Forum: Angst und Schmerz
Die Angst vor dem Zahnarzt muss heute nicht mehr sein. Die Behandlungsmethoden der modernen Zahnmedizin sind deutlich fortgeschritten. Informieren Sie sich hier.
Thema:
Gesichtsschmerzen nach Zahnextraktion
Anzahl der Beiträge: 1
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erstellt: 17.06.2025 - 09:38
Nomatter aus Stuttgart
Hallo,
ich fasse euch mal meine Leidensgeschichte zusammen:
März 2024:
Wurzelspitzenresektion am vorletzten hinteren Backenzahn auf der linken Seite aufgrund
einer Zahnwurzelentzündung. Danach hatte ich abgesehen vom mechanisch störendem
Narbenzug am Zahnfleisch und Berührungsempfindlichkeit des Kieferknochens aufgrund
der Wurzelspitzenresektion keine weiteren Einschränkungen
Dezember 2024:
Vorstellung in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie aufgrund von störendem Narbenzug.
Dort hieß es, ,,massieren Sie die Narbe täglich’’. Habe ich 3 Tage lang gemacht und
währenddessen Schmerzen verspürt
Weihnachten 2024:
Starke, ziehende Schmerzen vom Narbenzug und dem betroffenen Zahn in Richtung Ohr
und ins Kinn (vermutlich Unterkiefernerv). Anfangs dachte ich, dass es vom kalten Wetter
kommt und dass die Narbe empfindlich ist. Ich musste weinen vor Schmerzen
Januar bis Anfang April 2025:
Immer mal wieder entweder muskuläre oder nervliche Schmerzen (keine starken, sondern
mäßige) und immer nur phasenweise (manchmal täglich 2 mal, dann wieder ein Tag nicht,
manchmal sogar eine Woche nicht aber meistens waren die Schmerzen täglich und
phasenweise da (meistens 10 min bis 2 h ca) Die nervlichen Schmerzen haben sich auf
der linken Seite wie ein Ziehen in die vordere Zahnreihe oder in Richtung Ohr angefühlt
und die muskulären bis in den Hals. Es waren aber immer nur störende und keine ganz
schlimmen Schmerzen. Ich habe auch immer gemerkt, dass der betroffene Zahn mit
wehtat, sobald ich die Schmerzen hatte. Ich dachte wieder, dass es vom Wetter kommt
aber ich bin mir unsicher weil ich manchmal auch Schmerzen hatte obwohl es nicht
windig, sondern warm und/oder sonnig war. Die Schmerzen waren nicht einschießend
oder elektrisierend, einfach ziehend.
Ende März 2025:
Vorstellung beim Neurologen: Er verschrieb mir Oxcarbazepin gegen die
Nervenschmerzen, meinte aber, dass er der falsche Ansprechpartner sei und ich esnochmals zahnärztlich abklären soll. Habe ich erstmal nicht eingenommen. Ende März
hatte ich sogar eine ganze schmerzfreie Woche, ganz ohne Oxcarbazepin.
Anfang April 2025:
Auf einmal nahmen die Schmerzen zu und sie begannen auszustrahlen auf den
Unterkiefernerv und den Trigeminusnerv (Höllenschmerzen an der Nase, unter dem Auge,
zuerst einseitig und dann ab und zu auf beiden Seiten). Die Schmerzen gingen erstmal
schlecht lokalisierbar vom Zahn aus. Ich war bei mehreren MKG Chirurgen und keiner
erkannte eine Entzündung, bis ein Chirurg mir endlich mitteilte, dass die Zahnwurzel
erneut entzündet sei. Ich nahm Antibiotika und die Schmerzen klangen ab (auch die
Trigeminusreizung). Sie kamen vermutlich von der erneuten Zahnwurzelentzündung.
