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Forum: Kieferorthopädie

Unsere Zähne sind wichtig für das Kauen, Schlucken und Sprechen. Daher sollten Fehlstellungen von Zähnen korrigiert werden. Wir beraten Sie gerne.

Thema:
CMD und Zahnspange
Anzahl der Beiträge: 2

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erstellt: 30.04.2024 - 08:33

Vanessa aus Cloppenburg

Sehr geehrte Experten,

ich habe bereits einen längeren Behandlungsweg hinter mir. Bei mir war der 12 nicht angelegt. Ich bekam relativ früh eine lose Zahnspange zum Weiten des Gaumes und daraufhin eine feste Zahnspange um meine Schneidezähne zusammenzuschieben, den Biss zu korrigieren und eine Lücke für den zu ersetzenden 12 zu erhalten. Dann bekam ich jahreland eine Maryland Brücke bis zu meinem 28 Geburtstag hat diese auch gehalten und es wurde nie wieder darüber gesprochen. Dann fiel mir diese raus und ich sollte nun doch ein Implantat bekommen. Dies habe ich dann mit einem anderen Zahnarzt gemacht der bei mir erstmal festgestellt hat, dass ich Karies in 15 Zähnen habe und eine Parodontitis. Diese zwei Sachen haben wir erstmal behandelt und dann bekam ich mein Implantat bei einem MKG. Mittlerweile ist dies mit einer provisorischen Krone versorgt. Nun sollte eigentlich die endgültige Krone drauf, aber wir haben festgestellt dass ich einen seitlichen Kreuzbiss auf beiden Seiten und einen offenen Biss habe, sowie CMD. Nun will mein Zahnarzt erst eine Funktionsanalyse machen und dann mit Physiotherapie (was ich schon mache) und Orthopädie daran arbeiten. Dann will er irgenwann eine Aligner Therapie starten. Ich war als Zweitmeinung bei einem KFO. Der wollte keine Funktionsanalyse machen, sondern direkt eine feste innenliegende Zahnspange setzen, weil er meinte meine Sysmptome lassen sich auf den Fehlbiss zurückführen. Er meinte die Bewegung die bei mir notwendig ist, kann man mit einer Aligner nicht erzeugen.

Nun meine Frage: Wem von beiden soll ich nun glauben? Mein Zahnarzt meint ein KFO hat vom Kiefergelenk keine Ahnung. Ich bitte um Hilfe, welche Therapie ich nun machen lassen soll.


Guten Tag,

Sie dürfen beiden glauben oder auch nicht glauben. Es gibt weder für die erste noch für die zweite Theorie wissenschaftliche Nachweise. Es gilt hier offensichtlich der Grundsatz: Wer einen Hammer hat, sieht nur noch Nägel.

Sie benennen die einzelnen "Problemzonen":

1. der offene Biss: Dieser wird erzeugt durch die Zunge und erfährt ein Rezidiv, wenn hieran nicht gearbeitet wird (Logopädie)

2. Der Kreuzbiss: Er deutet auf einen zu kleinen Oberkiefer hin, was wiederum zum Platzmangel für die Zunge führt (s. 1.) Hier scheint die Wurzel des Problems zu liegen. Die Lösung besteht in einer Kombination aus Chirurgie und festsitzender KfO. Alternative: Es gibt eine sehr neue Veröffentlichung aus Münster zur Lingualtechnik, die ähnlich gute Ergebnisse zeigt. Vielleicht kennt Ihr KfO diese schon.

3. CMD: selbst bei einem perfekt verzahnten Gebiss kann es zur CMD kommen, da diese meist psychisch getriggert ist und kein wissenschaftlicher Nachweis für eine Verbindung von Zahnstellung und CMD existiert.

Nun gibt es mehrere mögliche Strategien:

A: Sie akzeptieren im Wesentlichen Zahnstellung und Ästhetik: Dann können Physiotherapie, ggf. Psychotherapie und Schiene Besserung bei der CMD schaffen Das Implantat können Sie sofort definitiv versorgen lassen

B: Sie möchten eine "perfekte Zahnstellung": Dann hilft nur die "große Lösung"  KfO (evtl mit Chirurgie) festsitzend, anschließend prothetische Versorgung. Ob dadurch Ihre CMD beseitigt wird, kann niemand vorhersehen.

Mehr kann ich Ihnen an dieser Stelle nicht helfen.

Grüße

R. Roos



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