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Forum: Implantologie

Bei Zahnverlust können Ihnen Zahnimplantate mehr Lebensqualität zurückgeben. Wir möchten Ihnen weiterhelfen, wenn Sie Fragen zu Zahnimplantaten haben.

Thema:
Implantat entzündet. Jetzt entfernen?
Anzahl der Beiträge: 7

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erstellt: 22.06.2009 - 08:26

Barbara aus 20km von Freiburg

Guten Morgen,
das ganze Wochenende habe ich im Internet nachgesehen, ob es ähnliche Fälle gibt, wie es bei mir ist. Leider bin ich aber nicht fündig geworden. Deshalb wende ich mich nun an Ihr Forum in der Hoffung Hilfe zu finden.

Ich habe mich vor zwei Jahren für ein Implantat für den rechten oberen Eckzahn entschieden. Das Einsetzen des Implantates verlief eigentlich ganz gut. Alles heilte auch normal ab. Als dann die Krone aufgesetzt wurde, gab es einige Probleme mit der Befestigung, was aber auch von meinem Zahnarzt schnell gelöst werden konnte. Nach einem Monat aber wurde die Krone wackelig. Auf dem Röntgenbild konnte mein Zahnarzt feststellen, dass die Schraube gebrochen ist. Die Krone konnte er abnehmen, aber ein Teil der Schraube blieb im Implantat. Zuerst wollte er mir einreden, ich hätte das Implantat zu stark belastet. Nachher haben wir uns auf einem Materialfehler verständigt. Was tatsächlich passiert ist, darüber lässt sich nur spekulieren. Mit viel Aufwand wurde die restliche Schraube dann aus dem Implantat entfernt und gleichzeitig ein neues Gewinde gefräst. Danach ließ sich alles (diesmal problemlos) befestigen. Ein etwas ungutes Gefühl blieb aber. Vor einem halben Jahr etwa, hat sich das Implantat entzündet. Da ich von meinem Zahnarzt die Nase etwas voll hatte, bin ich damit zu einem anderen gegangen. Der stellte fest, dass sich Bakterien angesiedelt haben und diese zur Entzündung geführt haben. Dazu muss ich sagen, dass ich sehr gut meine Zähne putze und sogar 2 mal die Woche Zahnseide benutze. Die Bakterien sind wohl zwischen Implantat und Krone eingedrungen. Der Zahnarzt hat die Bakterien behandelt und anfänglich schien es auch zu wirken. Jetzt ist aber die Entzündung auf den Knochen übergegangen. Letztendlich soll das Implantat entfernt werden. Die Wunde muss dann mehrere Monate heilen und danach könnte man einen neuen Versuch unternehmen.

Das ist der absolute Horror für mich. Der neue Zahnarzt macht einen guten Eindruck, aber trotzdem bin ich gewarnt. Daher will ich mich vorher informieren. Und hier möchte ich Fragen, ob solche Fälle bekannt sind und ob es noch andere Behandlungsmethoden gibt, vorzugsweise ohne entfernen des ganzen Implantates. Ihnen vielen Dank für Ihre Mühen.

Gruß Barbara L.

Hallo Barbra
Zunächst muss die Ursache für die Entzündung gefunden werden um sie dann auch Ursachengerecht behandeln zu können.
Sie schreiben, dass die Entzündung auf den Knochen übergegangen sei. Ist festgestellt worden wie stark der Knochenabbau ist? Danach wird nämlich die Therapie der Periiplantitis durchgeführt.
Konservative Therapien bei mäßigem Knochenabbau bestehen in Reinigung, antibakterielle Spülungen und evtl der photodynamischen Therapie oder ggf. auch einr Antibiotikabehandlung.
Bei stärkerem Knochenabbau kann eine chirurgische Intervention ggf. helfen.Korrekturen der Zahnfleischdicke oder ggf auch Knochenaufbaumaßnahmen könnten hier das Mittel der Wahl sein.
Lassen Sie sich bei einem Spezialisten beraten.

