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Thema:
Ablauf CMD-Behandlung, Unpassende Provisorien haben mein ganzes Gebiss verschoben
Anzahl der Beiträge: 5

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erstellt: 21.12.2018 - 16:44

Dana aus ...

Guten Tag allerseits,

ich hoffe sehr  hier Hilfe bzw. weitere Meinungen zu finden:

mir wurde vor vier Jahren im linken Oberkiefer eine fünfgliedrige Brücke gesetzt und sofort einzementiert (letzter Zahn hinten bis fünf Zähne nach vorn).

Ich hatte damals immer das Gefühl, dass diese nicht passt und zu hoch ist – war auch mehrmals danach noch beim Zahnarzt, aber es hat immer geheissen, ich soll mich daran gewöhnen.

Gut, über die Jahre hatte ich mich auch dran gewöhnt (gekaut hatte ich auf der Seite jedoch nie).

 

Bis dann im Sommer letztes Jahres heftigste Schmerzen auftraten. Mir taten alle (auch die nicht vorhandenen) Zähne unter der Brücke weh, mir brannte der ganze Mund usw.

War damals ein wirkliches Drama – in Kurzform: die Brücke kam schlussendlich runter und die Schmerzen waren weg.

Diagnose des Zahnarztes CMD. (Der Zahnarzt hatte sich dann auch eingestanden, dass da wohl damals was verkehrt gelaufen ist – seine Meinung im Labor – und ist mur auch mit den Kosten für eine neue Brücke entgegengekommen.)

 

Ich bekam dann für drei Monate eine Schiene, zwischenzeitlich wurde der neue Zahnersatz geplant:

(In der Zeit musste unten noch ein Zahn gezogen werden.)

Eine neue Brücke (5-gliedrig)  für den Oberkiefer  und eine Brücke (3-gliedrig) für den Unterkiefer (auch auf dieser Seite). Man kann somit wirklich sagen, dass fast eine ganze Kieferhälfte neu gemacht wird.

 

Gut, nach drei Monaten Schiene tragen kamen dann unten und oben Provisorien rein, diese wurden einfach im Mund gefertigt, also keine Laborgefertigten. Der Zahnart meinte, ich soll erstmal schauen, wie ich mit den Provisorien zurechtkomme ...

Und dann ging das neue Drama richtig los:

links und rechts (am Kiefergelenk) wurde alles steif, ich konnte kaum mehr den Mund öffnen, hatte Schmerzen, usw.

 

Der Zahnarzt schliff dann einfach auf der anderen Seite was ein und meinte, jetzt passt es. Gepasst hat es nicht, sondern machte alles nur noch schlimmer.

Dann bekam ich einfach eine neue Schiene verordnet.

Die war ganz anders: weicher, ich bin darauf rumgerutscht, usw.

Nach einigen Monaten (ich war zwischenzeitlich alle 1 bis 2 Wochen beim Zahnarzt und hatte immer darauf hingewiesen, dass nichts mehr passt und alles nur noch schlimmer wird)

hatte der Zahnarzt mir dann die erste Schiene wieder angepasst und meinte, ich komme wohl mit dem weichen Material nicht zurecht.

Diese erste Schiene war härter und zentrierte wenigstens mein Gelenk einigermaßen. (Falls relevant: diese erste Schiene wurde vor den Provisorien gemacht und zwischenzeitlich wurde ja auch an den Zähne auf der anderen Seite rumgeschrien – kann deswegen wohl auch gar nicht mehr so passen?)

 

 

Seitdem wird immer wieder rumgeschliffen: an der Schiene, an den Provisorien …

Beschwerden verlagern sich, sind mal besser, mal schlechter, mein ganzes Gebiss und Kiefergelenk hat sich mittlerweile verschoben.

Mittlerweile ist es so, dass auch auf der anderen Seite meine Zähne nicht mehr aufeinander passen, darauf geht der Zahnarzt aber gar nicht ein.

 

Ursprünglich waren zwei Brücken geplant, wenn das so weitergeht bräuchte ich aber auf der anderen Seite auch neuen Zahnersatz ...

 

Der Zahnarzt meinte letztens nur „ich wäre einfach zu empfindlich“.

 

 

So, jetzt aber zu meiner eigentlichen Frage:

hätte der Zahnarzt mir nicht laborgefertige Provisorien erstellen (oder zumindest anbieten) müssen?

