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Thema:
Bruxismus erkennen und erfolgreich behandeln?
Anzahl der Beiträge: 5

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erstellt: 29.08.2014 - 21:48

Stefan Weber aus ...

Sehr geehrte Damen und Herren,

vor 18 Monaten beendete ich erfolgreich eine kieferorthopädische Behandlung und trage seitdem jede Nacht eine sogenannte Knirscherschiene im Oberkiefer, damit die Zähne ihre Zahnstellung nicht wieder verändern können. Seit dieser Zeit bemerke ich, dass ich immer wieder größere und kleinere Risse in diese Zahnschniene "einbeiße".

Laut meines Zahnarztes habe ich keine optische Anzeichnen an den Zähnen, so dass dieser meinte, dass ich kein "Beißer" bin. Nach dieser Aussage habe ich ihm die Risse in der Zahnschiene gezeigt und er war nur der Meinung, dass ich zur Vorsicht diese Schienen weiter tragen soll. Mein Kieferorthopäde meinte ebenfalls, dass ich kein Beißer bin, da ich sonst auch die Schienen mittelfristig kaputtbeißen würde. Er empfahl mir jedoch zur Sicherheit trotzdem eine dickere Zahnschiene.

Inzwischen habe ich auch eine dickere Zahnschiene erstellen lassen. Jedoch biss ich weiter einige Risse in den letzten Monaten hinein. Die Schienen sind noch genauso stabil, jedoch kommen über die Monate immer weitere kleinere und größere Risse dazu. Daher mache ich mir immer größere Sorgen und möchte meine Zähne bestmöglich schützen und am liebsten auch die Ursache für das nächtliche Beißen beheben.

Nun zu meinen Fragen:

1. Bis auf die Risse in den Zahnschienen habe ich als Laie keine Anzeichen, dass ich unter Bruxismus leide. Weder presse ich tagsüber die Zähne zusammen, noch habe ich sonst Symptome wie Nackenschmerzen oder Kiefergelenkschmerzen. Kann ich von den Rissen in der Schiene darauf schließen, dass ich unter Bruxismus leide? Oder gibt es eine zufverlässigere Möglichkeit, dies festzustellen? 

2. Reicht eine solche Schiene aus, um die Zähne optimal zu schützen? Wie lange sollte denn eine Schiene halten, bevor diese ausgetauscht werden soll?

3. Kann ich wegen der kieferorthopädischen Behandlung und wegen der neue Zahnstellung an Bruxismus erkrankt sein oder kann dies ausgeschlossen werden? Wäre das eine mögliche Ursache?

4. Was würden Sie mir empfehlen um gegen das Problem grundsätzlich vorgehen zu können? Im Netz las ich in diesem Zusammenhang von einer sogenannten Bio-Feedback-Methode? Wäre das sinnvoll? Oder sollte man eher einen Psychologen aufsuchen? Oder sollte ich eine Physiotherapie machen?

5. Kenne Sie Patienten, bei denen sich das Beißen oder Zähneknirschen mittelfristig wieder gelegt hat? Gibt es für diesen Fall noch Besserungs-Chancen oder muss ich mich als Patient damit ein Leben lang auseinandersetzen? 

Ich freue mich sehr auf Ihre Antworten und möchte ich für meinen längeren Text und für meine vielen Fragen meinerseits vorab entschuldigen. Ich bin Ihnen und jeden Tipp und jede Empfehlung mehr als dankbar.

Stefan Weber



hallo,

vernutlich haben sie eine retentionsschiene (die kann schon dünn + zierlich sein) bekommen, die ihre zähne in der kieferorthopädisch gewünschten position halten soll. diese schiene wird zugleich schäden an den zähnen durch knirschen vermeiden. knirsch- oder pressspuren erkennt ihr zahnarzt an den schmelzflächen. pes se ist bruxen NCHT schädlich, es dient häufig zum stressabbau. es gibt dazu eine sehr gute studie von dr, tadao sato aus japan: stressabbau ist okay (über die immunglobuline nachweisbar), damit die abwehrkraft erhalten bleibt. eine therapie gegen knirschen ist deswegen NICHT notwendig. erst wenn gelenk-, muskel oder bänderprobleme auftreten (CMD = craniomandibuläre dysfunktion, früher myo-arthopathie genannt) gibt´s handlungbedarf.

wenn der kieferorthopäde eine stabile front-eckzahn-führung aufbauen konnte + der seitenzahnbereich harmonisch verzahnt ist, sollte kein bruxismus getriggert werden. für profundere aussagen bräuchte man modelle oder aussagekräftige fotografien.

gruss aus bad mergentheim!

dr.spaeth


erstellt: 31.08.2014 - 11:42

Stefan Weber aus ...

Vielen Dank für Ihre schnellen und hilfreichen Antworten :)

@ Dr. Spaeth: Was genau meinen Sie denn mit "stabile front-eckzahn-führung" und "der seitenzahnbereich harmonisch verzahnt ist"?

Als Laie bin ich mir nicht sicher, ob ich ihre Erklärungen korrekt verstanden habe. Könnten Sie mir netterweise diese kurz erläutern?

Und falls in diesen Bereichen ein Fehler vorliegen würde, müsste ich mich erneut einer kieferorthopädischen Behandlung unterziehen?




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