P.S. 2 mal die Woche Zahnseide ist eindeutig zu wenig.Täglicjhe Interdentalpflege mit Zahnseide, Superfloss oder Interdentalbürstchen sind ein absolutes muss. Zusätzlich sollte 2-4 mal im Jahr eine gründliche professionelle Zahnreinigung erfolgen. Sonst werden die krankmachenden Bakterien sowohl Zähne als auch Implantate schädigen.

Ich drücke Ihnen die Daumen
Dr. Rolf Fankidejski,MSc.

erstellt: 22.06.2009 - 17:23

Barbara aus

Hallo Herr Dr. Fankidejski,

vielen Dank erstmal für Ihre Antwort. Das bedeutet also, dass erstmal noch viel mehr untersucht und behandelt werden kann, bevor man daran denken muss, das Implantat zu entfernen?

Hallo Barbara,
wie Herr Kollege Frankidejski bereits ausgeführt hat, bestehen gute Chancen das Implantat zu retten, wenn die Entzündung etwas auf den Knochen übergegriffen hat. Was wurde denn an antibakteriellen Maßnahmen bisher gemacht? Ist von den oben aufgeführten Maßnahmen schon etwas gemacht worden oder waren das nur Spülungen.
Mit Antibiotika, Implantatreinigung und photodynamischer Therapie eventuell mit chirurgischer Intervention (d.h. Aufschneiden), sind die Aussichten gut, das wieder in den Griff zubekommen sofern nicht schon der ganze Knochen durch die Entzündung abgebaut worden ist.
Viel Erfolg und alles Gute
Andreas Nischwitz, MSc, Tübingen

Sehr geehrte Frau Barbara,
die Behandlung von Knochenentzündungen um Implantaten herum ist ein noch nicht ganz gelöstes Problem: es gibt bis dato KEINE wissenschaftlich abgesicherte Behandlungsmethode. Alle empfohlenen Behandlungen können evtl. klappen, sie müssen es aber nicht. Sprechen Sie auf jeden Fall vor der Behandlung über die Kosten, besonders, wenn operative Maßnahmen geplant sind. Es gibt nämlich einen Punkt, an dem die Implantatentfernung die bessere und günstigere Variante darstellt.
Viel Erfolg aus Neu-Isenburg
Dr. Frank Püllen, MSc

sehr geehrte frau barbara,

leider muß ich mich der etwas weniger euphorischen haltung des kollegen püllen anschließen.
die behandlung von knochenentzündungen um implantate kann erfolgreich sein - muß aber nicht !
nach ausreichender diagnostik sollte man sehr genau abwägen, ob ein aufwendiger, vom erfolg fraglicher und teurer rettungsversuch nicht einer implantatentfernung und neuimplantation vorzuziehen ist.
sprechen sie mit dem behandler bei einem implantat in der oberkieferfront auch über die ästhetische risiken nach einer therapierten knochenentzündung !!!
ohne die erforderlichen unterlagen ist dies alles aus der ferne schwer zu beurteilen.
auf jeden fall ist die jetzige situation nichts für implantologische amateure. profi hinzuziehen !

viel erfolg aus dem sauerland
dr. björn lönquist m.sc.

erstellt: 15.12.2010 - 12:55

martina p aus südtirol

hallo möchte sie was fragen wegen Implantate:Habe vor zirka 2 wochen ein Implantat gesetzt bekommen nach 1 woche bekam ich Schmerzen und es schwill an bin zum Zahnarzt der sagte mir ich sollte 8 Tage Antibiotika nehmen. Es ist besser geworden die Schwellung ging zurück habe noch 2 Tage das Medikament zu nehmen habe aber Angst dass alles schief gelaufen ist ,da es an der besagten Stelle oft ein wenig schmerzt und es mir sogenannte Risse gibt.Das ist mein estes Implantat zusätzlich bin ich allergisch auf viele Schmerzmittel dass wußte der Arzt da ich ihn vorher gefragt habe ob es Bedenken geben würde mit Implantaten aber er verneinte. liebe grüße vielleicht kann mir jemand eine Antwort geben.


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