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Thema:
Entfernung eines Implantats
Anzahl der Beiträge: 5

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erstellt: 25.01.2010 - 22:32

Eva H. aus Memmelsdorf

Hallo,
ich bitte um Aufklärung über die Entfernung eines angeblich gut eingewachsenen Implantats im Oberkiefer (keine Entzündung vorhanden // sitzt fest).
Wie ist der ABLAUF, welche RISIKEN gibt es, wie schnell verheilt das Ganze im Normalfall.

Danke im voraus. E.H.

Hallo Eva,
als erstes stellt sich mal die Frage, warum muss ein fest eingewachsenes und entzündungsfreies Implantat überhaupt entfernt werden???
Der Ablauf als solcher geht an besten so, dass das Implantat nach Eröffnung der Schleimhaut drum herum mit einer speziellen, für diesen Implanattyp passenden Hohlfräse langsam und unter guter Kühlung herausgefräst wird und danach die Schleimhaut wieder vernäht wird. Unter Umständen ist ein Verschluss mittels Schleimhauttransplantat aus dem Gaumen sinnvoll.
Die oberflächliche Wundheilung der Weichteile geschieht innerhalb einiger Tage bis maximal zwei Wochen, die knöcherne Ausheilung benötigt etwa drei Monate.
Die Risiken sind in etwa die gleichen wie bei der Implantation (Beschädigung von dicht benachbarten Strukturen), schwierig ist die ausreichende Kühlung, da ist Geduld gefragt, sonst kann es zur Überhitzung des Knochens kommen. Außerdem ist das entstehende Loch natürlich größer als das Implantat, da kann es passieren, dass die äußere Knochenlamelle durchbrochen wird, was eventuell nachfolgend einen Knochenaufbau notwendig machen könnte.
Viel Erfolg und tiefwinterliche Grüße aus Seevetal, L. Jensen, M.Sc.

Sehr geehrte Eva,
Kollege Jensen hat Ihnen ja schon ausführlich auf Ihre Frage geantwortet. Jedoch ist der Fall, daß ein gut eingewachsenes Implantat entfernt werden muß äußerst selten. Meißtens ist das Implantat eben nicht ganz gut in den Knochen eingewachsen (osseointegriert)- was auch ohne erkennbare Entzündung passieren kann- und muß aus diesem Grund entfernt werden. Das geht dann jedoch sehr schnell und unkompliziert.
Gutes Gelingen und viele Grüße nach Memmelsdorf
Stefan Bieger, MSc aus Herzogenaurach

erstellt: 27.01.2010 - 22:21

Eva H. aus

Vielen Dank für die Auskunft.
Noch kurze Fragen, geschieht dies unter Vollnarkose, zahlt die gesetzliche Krankenkasse (Implantation wird ja nicht gezahlt) etwas dazu, kann jeder der das Implantat gesetzt hat dies auch wieder rausnehmen oder muß man in Zahnklinik (zB Würzburg/Erlangen) ?
Für erneute Antwort wäre ich sehr dankbar.
Gruß E.H.

Sehr geehrte Eva,
alle Leistungen, die die Implantation betreffen, also auch die Explantation können nicht über die gesetzluiche Krankenkasse abgerechnet werden. Das ist Verhandlungssache mit dem Behandler, abhängig vom Grund der Explantation ist ev. eine Kulanzleistung denkbar. Eine Explantation wird i. d. R. in Lokalanästhesie durchgeführt und sollte von jedem erfahrenen Implantologen durchgeführt werden können.

Gutes Gelingen wünscht
Stefan Bieger, MSc aus Herzogenaurach


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