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Forum: Implantologie

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Thema:
Implantat und feste Zahnspange Oberkiefer
Anzahl der Beiträge: 5

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erstellt: 20.01.2010 - 16:24

unbekannter Autor aus

Hallo!
Mir wurde vor ca. 5 Wochen der vorletzte Backenzahn im Oberkiefer gezogen, der soll durch ein Implantat ersetzt werden, wobei noch nicht klar ist, ob Knochenaufbau erforderlich ist. Hinzu kommt, dass ich gerne eine kieferorthopädische Behandlung beginnen möchte. Kann man die Schraube einsetzen, bevor mit der Behandlung begonnen wird? Ich habe gelesen,dass man das Implantat so schnell wie möglich setzen muss, da sich der Knochen sonst zurückbilden kann. Die Suprakonstruktion könne erst nach der KFO Behandlung draufgesetzt werden, meint die Kieferorthopädin, mit der Schraube ist sie sich aber nicht sicher.
Sollte Knochenaufbau ohnehin erforderlich sein, kann man dann die 1,5 Jahre mit dem Implatat abwarten, bis die Spange weg ist oder sollte man auch in dem Fall zuerst das Implantat setzen?
Vielen Dank

Guten Abend,

das Problem, das Sie ansprechen ist nicht einfach mit ja oder nein zu beantworten. Richtig ist, dass es vorteilhaft ist, Implantate bald nach der Entfernung eines Zahnes zu setzen, um Knochenabbau zu reduzieren.
Wenn jedoch eine KfO-Behandlung geplant ist, kann es passieren, dass das Implantat nach der Kieferorthopädie an der "falschen" Stelle steht. Andererseits kann auch ein Implantat nach seiner Einheilung für den Kieferorthopäden ein sehr nützlicher Anker für die Bewegungen der Zähne darstellen. Deshalb ist es sinnvoll, wenn sich Ihr Zahnarzt und der Kieferorthopäde zusammensetzen und gemeinsam eine Strategie entwickeln. Ein Knochenaufbau im Oberkiefer-Seitenzahngebiet ist heute technisch kein Problem mehr und kann zu jedem Zeitpunkt eingesetzt werden, um ein Implantat zu ermöglichen.
Viel Erfolg wünscht

Rainer Roos


Hallo,
bevor ein Kieferorthopäde seine Arbeit beginnt, weiß er genau was er erreichen will. In Ihrem Fall kann er Ihnen mitteilen, ob die Lücke durch die Behandlung beeinflusst wird. Wen nicht, ruhig implantieren lassen, mit der Krone aber unbedingt den Abscghluss der KfO Behandlung abwarten.
War der Knochen um die Wurzeln des gezogenen Zahns nicht stark entzündet und der Zahn wurde auch schonend extrahiert, reduziert sich der nun entstandene Kieferkamm in Länge und Breite nur um die Beträge von 0,5 bis 2 mm. Deshalb allein müßte noch nicht irgendwelcher Knochenaufbau erfolgen. Das Implantat könnte, falls erforderlich, also auch noch in 1,5 Jahren problemlos gesetzt werden.
Viel Erfolg wünscht Rainer Littinski aus Magdeburg

der vorletzte Zahn im Oberkiefer seitlich ist der erste oder zweite Backenzahn (Molar).
Bei einer kieferorthopädischen Behandlung bei einem Erwachsenen ist das größte Problem, eine vernünftige Verankerung zu erzielen. Kurz erklärt: der Kieferorthopäde will Zahn A z.B. nach links bewegen. Er kann das nur, wenn er sich an anderen Zähnen abstützt. Diese gehen dann aber leider als Gegenreaktion nach rechts, außer man schafft es, eine feste Abstützung (=Verankerung) zu schaffen, die diese Gegenreaktion nach rechts verhindert. Ein Implantat ist die beste Verankerung für eine kieferorthopädische Bewegung anderer Zähne. Je nach Diagnose und Therapieplan kann man bestimmen, wo später die Krone sein soll und dementsprechend die Position des Implantates festlegen.
Ablauf: 1. Planbesprechung 2. Implantat setzen 3. einfache Keramikkrone mit einem aufgeklebten Brackett auf das Implantat zementieren 4. Bögen und Bracketts rein in den Mund und ab jetzt kann der Kieferorthopäde leichter und schneller arbeiten, was Geld spart 5. wenn Kfo fertig, dann Krone aufschlitzen und neue definitive Keramikkrone herstellen.
Vorteile: geht alles schneller, kostet nicht mehr und die Lücke ist schnell versorgt, so daß der lokale Knochen erhalten bleibt. Das ästhetische Ergebnis ist so auch für den KFoten besser einstellbar.
Funktioniert gut und selbst schon öfters praktiziert. Mit der KFO kann sofort begonnen werden, wenn die Kräfte am Bogen begrenzt bleiben und die Krone leicht außer Okklusion steht und anfangs keine Kontaktpunkte zu den Nachbarzähnen hat.
Gruß
Dirlewanger


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