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Forum: Kieferorthopädie

Unsere Zähne sind wichtig für das Kauen, Schlucken und Sprechen. Daher sollten Fehlstellungen von Zähnen korrigiert werden. Wir beraten Sie gerne.

Thema:
Gekippter Zahn im Unterkiefer aufrichten?
Anzahl der Beiträge: 2

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erstellt: 12.05.2010 - 08:03

Unbekannt aus Nordrhein-Westfalen

Hallo,

der dritte Zahn im Unterkiefer von hinten wurde bei mir vor etwa 10Jahre gezogen.
Nun ist der vorletzte Zahn also der Zahn vor der Lücke nach vorn in die Lücke gekippt, weil nie ein Lückenschluss vorgenommen wurde, weil der Zahnarzt der mir den Zahn damals gezogen hatte, meinte das die Weissheitszähne noch kommen und die anderen Zähne in die Lücke schieben würden. Bei mir kamen aber nie Weissheitszähne.
Auf dem Röntgenbild kann man auch sehen das die Wurzeln von dem vorletzten Zahn jetzt sehr Nahe an dem letzten Zahn liegen, weil der vorletzte Zahn ja nach vorne in die Lücke gekippt ist.

Die Lücke ist dadurch oben sehr schmal und bin mir nicht sicher ob man dort überhaupt eine Brücke rein setzen könnte oder ob der gekippte Zahn vorher irgendwie aufgerichtet werden kann oder muss?
Wenn ja wir würde das gemacht?

Der Zahn macht mir bis jetzt auch wegen der Kippung keine Probleme, aber es könnte ja sein das dadurch später noch Probleme auftreten.

Guten Tag,

das von Ihnen angesprochene Thema begegnet uns Zahnärzten sehr häufig. Entscheidungen zur Versorgung der verengten Lücke sind sehr schwierig zu treffen. Am besten ist es natürlich, wenn bereits diret nach der Zahnentfernung die Lücke versorgt wird.
Am Anfang steht die Frage, ob sich auf Grund der Kippung des Zahnes 7 irgendwelche Probleme eingestellt haben. Das können Erkrankungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis), Karies oder Funktionsstörungen (Kiefergelenk, Muskulatur) am betroffenen Zahn oder den Nachbarzähnen sein. Auch können Schwierigkeiten beim Zerkleinern der Nahrung auftreten. Falls diese Probleme ( das entnehme ich Ihrem Schreiben) nicht eingetreten sind, ist abzuwägen, ob in Zukunft Schäden eintreten können. Diese Aussage gestaltet sich sehr viel schwieriger und ist naturgemäß mit vielen Unsicherheiten behaftet.
In meiner Praxis hat es sich bewährt, die Patienten auf mögliche zukünftige Probleme hinzuweisen und ihnen die Entscheidung zu überlassen, ob sie unter diesen Vorgaben an einer Versorgung der Lücke interessiert sind. Wenn ja, dann gibt es zwei bewährte Möglichkeiten:
1. Lückenschluss durch kieferorthopädische Behandlung
2. kieferorthopädisches Aufrichten der Nachbarzähnme und Versorgung der Lücke. Ob dabei eine Brücke angefertigt wird oder ein Implantat in die Lücke gesetzt wird, entscheidet sich über die Qualität der Nachbarzähne. Je gesünder und unbeschädigter die Nachbarzähne sind, desto weniger sollte die Brückenversorgung gewählt werden.
Beide Behandlungsverfahren sind mit Aufwand und finanziellen Investitionen verbunden, die der Betroffene nur auf sich nehmen wird, wenn er wirklich an (zukünftig)gesunden Verhältnissen in seinem Mund interessiert ist. Die meisten Menschen werden jedoch erst aktiv, wenn sie leiden!
Nun haben Sie die Qual der Wahl, die Ihnen leider niemand abnehmen wird. Informieren Sie sich bitte bei Ihrem Hauszahnarzt oder einem Kiefrorthopäden, wie hoch der Aufwand für die kieferorthopädische Therapie sein wird.
Viel Erfolg wünscht
R.Roos


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