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Thema:
auffallend häufig Wurzelbehandlungen nach Kunstofffüllungen
Anzahl der Beiträge: 3

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erstellt: 23.11.2012 - 12:38

Goetze aus Berlin

Hallo,
da ich jetzt schon beim vierten Zahnarzt binnen einen Jahres gelandet bin und langsam verzweifelt, weil keinem Zahnarzt dazu was einfällt, meine Frage:

seit Okt. 2011  2 neue Kunstofffüllungen in unteren Backenzähnen bekommen, da Amalgam raus sollte( keinen Beschwerden gehabt!)
Danach hatte ein Backenzahn Aufbissschmerzen. Die Zahnärztin meinte, die Wurzel läge zu nah an der Füllung u.müsste sich erst zurückziehen, das könne dauern. Ich müsse Geduld haben. 2 Monate später nahmen die Schmerzen auch ohne Kauen zu und besonders nachts. So ging ich hin, aber sie röntgte leider den falschen Backenzahn , den daneben und machte diese Füllung neu unter Betäubung. Sie meinte dann, dass ich jetzt aber warten müsse, falls es nochmal schmerzt .Im Röntgen war nichts zu sehen, die Wurzel sei gut zurückgegangen. Leider war es der andere Zahn daneben, was man als Pat.leider nicht immer gut lokalisieren kann!
Die Schmerzen waren wieder gekommen und die Praxis( 1Woche vor Weihnachetn  natürlich zu) Ich habe brav zugewartet, weil ich auch nicht als Hypochonder erscheinen wollte und war zuversichtlich, dass es sicher mal aufhören würde. Aber nein, die Schmerzen wurden immer mehr über Weihnachten bis ich dann zu einem Notzahnarzt musste und der eine Wurzelbehandlung einleitete, weil der Zahn extrem entzündet gewesen sei.  Wegen der Feiertage wieder zum nächsten Arzt, weil der Zahn wieder schmerzte, weil angeblich ein Wurzelkanal übersehen wurde, so der 2. Zahnarzt. Der ,meinte auch, dass Karies nicht das Problem gewesen sei., was ihn aber nicht abhielt mir noch eine neue Kunsttsofffüllung an dem gegenüberliegenden Backenzahn zu verpassen.
Da das gleiche Probleme, Aufbissschmerze! . Ich ging immer wieder hin, der schleifte den Zahn etwas ab und ...Achselzucken....ich befürchtete eine erneute Wurzelbehnadlung....er meinte nur, na, das kann schon mal sein ...Darauf ging ich zu einem anderen empfohlenem Zahnarzt der meinte, die Füllungen sehen doch gut aus, die Zähne auch, ich solle erstmal noch abwarten. Man könne auch noch mal veilleicht Zement darunterpacken, wenn es nicht besser werde. Leider war es auch diesmal zu spät und dann wurde auch dieser Zahn zur Wurzelbehandlung. Dann meinte der Arzt die Füllung am letzten Backenzahn ( der daneben liegt) müsse neu, dabei wurde noch ein feiner Riss entdeckt. Und nach ca. 2 Monaten wurde auch hier eine Wurzelbehandlung fällig!
Immer angeblich gute und gepflegte Zähne, 2x/ pro Jahr zur Prophylaxe und regelmäßig zur Kontrolle.

Erst dachte ich: ok, jetzt wenigstens keinen Schmerzen mehr, aber seit einem Jahr hatte ich Berührungsschmerzen nach der ersten Wurzelbehandlung am ersten Zahn , die mittlerweile mehr wird und auch beim Kauen mehr Beschwerden macht, bzw. beim Zubeißen. Die 2 neuen Wurzelbehandlungen auf der anderen Reihe unten schmerzen jetzt auch seit dem Sommer, mal mehr, mal weniger, erst konnte ich lange darauf nicht kauen, jetzt vorsichtig. Der Zahnarzt hat geröntgt. nichts zu sehen. Er gab mir ein Antibiotikum( was bei mir unglücklicher weise zu einer komplizierten Colitis führte) aber die Zähne sind seither immer noch sehr schmerzempfindlich und auch auf Berührung und Aufbiss! Er meinte ,w enn es nicht helfe, müsse die Wurzelspitze raus! Aber von welchem Zahn? mittlerweile sind doch alle 3 wurzelbehandelete Backenzähne betroffen. Das kann es doch auch nicht sein?!? Das Essen ist mittlerweile eher belastend und wenig erfreulich.

