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Thema:
Entzündung an wurzelbehandeltem Zahn auf Röntgenbild erkennbar
Anzahl der Beiträge: 6

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erstellt: 03.11.2014 - 13:07

Christian aus ...

 

Guten Tag,

auf einem im Rahmen meiner derzeitigen kieferorthopädischen Behandlung (bin 38) gemachten Panorama-Röntgenbild ist an einer Backenzahnwurzelspitze eine leichte Entzündung des umliegenden Gewebes erkennbar. Dieser Zahn wurde vor zwei Jahren, nachdem er sich durch nächtliches starkes Pressen entzündet hatte, wurzelbehandelt. Mal abgesehen davon, daß die damalige Wurzelbehandlung recht unangenehm und sehr schmerzhaft war (die Betäubung wirkte nicht ausreichend), habe ich seitdem keine Probleme mit dem Zahn. Einzig, wenn nach dem Bogenwechsel der festen Zahnspange neuer Druck auf den Zahn wirkt, ist er spürbar, aber nicht wirklich schmerzhaft, eher ein Ziehen. Dieses Gefühl dauert auch nur wenige Minuten an. Ich habe natürlich einen Termin bei meinem Zahnarzt vereinbart und auch die Röntgenbilder meines Kieferorthopäden erhalten, um den Befund abklären zu lassen. Nach den wirklich unangenehmen Erfahrungen der Wurzelbehandlung von vor zwei Jahren, bin ich jetzt etwas verunsichert. Auch wenn Ferndiagnosen sicher nicht einfach/gut sind, mit was sollte ich rechnen, bzw. wie könnte eine Terapie, sofern sich der Befund bestätigt, aussehen?Ein erneutes Öffnen des Zahns möchte ich verständlicherweise vermeiden. Kann die Entzündung noch ein "Überbleibsel" von vor zwei Jahren sein oder sich durch die starke Zahnbewegung in diesem Bereich gebildet haben?

Danke und viele Grüße


Hallo Christian,

Sie haben Recht damit, dass Ferndiagnosen ihre Tücken haben. Wenn auf dem Röntgenbild aber eine Entzündung erkennbar ist, dann sollte man das unbedingt weiter abklären. Möglicherweise muss die Wurzelbehandlung revidiert werden. In dem Fall sollten Sie sich an einen Endo-Spezialisten wenden. Machen Sie sich keine Sorgen wegen der Betäubung. Diese sollte normalerweise vollständig möglich sein. Evtl. war damals eine akute Entzündung vorhanden, welche die Anästhesie nicht wirken ließ. Das ist momentan aber wahrscheinlich nicht der Fall.

Viel Erfolg und gute Besserung.

Herzliche Grüße,

Dr. Jürgen Klatt


erstellt: 03.11.2014 - 22:35

Christian aus ...

 

Hallo Herr Dr. Klatt,

 

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Ich werde die Sache natürlich nächste Woche abklären lassen. Das Wort "Revision" gefällt mir natürlich gar nicht, aber vielleicht ist die ja nicht notwendig. Wenn doch, dann ist es sicher den Versuch wert, den Zahn zu erhalten. Ein Implantat ist ja nie so gut wie der eigene Zahn.

Ein paar Fragen habe ich aber noch. Der Bereich auf der Panoramaaufnahme, bei dem es sich mutmaßlich um eine Entzündung handelt, ist quasi unverändert auch auf einer Aufnahme von vor 2 Jahren erkennbar. Kann es sein, daß es keine Entzündung ist? Oder anders gefragt, hätte sich eine Entzündung in den 2 Jahren nicht verändern bzw. zu Beschwerden führen müssen? Ich meine auch gelesen zu haben, daß eine Ausheilung bis zu 4 Jahren dauern kann. Wird eine solche nicht auch durch die kieferorthopädische Behandlung ggf. noch verlangsamt? Muß überhaupt behandelt werden, wenn keine Veränderungen festzustellen sind, denn auch eine Revision ist sicher kein Garant für Abheilung. Allerdings ist der Zahn zur Zeit noch nicht überkront, da dies erst nach Abschluß der kieferorthopädischen Behandlung erfolgen soll. Allerdings würde diese sicher auch eine Revision erschweren oder verhinder, da der Zahn noch bebändert und eingegliedert ist.

Viele Grüße

 

 

 


Hallo Christian,

Sie haben bislang keine Probleme. Dann würde ich den Zahn während der KfO Behandlung nicht wurzebehandeln lasse, Nach Abschluss de KfO ein erneutes Röntgenbild. Besteht die Entzündung noch, oder ist gar größer geworden, dann unbedingt eine Revision.

Lesen Sie dazu auch meine Beiträge in den Fußnoten.

Viel Erfolg wünscht Rainer Littinski aus Magdeburg


Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier:


erstellt: 06.11.2014 - 07:29

Christian aus ...

