Patientenforum

Forum: Implantologie

Bei Zahnverlust können Ihnen Zahnimplantate mehr Lebensqualität zurückgeben. Wir möchten Ihnen weiterhelfen, wenn Sie Fragen zu Zahnimplantaten haben.

Thema:
Implantate - Anzahl und Anordnung
Anzahl der Beiträge: 4

EineAntwortgeben Eine Fragestellen AlleForenanzeigen


erstellt: 08.11.2010 - 13:26

K.N. aus Nordrhein-Westfalen

Nach Beratung entschied ich mich im Oberkiefer für festsitzenden Zahnersatz, der nach dem Plan des Chirurgen auf 6 Implantaten verschraubt werden sollte. In Vorbereitung wurden mir im Oberkiefer die Frontalzähne 11,12 und 21 als nicht erhaltungswürdig gezogen. Laut Heilplan sollten die 6 Implantate auf den Stellen 12,14,16,22,24 und 26 eingebracht werden. Der Chirurg führte die Behandlung aus und setzte ohne jede erklärung 7 Implantate wie folgt:
11,12,13; 21,22,23,24. Ich stellte das später anhand des Implantatpasses fest. Der Zahnarzt erklärte mir, dass mit dieser Anordnung eine festsitzende Versorgung nicht machbar ist. Der Chirurg erklärte lapidar, es wäre nicht anders gegangen, er hätte sonst Knochenaufbau machen müssen. Ganz abgesehen davon, dass ich hierüber nie aufgeklärt wurde und somit gar nicht vor die Wahl des möglichen Knochenaufbaus gestellt wurde, nun meine Fragen:

1.Ist vorstellbar, dass eine solche Anordnung und hohe Anzahl von Implantaten für eine herausnehmbare Versorgung tatsächlich medizinisch notwendig sein kann? Der Chirurg hat ein Kieferschichtaufnahme gefertigt und mir immer erklärt, ich könne mich zwischen herausnehmbarer und festsitzenderVersorgung entscheiden. Tatächlich ist hinten wohl nicht genug Knochen vorhanden.
2.Kann überhaupt ohne beidseitige Implantate auf 15 und 25 eine gutsitzende herausnehmbare Versorgung befestigt werden?
3. Muss ich überhaupt alle Implantate verwenden, wenn ich jetzt ohnehin nur eine herausnehmbare Versorgung bekommen kann? Überall kann man nachlesen, dass in der Regel wg der heute vielen und guten Möglichkeiten des Knochenaufbaus für eine herausnehmbare Versorgung 2-4 Implantate mehr als genügen.

Vielen Dank für eine Antwort!

Hallo K.N., auf sieben gut eingeheilten Implantaten in dieser Position kann man sicher einen herausnehmbaren Zahnersatz sicher verankern. Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt beraten. Auf 2 Implantaten geht im Oberkiefer gar nichts, dazu ist der Knochen nicht stabil genug. 4 Sind unsicher, und nun haben Sie schon 7, also sollte man die auch in den Zahnersatz integrieren. Aber das wars ja nicht, was Sie wollten !

Den Behandlungsplan eigenmächtig und ohne Rücksprache mit Patient und Zahnarzt so zu ändern, das geht garnicht !!! Bei Implantatbehandlungen bestehen sehr ausführliche Aufklärungspflichten, da kann der Chirurg nicht mal eben machen, was ihm gerade so einfällt. Begründete Abweichungen vom geplanten Vorgehen müssen evtl. sein, aber dann muß das vorher zumindest angesprochen sein. Und ein Implantat mehr machen als beauftragt, und das in Rechnung stellen, ist auch sehr fragwürdig, wenn nicht vorher besprochen. Also, da gibt es noch einiges zu diskutieren ! Ich meine, da muss der Chirurg schon sehr genau nachweisen, dass er Sie ordnungsgemäß und entsprechend den getroffenen Vereinbarungen behandelt hat, sonst hat er ein ernstes Problem.
Besten Gruß, Florian Stephenson aus Kiel

Sehr geehrte/r KN,
die Implantat sind am Platze und -davon gehe ich aus- auch richtig festgewachsen.
Daß Sie da etwas überfahren wurden, kann nicht ganz von der Hand gewiesen werden. Normalerweise sollten Änderungren im Behandlungsplan mit dem Patienten detailliert besprochen werden.
Welche Möglichkeiten kommen in Frage?
Bei einer herausnehmbaren Konstruktion würde ich auch alle Implantate verwenden -sie sind ja da! Besser wäre es, wenn auf Ihrer rechten Seite noch ein/(zwei?) Implantate möglich wären für eine sogen. "Extensionsbrücke"; diese muß entsprechend mit einem robusten Gerüstunterbau versehen sein, am besten ("wartungsfreundlich") mit Compositeverblendungen, weil bei Porzellan durchaus in solchen Fällen Risse/Abplatzungen auftreten können.
Über Kosten dürften keine großen Debatten auftreten.
Ein evtl. Knochenaufbau sollte trotzdem nochmals diskutiert werden.
Dr. Frank Püllen, MMSc, Neu-Isenburg

Hallo K.N.
so schludrig darf ein Behandler nicht mit HKP und Patienten umgehen. Der seriöse Implanteur plant vorher und entscheidet nicht nach Operationssitus die Verteilung der Impantate. Ich finde das von Ihnen geschilderte Gebaren des Operateurs einfach ungeheuerlich. Der Behandlungsvertrag ist nicht eingehalten worden. Für eine festsitzende Versorgung auf Implantaten sind diese strategisch falsch verteilt und für eine herausnehmbare Variante sind viel zuviele gesetzt worden. Falls Sie sich jetzt für eine herausnehmbare Prothese entscheiden sollten, bezahlen Sie nur die Implantate, die dafür benötigt würden. z. B.: 11, 13 und 21 und 24. Für eine festsitzende Versorgung benötigen Sie zusätzlich im hinteren Zahnbereich links mindestens 1 Implantat, rechts besser 2. Dabei sind 6 Implantate im Frontzahnbereich (3 - 3) ästhetisch sehr schwierig zu gestalten.
Viel Erfolg wünscht Rainer Littinski aus magdeburg


Login nur für Mitglieder