Patientenforum

Forum: Zahnersatz

Durch Zahnerkrankungen oder Unfällen können Zähne verloren gehen. Wir geben Hinweise und Entscheidungshilfen zur richtigen Wahl der Zahnversorgung.

Thema:
Brücke defekt oder nicht?
Anzahl der Beiträge: 6

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erstellt: 18.11.2020 - 17:14

Markus aus Ruhrgebiet

Liebe Gemeinschaft,

ich habe viele Probleme mit meiner ersten Brücke. Leider ist sie bereits 2x gebrochen (innerhalb von 6 Monaten) und ich habe zur Zeit die 3. Brücke eingesetzt.

Diese allerdings nur provisorisch, da zunächst noch mehr vom Zahn (Brückenpfeiler) abgetragen wurde, damit die Brücke dicker sein kann.

Diese Brücke ist mir allerdings beim Essen abgerutscht und ich ging diesmal zu einem anderen Zahnarzt, der sie wieder einsetzen sollte.

Dabei sagte er mir, dass die Brücke "geflickt" sei und wohl schon beim Schleifen ein Loch hineingeschliffen wurde.

Ich rief den ersten Zahnarzt an und fragte demzufolge sehr kritisch nach - er streitet aber alles ab und behauptet, dass kein Riss oder Loch vorhanden sein könne.

Ich möchte gerne eine weitere Meinung einholen und hoffe auf Hilfe.

Dazu habe ich ein Bild hochgeladen. Es handelt sich um das auf dem Bild rechte Brückenglied - kann mir da bitte jemand sagen, ob es wirklich "normal" ist

oder ob dort "nachgebessert" (oder sollte ich "gepfuscht" schreiben?) wurde?
Vielen herzlichen Dank im Voraus!

[URL=https://www.bilder-upload.eu/bild-54449e-1605715699.jpg.html][IMG]https://www.bilder-upload.eu/thumb/54449e-1605715699.jpg[/IMG][/URL]

https://www.bilder-upload.eu/bild-54449e-1605715699.jpg.html


Das ist auf dem Foto schlecht zu erkennen; die Schichtdicke ist vermutlich gering, sodaß mechanische Probleme vorprogrammiert sind. Die Tatsache, daß es bereits die 3.Ausfertigung ist, deutet eher auf einen systematischen Fehler hin: Ist die Indikation für eine Vollkeramikkonstruktion richtig gestellt? Oder sollte auf eine "klassische VMK-Konstruktion aus Edelmetall" zurückgegriffen werden? U.U. mit -aus Platzgründen- mit Metallkaufläche am letzten Zahn? Wenn die Pfeilerzähne zu niedrig geschliffen sind, ergeben sich Retentionsprobleme, dh, die dauerhafte Verankerung der Brücke auf dem Zahn ist sehr unsicher, mit allen sich daraus ergebenden Folgen.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


erstellt: 19.11.2020 - 12:50

Markus aus Ruhrgebiet

Lieber Dr. Püllen,

vielen Dank für Ihre Antwort!

Ich habe mich bei der Materialauswahl (Keramik) auf den Rat meines ZA verlassen.

Bei der Abwehr meines Vorwurfs sagte er, durch die kristalline Struktur des Materials in der Brücke sei es unmöglich ein "Loch zu flicken" sondern die Brücke würde bei einer solchen Beschädigung komplett zerstört sein.

Ich lasse auch an den Brückenzähnen nicht noch weiter schleifen, ist mir eh schon viel zu viel. Wenn, dann müssen die "Gegenspieler" aus dem Oberkiefer nun beschliffen werden.

Ich finde, man kann auf dem Bild schon das Loch in der Mitte des rechten Brückenglieds erkennen und ich werde mir immer sicherer, dass dies repariert wurde. Das ist aber nicht der Anspruch, den ich an eine neue Brücke haben kann.

Weiterer Input ist sehr willkommen. Vielen herzlichen Dank im Voraus!


Wenn Sie den "glasigen Steg", der sich durch die Mitte des Brückengliedes zieht, meinen: dies ist die "Farbe" des Zirkon-Gerüstmaterials, welches mit Porzellan überbrannt wird zwecks Farbgebung. An den Gegenzähnen schleifeb lassen, wäre die schlechteste Idee. Wie schon geschrieben, rechnen Sie damit, daß sich die Brücke auf dem hinteren Zahn abzementieren wird, egal, welcher Kleber benutzt wird.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


erstellt: 26.11.2020 - 14:07

Markus aus Ruhrgebiet

Vielen herzlichen Dank für die erneute Antwort.

Soeben ist die Brücke leider wieder raus gekommen und ich hatte die Chance, sie gegen das Licht zu fotografieren.

Ich denke, hier sieht man das ("geflickte?") Loch, welches ich meine, ganz gut:

https://www.bilder-upload.eu/bild-61934f-1606396021.jpg.html

Das kann doch nicht richtig sein, oder?

Herzliche Grüße!

P.S. Ich werde Sie mit 5 Sternen bei google bewerten für Ihre tolle, selbstlose Hilfe!

 


Es ergebn sich folgende Hürden: selbst wenn die Perforation geschlossen würde (beim "nachträglichen" Brennvorgang von bereits imMunde getragenen Porzellans gibt es häufig/immer (kleine) Blasenbildungen an anderen Stellen, was nicht erwünscht ist), ist diese Stelle sehr dünn und wird bei nächster Gelegenheit (wieder) brechen. Daß die Brücke wiederholt abzementiert ist, stellt die Konstruktion wirklich in Frage (kurze/zu niedrige Höhe der Pfeilerzähne; zu konisches beschleifen de Zahnes). Sich auf den (definitiven) Kleber zu verlassen ist leider ein Trugschluß: die Abzementierung wird wieder eintreten, nur mit zeitlicher Verzögerung. 

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg



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