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Thema:
Dauerschmerz an Problemzahn 26: WKB notwendig?
Anzahl der Beiträge: 3

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erstellt: 10.04.2015 - 18:43

Sabine aus ...

Mein Problemzahn 26 wurde ca. 1998das erste Mal überkront, ca. 2009 wurde die alte Metallkrone durch eine Zirkonkrone ersetzt. Behandlung lief gut, Krone wurde problemlos eingegliedert. Allerdings gab es von Anfang an im Zahnbereich "hinten links" eine mal mehr, mal weniger starke Druckempfindlichkeit, wenn ich auf harte Sachen wie zB eine Möhre gebissen habe. Dies hatte ich dem ZA bei einer Kontrolle gemeldet. Es wurde geklopft (Ergebnis vergessen), Kältetest gemacht (Zahn lebt) und eine Rö angefertigt.

Die Rö zeigte eine leichte Verschattung über dem Zahn. Es hieß, eine Wurzel sei "wahrscheinlich tot", es sei irgendwann eine WKB notwendig, aber nicht sofort (und dabei müsse auch die Krone erneuert werden). Zurzeit sei aber keine Behandlung notwendig, die Krone sei auch dicht.

Zwischenzeitlich war das Problem fast ganz abgeklungen, aber nie ganz verschwunden, je nach Belastungssituation stärker oder schwächer spürbar.

Vor zwei Jahren habe ich den ZA gewechselt, bin wegen 26 extra zu einer Schwerpunkt-Praxis Endodontie gegangen. Zahn 26 wurde wie üblich untersucht, mit den üblichen Ergebnissen (Zahn lebt). Nach meinem Hinweis auf die Verschattung auf der früheren Rö wurde das alte Bild angefordert (und prompt zugeschickt) sowie zusätzlich ein OPG gemacht, die Verschattung war noch schwach sichtbar. Sonst war alles okay. Trotz meines Hinweises auf den leichten Dauerschmerz an dem Zahn hieß es wieder, dass zurzeit keine Behandlung notwendig sei.

[ Fußnote: Auf dem Anamnesebogen hatte ich korrekt angegeben, dass ich eine MS-Diagnose habe und zur Schubprophylaxe seit Jahren regelmäßig Interferon spritze. Nachdem der Doc sich den Bogen durchgelesen hatte, wurde geäußert, dass "diese Chroniker sich sowieso immer so anstellen und so furchtbar sensibel auf alles reagieren." Ich muss wohl nicht sagen, was ich von solchen Äußerungen halte.]

Nach dieser Ansprache habe ich gleich noch mal gewechselt und bin jetzt zufrieden - okay, es gab außer PZR und Kontrolle bisher auch nichts zu tun. Das Problem mit 26 habe ich allerdings nicht mehr angesprochen, wozu, wenn doch nicht reagiert wird.

Seit einigen Wochen ist der Schmerz nun deutlich stärker, hält dauerhaft von früh bis spät an (ein beständiger Druck/Ziehen). Außerdem ist der Zahn auf Süßes empfindlich (kalt und heiß ist okay). Ein kleines Stückchen Schokolade oder ein einziges Gummibärchen reichen aus, es zieht stärker im Zahn. Die Schmerzstelle sitzt im Zwischenraum zu 25, ist aber eindeutig an 26. Bei der Reinigung des Zwischenraums zu 25 habe ich den Eindruck, dass das Zahnfleisch geschwollen ist. Es blutet nicht.

Was ist da jetzt los - Entzündung?

Reicht es aus, wenn ich das Problem bei der Kontrolle/PZR Ende Mai schildere, oder soll ich doch früher hin?

Und nun die wichtigste Frage, die nach schmerzfreier Behandlung:

Ich habe schon mal eine WKB gehabt, an 46, das war völlig in Ordnung, komplett ohne Schmerzen. Allerdings war der Zahn auch mausetot. Wie ist das bei 26, der ja noch lebt? Ist auch bei Entzündung eine sehr weitgehend schmerzfreie WKB möglich?

Ich würde mich freuen, wenn Sie mir antworten (und mir die schlimmsten Befürchtungen nehmen könnten).

Gruß, Sabine (w, 51 J.)


hallo,

1. lassen sie prüfen, ob das zahnfleisch an der krone durch einen zu dicken oder zu tief reichenden rand (bio-breite!) gereizt wird. gereiztes zahnfleisch kann ein dumpfes drücken verursachen. ein süss-empfinden macht es NICHT. 2. ihre süss-beschwerden sprechen für einen empfindlichen / frei liegenden zahnhals oder undichten kronenrand vorne an 26. dies kann der zahnarzt sehr leicht durch gezieltes draufpusten testen. 3. eine zu hohe krone -häufig störkontakte beim gleiten- könnte ebenfalls den zahn überlasten und klopfempfindlich machen.

4. lassen sie erst dann eine wurzelbehandlung (die -ausreichend betäubt!- schmerzlos ist) vornehmen, wenn diese möglichkeiten ausgeschöpft sind. es wäre schade, wenn sie einen vitalen zahnnerv opfern, wenn nur der kronenrand undicht war. für eine wurzelbehandlung muss die krone nicht zwingend erneuert werden.

5. "worst case"  ist immer die chronische, verschleppte pulpitis: einer der 3 oder 4 kanäle ist entzündet, der rest ist noch gesund. diese fälle sind von aussen ganz schlecht zu diagnostizieren.

viel erfolg und gruss aus bad mergentheim!

dr.spaeth msc. msc.

zuletzt geändert: 11.04.2015 - 09:45


erstellt: 11.04.2015 - 11:38

unbekannter Autor aus ...

Ah, verstanden!

Vielen Dank, Dr. Spaeth, mit Ihrer Antwort kann ich viel anfangen, hilft mir sehr weiter. -

Die Entscheidungen von Ärzten, egal ob Neuro oder ZA, sind sehr oft sinnvoll und richtig, nur manchmal echt schwer zu durchschauen.

:)



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