Ständig , sobald man die Zähne aufeinander beißt, ist das Problem wieder im Vordergrund...und dann zwischendurch immer wieder mal Schmerzen, aber immerhin nicht so schlimm, dass ich gleich immer zu Analgetika greife. Eher selten.Muss ich jetzt vielleicht einfach damit so leben?
Weiß auch nicht mehr wohin, weil ich glaube, der Zahnarzt hält mich für paranoid.
Ich war auch schon bei einem Umweltzahnarzt, weil ich im Allergiepass eine Kunstoffallergie aus der Zahnreihe habe( was aber bisher keinen Zahnarzt interessierte) der Umweltzahnarzt wollte mir erstmal für fast 700€ Blut darauf untersuchen lassen und schimpfte über die anderen. Hab ich erstmal nicht gemacht, schien mir unseriös.

Fällt Ihnen was dazu ein, ich wäre Ihnen sehr dankbar, im Netz ließt man ne Menge über solche Probleme mit Kunsstoff in Backenzähnen...da muss doch was dran sein und die Ärzte auch mittlerweile Erfahrung mit haben?

Vielen Dank und viele Grüße
A. Goetze

P.S.sorry für den vielen Text...wußte nicht, wie zu kürzen.











Hallo,
wenn Sie eine nachgewiesene  Allergie gegen das Füllungskomposit haben, dann sollten Sie KEINE Füllungen aus diesem Material bekommen. Lassen Sie sich Füllungen bzw. Unterfüllungen aus z.B. Glasionomerzement = GIZ (sofern keine Allergie gegen Glaspolyalkenoatzemente vorliegt) legen und  je nach Grösse der Füllung Gussinlays, Gussteilkronen oder Gusskronen fertigen. Diese Gussrestaurationen können wiederum mit GIZ eingesetzt werden. Falls auch da eine Allergie (vorher testen!) vorliegt, wechseln Sie auf Phosphatzement. Gegen Phosphatzement sind mir keine Allergien bekannt. Mit dieser Art der Versorgung vermeiden Sie Kunststoff völlig und erzielen eine extrem lange Haltbarkeit der Restaurationen. 
Gruss aus Bad Mergentheim!
Dr. Spaeth MSc. MSc.

zuletzt geändert: 25.11.2012 - 17:11


Hallo Götze,
Kollege Spaeth hat schon so viel Richtiges gesagt und ich möchte das unterstützen.
Wir sind Implantatspezialisten, aber die meisten auch in der allgemeinen Zahnheilkunde tätig - und wir denken mit und glauben nicht sofort alles, was die Firmen so empfehlen.
Tatsache ist, dass nach seriösen schwedischen Studien -die Schweden haben sich als erste vom Amalgam verabschiedet - früher ca. 0,1% der Patienten auf Amalgam überempfindlich (kontaktallergisch) reagiert haben. Nach 10 Jahren Amalgamersatz durch Composite und adhäsive Kleber sind jetzt 5% (das 50fache) an Patienten kontaktallergisch auf Monomere und Bis-GMA-Bestandteile in Kunststoffklebern. Das Problem wird immer größer, weil Weichspüler und Weichmacher im täglichen Haushalt zu weiterer Sensibilisierung beitragen.
Am Schluss geschieht, was Sie oben beschreiben. Der Zahnarzt macht durchaus alles Richtig; nur, er hat ein Material benutzt, das langsam zum Problem wird.
Was tun ?
Genau was Kollege Spaeth empfiehlt: alles an Kunststoff raus, zumindest an schmerzenden Zähnen, Zement rein und darüber Gold oder Keramik, aber ohne Adhäsivkleber !!
Gute Besserung, Ihr Umweltmediziner hat Recht - ob er dazu das Blut so aufwändig untersuchen muss, entzieht sich allerdings meiner Urteilskraft.
Dirlewanger


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