Patientenforum

Forum: Implantologie

Bei Zahnverlust können Ihnen Zahnimplantate mehr Lebensqualität zurückgeben. Wir möchten Ihnen weiterhelfen, wenn Sie Fragen zu Zahnimplantaten haben.

Thema:
Antibiotika
Anzahl der Beiträge: 4

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erstellt: 20.07.2010 - 09:55

Andrea aus Berlin

Prima Forum hier, herzlichen Dank dafür.

Meine Frage: Mein Zahnarzt hat mir Antibiotika verschrieben, die ich nach Implantatsetzung letze Woche prophylaktisch nehmen soll. Ich habe damit so meine Probleme, zumal verschiedene Studien den medizinischen Zweck infrage stellen. Meine Frage: Könnte ich die Einnahme nicht wirklich erst dann vornehmen, wenn sie erforderlich werden würde, sprich, wenn sich tatsächlich ein Entzündung bilden würde? Gibt es Alternativen zu Antibiotika?

Vielen Dank für Ihre Antwort

erstellt: 20.07.2010 - 11:01

Anne aus

Hallo Andrea,
ich habe vor 4 Wochen auch mehrere Implantate gesetzt bekommen, mein Kieferchirurg gab mir kein Antibiotika und es ist alles bis jetzt sehr gut gegangen.
Was ich empfehlen kann ist eine Mundspülung zur Bakterien-Verminderung im Mundraum (Chlorhexamed forte 0,2% Loesung), damit habe ich nach dem Essen immer gespült. Um die Implantate zur pflegen habe ich eine ganz weiche Zahnbürste genommen und putze ganz vorsichtig.

Ich wünsche Dir alles Gute!

erstellt: 21.07.2010 - 08:57

Andrea aus Berlin

Liebe Anne, herzlichen Dank für Deine Antwort und Empfehlung.
Ich wünsche Dir ebenfalls alles Gute!

Anne hat Recht - in ihrem Fall. Das muss bei Ihnen nicht zutreffen. Wenn der Kieferchirurg von Anne unter sterilen Kautelen ohne Knochenaufbau Implantate setzen kann, geht das sicher auch ohne Antibiotika-Schutz. Wir geben zum Schutz vor Bakteriämie (Bakterien werden in die Blutbahn geschwemmt) meist auch nur eine einmalige Gabe (ClindaSaar 600) und sonst auch nichts. Vielleicht könnte man in 90% der Fälle auch noch darauf verzichten; ich will aber mehr Sicherheit für meine Patienten.
Gesicherte Studien gibt es dazu wenig, weil die Bedingungen so unterschiedlich sind.
Antibiotika einzunehmen, wenn die Entzündung die Implantate bereits erreicht hat, kann zu spät sein. "Brandschutz sollte einsetzen, bevor die Feuerwehr gerufen werden muss !"
Werden zusätzliche Eingriffe am Knochen durchgeführt (Aufbau,Splitting o.ä.), dann empfiehlt sich eine AB-Gabe über 5-7 Tage, zumindest, wenn Zähne durch Parodontitis verloren gegangen sind. Ein versierter Chirurg mit Spitzen-Team wird beim Gesunden auch darauf meist verzichten können.
Beim allgemeinmedizinisch und zahnmedizinisch gesunden Patienten schafft die Immunabwehr die paar Bakterien locker -da braucht man kein AB. Bei Diabetes etc. sollte man aber ernsthaft darüber diskutieren.
Ich würde mich da auf den Zahnarzt verlassen, wobei mir aber nicht ganz klar ist, warum man AB im nachhinein prophylaktisch geben soll. Wenn, dann sollte man beim Eingriff den Wirkspiegel schon erreicht haben, d.h. die erste Gabe muss vor OP-Beginn sein.
Gruss
Dirlewanger


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