Forum: Parodontologie
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Thema:
Gibt es noch Rettung bei Parodontose
Anzahl der Beiträge: 3
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erstellt: 12.06.2014 - 17:30
Sabine aus München
Liebe Ärzte,
ich leide unter starker Parodontose und es wurden auch schon bereits 2 lange Behandlungen durchgeführt. Ich habe leider von Jugend an sehr schlechte Zähne. Jetzt fangen im Unterkiefer die Zähne an zu wackeln. Mein Zahnarzt mein, ich käme um eine Prothese wohl ncht mehr drum herum. Ich will das ganze noch nicht wahr haben. Gibt es bei wackelnden Zähne wirklich keine andere Lösung mehr? Ich bin gerade mal mitte 30.
Bin für jeden ratschlag dankbar und mache auch weitere Wege, wenn jemand eine Lösung sieht.
Vielen Dank
Sabine
erstellt: 12.06.2014 - 19:27
Steffi aus Bad Soden
Liebe Sabine,
das ist schon wirklich ein Alptraum, mit Mitte 30 wackelnde Zähne zu haben. Aber leider leider gibt es vermutlich keine Rettung mehr für Ihre Zähne, da der horizontale Knochenabbau für die Lockerung verantwortlich ist und man kann "zwischen die Zähne" leider keinen Knochen mehr "hinbauen".
Allerdings gibt es für die spätere Versorgung viele Möglichkeiten, die allerdings auch in finanzieller Hinsicht Spielraum" nach oben" offen lassen.
Es gibt die Möglichkeit, eine z.B. Unterkieferprothese mittels Implantaten fest zu verankern..dann rutscht da nichts hin und her und alles sitzt bombenfest.
Auch so im Oberkiefer, wobei im Oberkiefer bis zu 6 Implantate gebraucht werden, um eine Prothese fets zu verankern, im Unterkiefer können 2-3...besser 4 Implantate reichen. Es gibt dann auch die Möglichkeit, den Knochen wieder aufzubauen..vor allem im Oberkiefer..bei Implantaten geht das, allewrdings eben leider nicht bei den eigenen Zähnen. Lesen sie dazu für" Knochenaufbau im Oberkiefer" mal nach über das Thema "Sinus-Lift",
Man kann auch unter Umständen- wenn das finanziell möglich ist- jeden einzelnen Zahn mit einem Implantat ersetzten, wenn die Voraussetzungen grade im Unterkiefer bezüglich Knochenangebot gegeben sind, da es im Unterkiefer schwierig ist, Knochen aufzubauen, im Gegensatz eben zum Oberkiefer.
Wenn Sie eine Zahnzusatzversicherung haben, fragen Sie nach, diese übernimmt meistens einen großen Anteil, wenn nicht sogar alles an Kosten bei Implantaten, Wenn Sie keine Zahnzusatzversicherung haben....müßen Sie leider für den größten Teil selbst aufkommen.
Wenn noch einzelne Zähne gut und fest im Kn ochen sitzen, kann man ev. auch über eine Interimsprothese nachdenken. Oder aber eben die klassische Vollprothese, wobei ich persönlich alles dran setzen würde, mir eine implantatgetragene Prothese machen zu lassen...weil es von der Konfortabilität, Festigkeit und Lebensqualität um Meilen besser ist als eine Prothese die locker im Mund sitzt.
Im Oberkiefer entfällt bei einer implantatgetragenen Prothese sogar diese Gaumenplatte, also das ist schon ein himmelweiter Unterschied.
Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt beraten und dann entscheiden Sie. Aber den verlorenen Knochen an Ihren EIGENEN Zähnen durch die Paradontose...der ist leider nicht mehr wiederzubringen...
Alles Gute
Steffi
erstellt: 14.06.2014 - 17:32
Hallo Sabine,
wenden Sie sich an eine Fachfrau (Parodontologin), einen Fachmann (Parodontologe), für Parodontitisbehandlung. In diesem Forum kann es für Sie keine spezielle Beratung geben, da wir Ihre Situation weder röntgenologisch, noch klinisch und anamnestisch kennen. An der oben empfohlenen Stelle erfahren Sie, welche Zähne eventuell verloren sind und welche mit erfolgversprechenden Therapiemaßnahmen zu retten sind. Ist dann die Erkrankung gestoppt und die erhaltungswürdigen Zähne sind bekannt , kann man gemeinsam nach Wunsch und "Ausstattung der Schatulle" den prothetischen Ersatz planen. Sie sollten aber schon jetzt ganz genau wissen, dass Ihre Verantwortung für die wieder hergestellte Mundgesundheit sehr groß ist und von Ihnen in der Zukunft akribische Mundpflege gefordert ist.
Viel Erfolg wünscht Rainer Littinski aus Magdeburg