Guten Morgen Herr Dr. Littinski,

 

 

 

auch Ihnen vielen Dank für die Rückmeldung. Ich werde es nächste Woche durch meinen ZA abklären lassen. Mein KFO hat zwar den Verdacht geäußert, wollte bzw. konnte auf Grund der nicht hoch genug aufgelösten Aufnahme aber nichts näheres sagen. Während der KFO-Behandlung ist da sicher ohnehin nichts zu machen.

Ich habe, da der Zahn im Gegensatz zur Zeit vor der Wurzelbehandlung völlig beschwerdefrei ist, noch die Hoffnung, daß es keine Entzündung ist. Als Laie erkenne ich die gleiche dunkle Stelle auch auf dem zwei Jahre alten Röntgenbild. Diese hätte sich ja eigentlich vergrößern müssen...

Vielen Dank auch für den Hinweis auf die beiden interessanten Artikel. Die vier Wurzelkanäle des Backenzahns wurden damals sehr aufwändig in mehreren Sitzungen gereinigt, gespült und abschließend gefüllt. Alles wurde unter Kofferdamm durchgeführt. Die Kanallängen wurde elektronisch vermessen und alles mittels Röntgen kontrolliert. Ich gehe mal davon aus, daß das optimal gelaufen ist, zumal mein ZA auf Endodontie spezialisiert ist.

Viele Grüße

 

 


erstellt: 13.11.2014 - 09:10

Christian aus ...

Guten Morgen,

nachdem mir hier so freundlich und schnell geholfen wurde, möchte ich gerne noch die Rückmeldung geben, was die Untersuchung ergeben hat. An dem betroffenen Zahn (6er im UK) ist auch in der neuen Einzelaufnahme eine dunkle Stelle im Wurzelbereich erkennbar. Im Vergleich der beiden Panorama-Aufnahmen ist diese auch seit Beginn der KFO-Behandlung leicht größer geworden. Da allerdings auch an anderen Zähnen durch die KFO-Behandlung Veränderungen erkennbar sind, kann nicht sicher gesagt werden, ob die mutmaßliche Entzündung wirklich größer geworden ist oder dies durch die Wurzelbewegung eben nur so scheint. Wir sind so verblieben, daß wir, da der Zahn bisher keine Probleme macht, das Ende der KFO-Behandlung abwarten. Dann soll direkt und nach weiteren 6 Monaten geröntgt werden, um zu beurteilen, ob es sich um eine Entzündung handelt bzw. wie sich diese entwickelt. Sollte es sich um eine Entzündung handeln, und diese nicht ausheilen, dann muß gehandelt werden. Eine Revision der Wurzelbehandlung macht offenbar wenig Sinn, da die Kanäle erkennbar optimal gefüllt sind. Alternative wäre die Wurzelspitzen-Resektion. Der langfristige Erfolgt ist bei mir jedoch, da ich sehr kurze Zahnwurzeln habe (14 mm von Wurzelspitze bis zum Höcker), eher fraglich. Ob der Zahn noch ausreichend fest sitzt, wenn 3 mm Wurzel entfernt werden, ist unklar. Vermutlich ist hier die Implantatversorgung auf lange Sicht die bessere Variante. Zunächst hoffe ich aber, daß sich der Verdacht nicht bestätigt bzw. die "dunkle Stelle" zurückbildet.

In diesem Zusammenhang stellt sich mir jedoch noch eine Frage. Der an den betreffenden Zahn angrenzende 7er hat zwar auch bereits zwei Füllungen, ist aber soweit in Ordnung. Im Rahmen der KFO-Behandlung wurde eine nicht chirurigische GNE durchgeführt, da ich den doch nicht ganz harmlosen operativen Eingriff abgelehnt habe. Es konnte etwas an skeletaler Breite gewonnen werden, was ich an der jetzt wieder funktionierenden Nasenatmung merke, jedoch nicht genug. Es wird demnach so sein, daß meine 7er, wie zuvor auch, im Kreuzbiss bleiben. Wäre es angesichts dieser Tatsache nicht auch denkbar bzw. eine Option, sofern das überhaupt möglich ist (Stichwort kurze Wurzeln), den 7er auf die Position des 6er zu schieben und ggf. den 7er durch ein Implantat zu ersetzen? Ggf. könnte man dadurch ja auch den Kreuzbiss auf der Seite etwas reduzieren? Allerdings müsste man dann den 6er "opfern", solange die Spange noch drin ist. Im Bereich des größten Kaudrucks hätte ich dann eben noch einen eigenen Zahn. Ist diese Option möglich oder zu abwegig bzw.was würde dafür oder dagegen sprechen. Ich möchte alle Optionen vorher abklären und da sind mir weitere Meinungen durch Fachleute sehr willkommen.

Danke und viele Grüße

Christian



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