Forum: Implantologie
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Thema:
Implantat nach WSR - ab wann möglich?
Anzahl der Beiträge: 4
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erstellt: 24.11.2011 - 14:28
W.K. aus Wien
nach einer missglückten Wurzelbehandlung bei einem Endodontologen (mit Mikropskop und Kofferdam), die eine Überfüllung des Wurzelkanals mit sich brachte, wurde eine WSR gemacht, bei der aber nicht alles überfüllte Material entfernt wurde. Fazit: jetzt hab ich ein Loch im Kiefer + Fremdmaterial und immer noch Schmerzen und ein Fremdkörpergefühl (es handelt sich um den 14er).
Ein Implantologe mit grosser Erfahrung meint, den befallenen Kieferknochen ausräumen, da nach der WSR ohnehin kein Kieferknochen mehr nachgebildet wird, Knochenaufbau und gleich Provisorium einsetzen auf Implantat.
Weitere Auskünfte bei anderen Implantologen: Wurzelfüllmaterial im Kiefer stört nicht, Extraktion, 3-6 Monate Ausheilungszeit mit Klammerprovisorium, danach Implantation (ohne Knochenaufbau).
Ich bin Laie und kenn mich nicht aus, auf jeden Fall stell ich mir ein Klammerprovisorium furchtbar vor. Aber was ist denn nun die beste Lösung? Ich hab eigentlich gute Kieferknochen, keine Zahnfleischentzündung und der Zahn ist durch ein Trauma kaputt gegangen, aber natürlich hab ich jetzt ein Loch im Kieferknochen. Wächst das denn nicht mehr genügend zu??
Danke für Ihre Antworten im voraus
W.K.
erstellt: 26.11.2011 - 11:57
1. den Zahn entfernen. Ein Plattenprovisorium ist die einfachste Möglichkeit, einen Zahn hinzubekommen. Alternativ gibt es ein Klebebrückenprovisorium.
2. Abheilungszeit von 3/4 Monaten ist angemessen.
3. mit großer Wahrscheinlichkeit ist ein lokaler Knochenaufbau erforderlich; dieser wird gleichzeitig mit dem Implantat durchgeführt.
4. Fremdmaterial: wenn es "weit genug" vom Implantat entfernt liegt, könnte man es uU belassen. Ein großzügiges "ausfräßen" des Kiefers hinterläßt einen entsprechendden Defekt!
Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg
erstellt: 26.11.2011 - 15:24
auch wenn das Wurzelkanalfüllmaterial weit entfernt vom Implantat liegt, würde ich Ihnen die Entfernung empfehlen. Da es anscheinend Ursache für eine Enzündung war, kann hier entweder eine chronische Entzündung entstehen oder auch eine Reinfektion stattfinden.
Je nach Defektgröße kann die Therapie unterschiedlich sein. Bei einem großen Defekt halte ich es füt sinnvoller erst den Knochen aufzubauen und anschließend zu implantieren. Das dauert zwar länger, gibt aber dafür ein vorhersagbares und sicheres Ergebnis.
Gruß aus dem Norden,
Christian Buhtz



