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Thema:
Entzündeter Nerv unter Krone in 26
Anzahl der Beiträge: 6
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erstellt: 11.10.2011 - 09:11
Christine aus Hannover
In den letzten Wochen trat eine zwar nur leichte, aber doch ständig vorhandene Druckempfindlichkeit im hinteren äußeren Bereich der Zirkonkrone auf. Gestern war ich beim ZA, der allerlei Aufbiss- und Vitalitätstests (Kälte, Perkussion) gemacht hat (kein Überstand; Zahn lebt.
Schließlich ein Röntgenbild (Randschluss perfekt, keine Karies), auf dem er eine Entzündung des Nervs diagnostizierte; drei Wurzelkanäle vorhanden, ein Nerv sei bereits abgestorben, ein zweiter entzündet. Auf einem 2007 angefertigen Bild von 26 sei ja schon eine leichte Entzündung zu erkennen. Es sei perspektivisch eine WB notwendig. Dann gab es noch allerlei (gute und nachvollziehbare) Verhaltensregeln (wie zB bei zunehmendem Schmerz sofort in die Praxis kommen, ohne vorherige telefonische Terminvereinbarung, keinesfalls abwarten etc.).
Ich hätte jetzt drei Fragen (der ZA hatte wenig Zeit, ich war in der Akutsprechstunde):
Erstens, woher kommt die Entzündung, wenn die Zahnpflege sehr gut ist (keine Parodontitis, keine Gingivitis, regelmäßige PZR etc.), der Zahn ohne Karies und die Krone sehr gut sitzt?
Zweitens, kann man die Entzündung nicht doch noch medikamentös behandeln, zB mit Kortison-Tabletten (etwa 3 oder 5 mal 1000 mg morgens, abends eine Ranitic zum Schutz der Magenschleimhaut)?
Drittens, wenn früher oder später sowieso ein Implantant fällig ist, warum dann erst den kostspieligen Umweg über die WB gehen?
Vielen Dank für Ihre Antwort, ich hoffe, Sie können mir helfen.
Christine
erstellt: 11.10.2011 - 10:17
Noch mal Christine aus Hannover
Ich halte sehr viel von diesem ZA. Bisher hatte ich den Eindruck, dass er sehr sorgfältig arbeitet und ist sehr fair ist, was heißen soll, dass er nicht nur kaufmännisch, sondern auch zahnärztlich (!) denkt. Ich hoffe, ich habe mich da nicht getäuscht (sorry, bin im Moment etwas nervös).
Grüße von Christine
erstellt: 12.10.2011 - 08:50
ad1) der Kariesdefekt, den der Zahn früher hatte (deswegen wurden ja Füllungen /die Krone angefertigt) war vermutlich dicht am Nerv, sodaß es vorkommt, daß derselbige irgendwann anfängt, "Purzelbäume" zu schlagen.
ad2) dies ist nicht möglich & funktioniert (aus biologischen Gründen) auch nicht.
ad3) Implantat sollen fehlende, nicht die vorhandenen Zähne ersetzen; eine WB ist vom Aufwand (Zeit, Geld,etc) mit einem Implantat nicht vergleichbar.
Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-isenburg
erstellt: 12.10.2011 - 09:17
unbekannter Autor aus ...
Ärgerlich, dass Kortison nicht funktioniert, damit kenne ich mich ein bisschen aus und habe es auch noch zu Hause (MS-Patientin; bei DER Indikation funktioniert es bei mir immer, aber Zähne sind eben nicht ZNS, nehme ich mal an. Gestern fiel mir noch ein, dass es sowieso unsinnig wäre, den entzündeten Nerv kurzfristig mit einem Kortisonstoß zu beruhigen, wenn der tote Nerv nebenan sich ohnehin früher oder später zersetzt. Aber manchmal klammert man sich halt an blöde Strohhalme).
Jetzt habe ich doch noch eine Frage, vielleicht können Sie noch mal antworten: Der ZA meinte, er wolle mit der WB noch "warten" (hätte er nicht die Rö-Aufnahme aus 2007, würde er "sofort aufmachen" wollen, aber mit dieser Aufnahme eben noch "warten").
Leider war ich wegen des Befunds noch zu erschrocken, gleich zu fragen, worauf und wie lange er denn "warten" wolle. Gibt es einen plausiblen zahnärztlichen Grund dafür, den Sie mir nennen können, ohne einen Blick auf die Rö-Aufnahmen geworfen zu haben?
Wäre sehr dankbar für eine weitere Antwort.
Christine
erstellt: 12.10.2011 - 20:49
wenn eine klinische Schmerzsymptomatik vorliegt, ist dies eigentlich der Startschuß füe die Behandlung.
Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg
erstellt: 13.10.2011 - 08:12
Christine dankt aus ...
Eigentlich war ich nur beim ZA, weil ich wollte, dass er Sekundärkaries ausschließt und mir sagt, "ach, das geht von allein wieder weg." Erst war ich erschrocken über den Befund, mittlerweile bin ich froh, dass ich weiß, was los ist. Ich werde mich jetzt auf dem Portal für EBD und anderweitig informieren und dann die Behandlung einleiten.
Grüße von Christine