Am 16.4 und 30.4.25 habe ich eine Wurzelkanalbehandlung beim Endodontologen
gemacht. Danach hatte ich starke Schmerzen im OP Bereich (auch nervlich, Brennen,
Kribbeln am Narbenzug vor allem) aber keine Ausstrahlung auf den Trigeminusnerv, nur
auf den Unterkiefernerv. Es beruhigte sich zwar etwas nach 10 Tagen und ich musste
keine Schmerzmittel mehr nehmen aber ich hatte trotzdem noch aushaltbare aber nervige
Schmerzen um die Zahnwurzel herum. Bei einem erneuten Termin in der Mund-Kiefer-
Gesichtschirurgie kam heraus, dass die Zahnwurzel und das Gewebe drum herum immer
noch entzündet sei und dass man den Zahn ziehen muss weil er dauerhaft Probleme
bereiten würde. Eine weitere WSR wurde von meiner Seite aus abgelehnt weil der Eingriff
im März 2024 schlimm war und ich den ,,Problemzahn’’ endlich loshaben wollte.
Extraktion am 14.05.25:
Der Zahn und das entzündete Gewebe wurden chirurgisch entfernt. Die Horror-Schmerzen
haben nach dem Nachlassen der Betäubung angefangen in den ganzen Kopf
auszustrahlen, den Nacken, auf die Ohren, die Nase, das Gesicht und in die
Schädeldecke. Verstärkt vor allem beim Essen, Reden, Mund öffnen. Der starke Schmerz
ist nicht dauerhaft vorhanden sondern in Etappen und eine Schmerzattacke dauert bis zu
2 Stunden. Die Wunde ist noch nicht verheilt und ich habe eine leichte Schwellung im
Kiefer und das Narbengewebe von der WSR ist sehr empfindlich und schmerzhaft bei
Berührung und mechanischer Belastung. Wenn ich meinen Mund öffne, rede, spreche
oder esse merke ich, dass der Trigeminusnerv um den Mund und die Nase herum und
generell im Gesicht zieht und wehtut (verstärkt bei mechanischer Betätigung). Mein
Gesicht fühlt sich an wie eine ,,Maske’’. Die Zeit zwischen dem 14.05. und 20.5.25 warender absolute Horror. Die Schmerzschübe waren fast nicht auszuhalten. Ich war bei
mehreren Zahnärzten (Notdienst) und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen und alle
versicherten mir, dass die Wunde nicht infiziert sei und sich auch keine ,,trockene Alveole’’
gebildet hat. Mir rieten mehrere Ärzte, dass ich zum Schmerztherapeut gehen soll. Aus der
puren Verzweiflung heraus begann ich am 15.5.25 (ein Tag nach der Extraktion) mit der
Einnahme von Oxcarbazepin (150mg abends) in der Hoffnung, dass es die
Nervenschmerzen eindämmen würde. Heute (21.05.25) sind die Schmerzen nicht mehr so
horrormäßig aber ich habe das Gefühl, dass es aufgrund des Oxcarbazepin oder der
voranschreitenden Wundheilung ist. Des Weiteren nehme ich seit Tagen ununterbrochen
Ibuprofen 800 oder Novaminsulfon 500mg ein und erst seit heute scheint es zu wirken,
davor war ich den Schmerzattacken ausgeliefert. Des Weiteren nehme ich vorbeugend
Antibiotika, um eine Infektion vorzubeugen (wurde mir beim Notdienst verschrieben weil
die Alveole aus der Sicht des Zahnarztes leicht infiziert sein könnte). Seit heute merke ich
auch einen verstärkten Wundschmerz ausgehend von der Extraktionsstellle, davor eher
diffus. Der MKG-Chirurg meinte aber, dass die Wunde gut aussehen würde. Ich nehme seit 4 Wochen Pregabalin ein (seit einer Woche 450mg am Tag) aber es wirkt noch nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Die Schmerzen sind meistens morgens am schlimmsten (Brennen, Ziehen um den Mund herum, um die Nase beidseitig!!), dann nehmen sie leicht ab aber kommen immer mal wieder durch. Es gibt aber auch tagsüber schmerzfreie Stunden und nachts bin ich komplett schmerzfrei. Ich war bei mehreren MKG-Chirurgen und einer meinte, dass ich laut Röntgenbild eine bakteriell ostitis/osteomylitis hätte und dass man eine Biopsie machen müsste. Der anderen (Prof. Dr.Dr., Chefarzt) meinte, dass er im Röntgenbild keine Ostitis/Osteomylitis hätte und dass man bloß keine Biopsie machen sollte. Er meinte, dass ich CMD hätte und dass das alles muskulär sei. Ich bin so langsam verzweifelt und weiß nicht mehr weiter.
was ist ihre Einschätzung?