Patientenforum

Forum: Implantologie

Bei Zahnverlust können Ihnen Zahnimplantate mehr Lebensqualität zurückgeben. Wir möchten Ihnen weiterhelfen, wenn Sie Fragen zu Zahnimplantaten haben.

Thema:
Fistel am Implantat
Anzahl der Beiträge: 8

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erstellt: 21.03.2009 - 19:00

Rotbaum aus Hamburg

Im Oberkiefer hat sich an einem Implantat vor 2 Wochen eine Fistel gebildet. Das Implantat wurde bereits vor 8 Wochen eingeschraubt. Mein Zahnarzt hat gestern alles gespült und mir Antibiotiker gegeben. Aber er macht mir wenig Hoffnung, das ich das Implantat behalten kann. Was erwartet mich im schlimmsten Fall und wie könnte man einen Verlust noch verhindern?

Hallo Rotbaum,
wenn es eine Fistel ist und sich Eiter bzw. entzündliches Sekret daraus entleert, ist das Implantat vermutlich nicht zu retten. Das Implantat wird also vermutlich leider entfernt werden müssen. Das ist dann ärgerlich, aber ein erneutes Implantieren ist nach einer gewissen Zeit der Abheilung und ggfs. zusätzlichen Knochenaufbaumaßnahmen in der Regel möglich. Eine kleine Rate von Mißerfolgen ist leider nicht ganz auszuschliessen. Ich drücke Ihnen trotzdem sehr die Daumen ! Gruß aus Kiel, Florian Stephenson

erstellt: 22.03.2009 - 08:14

Rotbaum aus

Ich habe aber auch schon gelesen, das Fisteln nicht unbedingt zum Verlust des Implantats führen. Kann durch schnelles eingreifen nicht schlimmeres verhindert werden?

Dann sprachen Sie an, dass ein neues Implantat an gleicher Stelle wieder eingestzt werden kann. Ich dachte das ganze ist eine Art Abwehrreaktion vom Körper. Passiert an gleicher Stelle nicht wieder genau das gleiche?

Vielen Dank für Ihre Antworten.

Moin Rotbaum,

ich kann aus eigener Praixs bestätigen,dass eine Fistel nicht unbedingt zum Verlust führen muss...das hängt vom Einzelfall ab....aber ich muss auch dem Masterkollegen recht geben,die Chancen,das Implantat zu halten,sinken rapide....leider.Deswegen ist jetzt zügiges,fundiertes Handeln nötig....Eine Fistel ist ein Entzündungszeichen vom Körper-in ihrem Fall als Folge auf den Implantateingriff-aber NICHT auf das Implantat als solches.Soll heissen,nach ggf. erforderlicher Entfernung und Ausheilung der "Stelle" im Mund kann durchaus und mit allen Erfolgsschancen neu implantiert werden-auch da spreche ich aus eigener Erfahrung!

Beste Genesungswünsche derweil von mir!

Dr.Niko Keridis MSc

Hallo Rothbaum,
das Problem ist, dass die Oberfläche eines Implantates mikro-rau ist und dadurch können Bakterien schwer eliminiert werden. Daher ist es oft besser ein solches Implantat zu entfernen als lange daran herumzudoktern. Wenn die Knochenverhältnisse es zulassen ist nach einer kurzen Abheilphase das Einsetzten eines neuen sterilen Implantates oft die bessere Wahl.
MFG aus Mainz
Dr. Kraus

Hallo Rotbaum,
bei einer Fistel handelt es sich i.d.R. um ein bakteriell-entzündliches Geschehen. Bakterien auf der Implantatoberfläche sind wegen der rauen Oberfläche dann nicht mehr vernünftig zu entfernen, deswegen würde ich zur Entfernung des Implantats raten. Das hat übrigens nichts mit einer Abstoßungsreaktion zu tun !
Vielleicht haben Sie aber Glück und es handelt sich nur um eine Öffnung der Naht bzw. der Wundränder, dann ist gute Hoffnung, das läßt sich i.d.R. wieder hinbekommen. Viel Glück ! Florian Stephenson

Hallo Rotbaum,

die Entstehung einer Fistel hat immer entzündliche Ursache. Im Bereich des Implantates muss also eine entsprechende Veränderung vorliegen. Eine Antibiotikatherapie ist nicht immer erfolgversprechend.
Sinnvoll ist meist eine -chirurische- Eröffnung der Implantatregion, Erkennen der Ursache -liegt die Implantatspitze vielleicht nicht im Knochen?- und Reinigung des Areals mit z.B. antimikrobieller Photodynamischer Therapie.

Viel Glück bei der Behandlung

Dr. Peter Borgmann

Sehr geehrte Herr/Frau Rothbaum,
Eiter am Implantat ist immer problematisch. Ich würde die Stelle nochmals unter örtlicher Betäubung mit einem kleinen Schnitt aufmachen und hineinschauen. Vermutlich muß das Implantatentfernt werden; abernach 8 Wochen ist noch nichts verloren. Alles in Ruhe abheilen lassen und danach einen zweiten Anlauf nehmen. Wenn dann alles geklappt hat, ist diese eigentlich kurze zeitliche Verzögerung der Gesamtbehandlung schnell vergessen.
Viel Erfolg aus Neu-Isenburg
Dr. F. Püllen


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