Denn solche, die einfach im Munde gemacht werden, können doch gar nocht so genau sein, oder?

 

Und es ist ja auch Fakt, dass seit diesen beiden Provisorien erst richtig Beschwerden gekommen sind und ich habe auch immer wieder gesagt, dass diese nicht passen.

Ich konnte aber nicht genau sagen wo, da diese einfach so total verkehrt waren.

Provisorien sollen doch eigentlich die Bisslage sichern? Mir hat es damit aber meinen ganzen Biss verschoben.

 

 

Hätte der Zahnarzt nicht vor Planung des Zahnersatzes einen wirklichen Funktionsstatus erheben müssen?

Er drückt zwar immer wieder mal an meinen Kiefergelenken rum, aber irgendwas instrumentelles wurde nicht gemacht und mir auch nicht angeboten.

(Ich weiß mittlerweile, dass ich sowas selber zahlen müsste. Würde ich natürlich, wenn es was hilft.)

 

Der Zahnarzt vertritt anscheinend die Ansicht, dass er mit dieser blauen Folie mir die Provisorien so hinschleifen kann, dass es passt (und auch die andere Seite, welche vorher nie Thema war.)

 

Ich hatte ihm gegenüber schon mal erwähnt, dass das mit dieser Folie doch gar nicht wirklich funktionieren kann. Man sieht doch nur, wo Kontakt ist, aber nicht wie stark der Kontakt ist und auch nicht, welche Stellung mein Kiefergelenk in diesem Moment hat.

 

 

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich hier eine fachkundige Meinung bekomme, wie solch eine Behandlung eigentlich hätte ablaufen müssen.

 

 

Ich, als Laie, würde sagen, man sollte dringend mal Abdrücke mit Gesichtsbogen nehmen und dann kann festgestellt werden, was an meinem Biss mittlerweile nicht mehr passt und auch um zu sehen, wie mein Kiefergelenk jetzt steht. Sehe ich das richtig?

Oder kann das weiterhin mit Schiene (welche aber nicht hundertprozentig passt), Okklusionsfolie und Schleifen funktionieren?

 

 

Um zu verdeutlichen:

ich trage jetzt seit fast einem Jahr diese normalen Provisorien, welche wohl eigentlich nur für eine kurze Tragezeit geplant sind.

Es war ursprünglich auch nie die Rede davon, dass ich diese so lange tragen müsste.

 

Ich habe ständig Schmerzen, mal mehr, mal weniger …meine ganzen Zähne passen nicht mehr aufeinander und ein Ende ist nicht in Sicht.

 

Können meine Zähne unter diesen Kurzzeitprovisorieneigentlich Schaden nehmen?

 

 

Ich bedanke mich ganz, ganz herzlich für`s Lesen bis hierher.

Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

 

Viele Grüße

Dana

 


erstellt: 22.12.2018 - 11:15

Gabi aus ...

Hallo,

Mir ist dasselbe passiert!!!

Trotz Kiefervermessung und vorangegangener Schienentherapie. Zwei Zahnbrücken (3 gliedrig) Oberkiefer und Unterkiefer gleiche Seite und aufeinander treffend. Spannungsgefühle, Kieferschmerzen, Aufbissschmerzen. Mehrmaliges Einschleifen brachte nur kurzfristig Erleichterung. Dann begann alles wieder von vorne. Die Zähne haben sich dadurch verschoben. Mittlerweile trage ich Einzelprovisorien. Aber auch diese sind in der ZahnForm anders, als meine früheren Zahnbrücken waren. Trotz gesunder Pfeilerzähne ist es nicht möglich, eine gutsitzende,funktionstüchtige Brücke anzufertigen.

Mich würde interessieren, warum die Zahnform (Kieferbogenform)gegenüber meinen ersten Zähnen eine andere wurde? Es ist doch ein Abdruck gemacht worden!!!! Durch die andere Zahnform habe ich das Gefühl, dass meine Zähne beim kauen falsch belastet werden. Keine vernünftige Okklusion. Unterkiefer kippt beim aufsetzen stark nach innen. Kieferbogen Form scheint zu gerade. Auf der Brückenseite mittlerweile überhaupt kein Zahnkontakt. Auch nicht mit den Einzelprovisorien.

Wer kommt für die Kosten auf???? Gewährleistungspflicht besteht noch!!!!!

Wozu eine Kiefervermessung und Schienentherapie, wenn dann der Zahnersatz nicht passt?

