Patientenforum

Forum: Zahnersatz

Durch Zahnerkrankungen oder Unfällen können Zähne verloren gehen. Wir geben Hinweise und Entscheidungshilfen zur richtigen Wahl der Zahnversorgung.

Thema:
Ästhetische Kronenversorgung nach Paradontosebehandlung
Anzahl der Beiträge: 7

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erstellt: 06.07.2024 - 18:33

Christian aus Stuttgart

Hallo zusammen, 

aufgrund meiner aktuellen Zahnsituation suche ich dringend fachmännischen Rat. Meine aktuelle Zahnsituation ist aufgrund einer Fortgeschrittenen Paradontitis die reinste Katastrophe. V.a. im Oberkiefer Bereich haben sich nach der Behandlung, die aktuell beendet ist, extreme Lücken und Zahnfleischtaschen aufgetan. Die größte Lücke ist  zwischen dem 23 und 24 und zieht den den 22 enorm mit. Das ging jetzt in kürzester Zeit und gefährdet die kompletten Zähne im Oberkiefer da auch auf der anderen Seite schon Lücken existieren. Aufgrund der Lücken hatte ich eine KFO mit alignern begonnen. Trotz der aligner ist die Lücke größer geworden. Trotz vorbildlicher Pflege und Hygiene hat sich gleich zu Beginn der KFO mein kompletter mundraum, die Mundschleimhaut und Kiefer sowie Rachen mehrfach entzündet sobald ich die aligner auch nachts getragen habe. Also 22h am Tag. Darum habe ich die Behandlung abgebrochen.

Da die Zähne weiter wandern, spiele ich mit dem Gedanken den 24, den 23 und denn 22 zu Überkronen. Die Zähne sind gesund nicht wurzelbehandelt haben und haben kein Karies.

Das das eine Privatleistung ist, ist mir klar.

Wie sieht es aus wenn aufgrund der Behandlung eine Wurzelbehandlung nötig wird? Stichwort Schleiftrauma.

Würde die Krankenkasse die nötige Wurzelbehandlung dann ablehnen oder übernehmen sie die Kosten? Wie sieht es bei den Zahnzusatzversicherungen aus, fällt diese in dem Fall aus? 

Danke vorab

Grüße.


erstellt: 06.07.2024 - 20:15

Christian aus Stuttgart

Anbei noch eine ergänzende Frage:

Mir ist klar das eine überkronung von gesunden Zähnen nicht ohne ist, laut Statistik entwickelt sich bei 17% ein Schleiftrauma. Da aber die Lücken so extrem groẞ sind habe ich leider kaum eine andere Möglichkeit.

Wie lässt sich ein Schleiftrauma bestmöglich vermeiden?

Nachdem was ich gelesen habe, entsteht es hauptsächlich aus 2 Gründen, zum einen die Sogwirkung des Bohrers beim schleifen, zum anderen durch die Hitze.

Daher meine Frage, wie muss der Zahnarzt bestmöglich arbeiten um dies auszuschließen.

Macht es Sinn längere Pausen beim einzelnen Zahn einzulegen um die Wärmeentwickung gering zu halten?

Ist es sinnvoll eine bestimmte arbeitsweise einzuhalten? Sollte dies mit dem Zahnarzt vorab besprochen werden oder sogar drauf bestanden werden?

Ich möchte natürlich auch nicht unverschämt erscheinen und dem Zahnarzt erzählen wie er seine Arbeit zu machen hat.

 

 


Wenn sich der Kieferknochen zurückgebildet hat (Parodontits) werden die Zähne länger und die Zahnzwischenräume größer.  Entscheidend ist, daß die (vormals) vorhandenen Zahnfleischtaschen durch entsprechende Behandlung dramatisch abnehmen. Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Kronenverblockungen helfen nicht weiter.

Dr.FrankPüllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


erstellt: 07.07.2024 - 00:06

Christian aus Stuttgart

Die Kronenversorgung soll nicht als Maßnahme gegen die Paradontitis erfolgen. Mir ist bewusst das der Knochen und Zahnfleischrückgang mit der Paradontitis einhergehen.

Die Zahnfleischtaschen wurden behandelt die Entzündungen sind ausgeheilt. Die Paradontitis Behandlung ist abgeschlossen

Allerdings ist der Knochenrückgang zwischen dem Eckzahn 23 und  24 so massiv dass der Eckzahn seitlich abwandert und den seitlichen Schneidezahn mitnimmt. Eine ähnliche lücke auf der gegenüberliegenden Seite im Oberkiefer zwischen Schneidezahn und Eckzahn existiert hier ebenfalls bereits, sodass mittig aktuell die Schneidezähne sind rechts und links davon massive Lücken, und wie beschrieben zwischen 23 und 24 eine extrem tiefe Lücke.

Daher war die Überlegung die Zähne zu Überkronen.

Die Lücken sind mittlerweile so extrem das sie bis zur Behandlung geschient wurden, um weiteres abwandern zu vemeiden

Die Kronenversorgung dient lediglich der Zahnwanderung nicht der Paradontitis. 

Sollte bei einer Überkronung eine Wurzelbehandlung erfolgen, ist dann noch mit Kassenleistung sowie Zusatzversicherungsleistung zu rechnen?


erstellt: 07.07.2024 - 00:41

Christian aus Stuttgart

Ich sollte noch erwähnen, dass bei mir eine fortgeschrittene Paradontitis vorliegt. Anbei ein Foto der besagten Situationen

Mein Gedanke war die Lücken bestmöglichst zu verschließen um für Stabilität zu sorgen bzw. Weitere Zahnbewegungen zu vermeiden und eine weiterführende Paradontitis Behandlung durchführen zu lassen.

https://ibb.co/smP9q0z

https://ibb.co/hMdhhbw


Die Lücken mittels Überkronungen zu schließen bringt eine deutliche Proportionsänderung der Zahnformen (Längen-/Breitenverhältnisse) mit sich; ob das Ihren Vorstellungen entspricht? Man kann das durchaus simulieren mittels sogen. "wa-up/mock-up". Sollte zu einem späteren Zeitpunkt eine Wurzelkanalbehandlung erforderlich sein, beteiligt sich die Krankenkasse "ganz normal" daran.

Dr.FrankPüllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


erstellt: 07.07.2024 - 21:17

Christian aus Stuttgart

Vielen Dank für die Antwort.

Mir ist das bewusst das die Formen entsprechend angepasst werden müssen. Aufgrund der Lücke bin ich etwas unter Zugzwang.  Am liebsten wäre es mir nur die Beiden Zähne 23 und 24 zu Überkronen bzw. Eine Brücke um die Lücke zu verkleinern.

Eine Kollegin von ihnen hatte mir eine erneute KFO mittels Zahnspange vorgeschlagen, allerdings sehe ist die Ausgangssituation schon zu extrem. Alternativ meinte sie man kann auch alle Überkronen was mir jedoch zuviel Risiken mit sich bringt. 

Ich denke ich werde Zahn 23 und 24 mit einer Krone bzw. Einer Brücke versorgen. Und eine erneute Paradontitis Behandlung bei der KK anstoßen

Mit ist klar das das nicht harmonisch aussehen wird, allerdings begünstigt die aktuelle Zahnsituation weitere Fehlstellungen und somit auch die Paradontitis. Das ist mein persönliches Gefühl. Den seitlichen Eckzahn, könnte man mit einem Veneer etwas für die Ästhetik in Form bringen. Ob das alles so durchdacht ist was ich mir vorstelle und sinnvoll aus Zahnärztlicher Sicht, weiss ich allerdings nicht.



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