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Forum: Implantologie

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Thema:
Abstoßungsreaktion nach Knochenaufbau
Anzahl der Beiträge: 2

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erstellt: 19.05.2015 - 15:04

Uta Abe aus Thüringen

Hallo, hab vor einem Jahr im Bereich der oberen Zähne 6+7 Knochenaufbau machen lassen mit Bio OSS Granulat. Da vor etwa 10 Jahren beim Entfernen des 6er Zahnes die Kieferhöhle offen war und erst nach einem halben Jahr wieder verschlossen werden konnte, kam es nach einer Woche zu dem Problem, dass die Kieferhöhle zur Nase hin wieder auf war (ich war beim Essen nicht vorsichtig genug, was ich aber nicht wissen konnte), Teile des Granulates kamen über Nase und Rachenraum wieder heraus, Behandlung mit Antibiotika und abwarten. Ergebnis: im Bereich 7er Zahn Knochenaufbau gelungen, am 5+6er Zahn eine Zyste (gutartig, von der Nase ausgehend) und ich hatte ständig etwas Schleim in der Nase, obwohl ich nicht erkältet bin. Der Kieferchirurg hat mir die Zyste am 12.04.15  entfernt und gleich noch mal Knochenersatzmaterial in den Hohlraum gefüllt. Am Tag der OP war der Schleim in der Nase weg und am nächsten Tag wieder da, wurde auch schlimmer, dünnflüssig ist inzwischen aber fast weg. Nach der OP war fast eine Woche lang unter dem Auge alles geschwollen, die Naht hat wehgetan, Nach dem Ziehen der Fäden nicht die erhoffte Verbesserung, immer ein komischer Geschmack auf der Seite im Mund. Der Kieferchirurg meinte, dass das auf eine Abstoßungsreaktion deuten könnte, aber die Mundschleimhaut sieht vollkommen in Ordnung aus und außerdem habe ich das gleiche Material schon drin. Dann kam noch eine Reaktion der Lymphknoten sowie Herz-Kreislaufbeschwerden dazu. Ich hab noch mal ein knochengängiges Antibiotika genommen, aber die Beschwerden verschwanden nicht. Es gibt immer mal Tage, an denen es mir besser geht, aber eben auch welche wo es nicht so gut ist. Nun steht der Termin zur Entfernung des eingebauten Knochenblocks. Sicher kein großer Akt, aber was geht dann noch? Auf Grund der starken Vernarbung wird es immer schlechter, weshalb ich und auch der Kieferchirurg das Entfernen erst mal rausgeschoben haben. Macht es Sinn, die ganzen Belastungen noch länger auszuhalten in der Hoffnung, dass es noch was wird, oder ist ein Knochenaufbau, der unter so schwierigen Bedingungen "einheilt" vielleicht immer anfällig für Infektionen und man sollte lieber kurzen Prozess machen? Ich bin als Patient schon immer ein "guter Zahnarztkunde", das ist mein gesundheitliches Hauptproblem. Ich lasse immer alles in Ordnung bringen/behandeln, aber totzdem fehlen schon einige Zähne. Meine 2 Implantate im Unterkiefer sind top.

Würde mich freuen, mal eine weitere Meinung zu dem noch keine Ruhe gebenden Knochenaufbau zu hören.


Sehr geehrte Ute Abe,

aus der Ferne kann Ihre Situation natürlich nicht umfassend beurteilt werden. Allerdings spricht aus meiner Sicht sehr viel dafür, das infizierte Knochenersatzmaterial komplett entfernen zu lassen. Hier handelt es sich nunmal um eine Fremdsubstanz. Wenn diese infiziert ist, fehlt die körpereigene Abwehrkraft. Die Chance, dass die von Ihnen beschriebene Entzündung völlig ausheilt, schätze ich als nur sehr gering ein. Wenn sämtliches Fremdmaterial entfernt wird, kann die Region sich leichter regenerieren. Später kann dann über einen erneuten Knochenaufbau, evtl. mit Eigenknochen (allein oder in Kombination mit Knochenersatzmaterial) nachgedacht werden.

Gute Besserung und viel Erfolg wünscht Ihnen,

Dr. Jürgen Klatt M.Sc.



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