Ich war heuer 24mal beim Zahnarzt deswegen.

Kann ich mein Geld zurück verlangen?

Wie komme ich wieder zu einem funktionstüchtigen Zahnersatz?

Danke für ihre Antwort(en)!

Schönes Wochenende und LG...Gabi


erstellt: 24.01.2021 - 18:39

Petra aus ...

Schade das damals keiner geantwortet hatte...ein Problem was soo vielen angetan wurde und wird!

Meine persönliche Meinung dazu ist ...

nie an den eigenen Zähnen schleifen lassen damit Zahnersatz passt.

Ich würde auch nicht so viele Sachen aufeinmal machen lassen und immer erst eine Sache bis zur Zufriedenheit ausführen lassen.

Erstmal zur Probe befestigen lassen bis es passt. Schon mit dem Provisorium so starke Schmerzen oder Kieferprobleme haben...? 

Ich ärgere mich nachträglich, das ich mir meine 4 Frontzähne aufeinmal machen lassen hab und nicht erst mal nur 2. 

Aber denkt man ja nicht das man dann unerträgliche Schmerzen im Kiefer hat, die Backenzähne nicht aufeinander treffen, man nichts mehr kann und keiner kriegt das bisher wieder hin. 

Ich hab lieber 2 fehlende Backenzähne oder ne Modelgussprothese, als ne Teleskopprothese...das Netz ist voll mit Katastrophenberichte davon.

Fazit: Augen auf bei der Zahnarztwahl...

Bewertungen können z.B. bei Jameda bei Nichtgefallen vom Arzt rausgenommen werden und es wird mit Anwalt gedroht.

Sorry, das musste ich mal loswerden.


erstellt: 24.01.2021 - 21:54

Petra aus ...

Gabi

es besteht 2 Jahre Gewährleistung auf Zahnersatz..wenn es nicht passt oder Probleme macht musst du dem Zahnarzt Möglichkeit zum Nachbessern geben bis du zufrieden bist. Weigert er sich setz dich mit deiner Krankenkasse in Verbindung und leite ein Mängelgutachten ein. Du bekommst dann einen Termin beim Gutachter, der sich dann alles unvoreingenommen anschaut. Wenn er die Erneuerung oder Nachbesserung befürwortet hat dein Arzt nochmals die Möglichkeit seinen Mist in Ordnung zu bringen...wenn nicht kannst du zum neuen Zahnarzt gehen und alles ist am Anfang. Du musst nicht nochmal bezahlen. Und fürs nächste mal rate ich jedem immer nur kleine Bereiche zu verändern und nicht gleich alles. Oben, unten,rechts, links...da dann den Fehler zu finden ist schier unmöglich. 

Alles Liebe und viiiel Erfolg! 


Guten Tag,

danke für so viel Zahnarztbashing. Das motiviert ungemein! 

Nun zu Ihren Fragen: Umfänglicher Zahnersatz sollte nur nach einer klinischen Funktionsanalyse und ggf.einer Schienentherapie angefertigt werden. Dazu gehören neben der Registrierung der Schädelebenen auch die Registrierung der richtigen Kontaktposition zwischen Ober- und Unterkiefer. Und hier beginnt das große Rätselraten, da bis heute noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte, wie genau die Kiefergelenke idealer Weise stehen sollen (müssen). Es gibt gewisse Übereinkünfte, die aber von Zahnarzt zu Zahnarzt und von Patient zu Patient Varianzen zeigen. CMD ist nicht nur Ausdruck von falschem "Biss", sondern besteht aus physiologischen, anatomischen, psychologischen und neurologischen Komponenten, die oft sehr schwer abgrenzbar sind. Daher sind Beschwerdebilder wie Ihres seltene, aber nicht unerhebliche Komplikationen, da sie die Lebensqualität massiv einschränken.   

In Ihrem Fall gab es allerdings eine Position auf der Schiene, die Sie gut vertragen haben. Jetzt sollte es Ihr Zahnarzt bewerkstelligen können, diese Position auf die zukünftige Versorgung zu übertragen. Zunächst als laborgefertigte Laborprovisorien, dann als definitve Versorgung. Jeder einzelne Schritt muss erfolgreich verlaufen, d.h.es dürfen keine Beschwerden auftreten.

Behandlerwechsel sollten Sie erst anstreben, wenn die Situation gutachterlich bewertet wurde.

Grüße

R. Roos



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