Forum: Angst und Schmerz

Guten Tag, 

Ich habe eine allgemeine Frage dazu, wie Angstpatienten generell behandelt werden und ob ihnen schlimmere Diagnosen zunächst vorenthalten bleiben, um sie nicht zu verschrecken. Hier ist meine Situation:

Ich bin aufgrund meiner Angst vorm Zahnarzt jahrelang nicht dort gewesen. Aufgrund von Zahnschmerzen sowie gerötetem Zahnfleisch (und einem schlechten Gewissen) habe ich mich jedoch vor 2 Monaten doch getraut, zum Zahnarzt zu gehen. Dieser hat beim ersten Termin aber nur ein Röntgenbild gemacht und mir mitgeteilt, dass die Schmerzen an den noch nicht entfernten Weisheitszähne liegen würden. Ich solle einen Termin beim Chirurgen machen. Außerdem habe ich einen neuen Termin zur Kontrolle bekommen. Als ich den wahrgenommen habe wurde nur gesagt, dass ein Zahn gefüllt werden muss. Dann war der Termin vorbei.

Ich weiß u.a., dass ich an einigen Stellen Zahnstein habe und mein Zahnfleisch ist auch nicht hellrosa, so wie gesundes Zahnfleisch aussehen muss. Mir erscheint die Diagnose etwas zu wenig in Anbetracht dessen, dass ich jahrelang nicht beim Zahnarzt gewesen bin. Ich habe Angst, dass mein Zahnarzt mir die "Schlimmen Dinge" zunächst verschweigt und ganz langsam an die Sache herangeht. Wäre das möglich? Aber wenn Handlungsbedarf bestehen würde, müsste er dann nicht sofort handeln? Ich habe Angst, dass ich auch am Zahnhals Zahnstein bekommen habe und so eine Parodontitis entwickelt habe. Aber wenn dem so wäre, müsste mein Zahnarzt dann nicht sofort handeln und mir das mitteilen?

LG

erstellt: 06.10.2022 - 09:30

Zahnarzt
Dr. Dirlewanger MMSc
72202 Nagold


w.dirlewanger@dirlewanger.de
http://www.dirlewanger.de

Jeder Arzt versucht, sich auf die Belastbarkeit seines Patienten einzustellen. Es kann sein, dass er die Befunde scheibchenweise liefert, um Sie nicht zu beunruhigen. Oder er hat -eher unwahrscheinlich-  nicht gründlich genug nachgeschaut, oder er wollte sich erst einen Überblick verschaffen und hat nur wenig Zeitkapazitäten für Sie oder Ihr Verhalten hat ihn dazu veranlasst,  Ihre Mitarbeit erst mal zu erforschen.

Das alles sind nur Spekulationen und verlangen nach besserer Absprache zwischen Ihnen und Ihrem Arzt.

erstellt: 07.10.2022 - 09:21

Zahnarzt
Dr. Roos MSc. mult.
73765 Neuhausen


roos@roos-zahnarzt.de
http://www.roos-zahnarzt.de

Guten Tag,

falls Sie Ihrem Zahnarzt nicht trauen, wäre eine Zweitmeinung bei einem anderen Kollegen für mich die natürlichste Reaktion.

Grüße

R. Roos