Forum: Zahnersatz
Durch Zahnerkrankungen oder Unfällen können Zähne verloren gehen. Wir geben Hinweise und Entscheidungshilfen zur richtigen Wahl der Zahnversorgung.
Thema:
Langzeitprovesorium Brücke OK
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erstellt: 25.11.2024 - 12:22
Monika aus Marburg
Sehr geehrtes Zahnarzt Team,
Bei mir wurde in allen 4 Backenzahnbereichen eine Sanierung mit Teilkronen und Vollkronen behandelt.
Im Unterkiefer wurden rechts und links jeweils die beiden grossen Backenzähne schon eingegliedert. Im Oberkiefer rechts und links wurde rechts eine kleine Brücke und links die beiden Backenzähne mit Langzeitprovesorium versorgt, das für 2 Monate bis zur Finalen Eingliederung Probe getragen wird.
Auf der linken Seite ist alles prima, auf der rechten Seite ist leider die provesorische Brücke vom Zahnlabor zu niedrig angefertigt worden, der Zahnarzt hat sie aber mit Kunststoff aufbauen lassen und fachgerecht eingschliffen. Da der Biss dafür damals nach der Betäubung und der Präperation der Zahnstümpfe gemacht wurde, denke ich das mir das Kiefergelenk und die Muskulatur da einen Streich gespielt hatten. Die Okklussion ist leider nicht perfekt zum Unterkiefer, wo die neue Teilkrone und Krone angefertigt wurde. Nach ein paar Tagen auch Schmerzen im linken Kiefergelenk. Habe das Gefühl das links prima alles zusammen passt und rechts der Biss noch zu niedrig ist, aber doch Kontakte da sind nach tieferem Beissen. Anders kann ich es nicht beschreiben.
Da nun Kiefergelenk Schmerzen auftreten und eh eine Kiefergelenksathrose bekannt ist, mach ich mir Gedanken ob es Sinn macht für die 2 Monate Probe getragenes Provesorium (die kleine Brücke) nochmal passgenau anfertigen zu lassen, damit man auf Nummer sicher geht. Kontakte sind zwar da, kann auch vorsichtig kauen, aber der Teilkrone gefällt der Biss nicht, besonders an einem Höcker und eben auch die Schmerzen am Kiefergelenk.
Kann man Langzeitprovesorium nacharbeiten lassen auf eine passgenaue Höhe oder muss diese besser neu angefertigt werden? Bin auch bereit die Kosten dafür zu tragen. Eigentlich würde ich die 2 Monate überbrückt bekommen, aber da in der Vergangenheit vor 2 Jahren diese Brücke leider nicht richtig angefertigt wurde und ich mich zu dieser Neuanfertigung entschlossen hatte, bin ich sehr vorsichtig.Evtl. werde ich bei der letzten Behandlung klagen müssen. Möchte dem Zahnarzt auch keine Vorwürfe machen, er hat eine tolle Arbeit geleistet. Alles ist dicht an den Kronenrändern und auch die Farbe der Keramik, sogar des LZP aus Kunststoffs gefällt mir gut, das war in den 2 Praxen davor nicht der Fall.
Der Biss wurde nochmal mit dem aufgebauten Kontakten an der Zahnbrücke gescannt, dazu mit Silikon der Biss registriert. Hab wegen den schlechten Erfahrungen halt Bedenken und möchte vorher handeln, solange noch die Möglichkeit dazu da ist, denke dafür sind LZP auch gedacht. Wie spreche ich dieses Thema mit meinem Zahnarzt an, ohne seine Arbeit zu kritisieren, was ich auf keinen Fall möchte. Er meinte auch als das Kunstoff aufgebaut wurde, das es nicht perfekt sei, dafür aber die neue Keramik passgenau. Es fällt so schwer zu vertrauen, weil die fertige Keramik gleich fest zementiert wird. Macht es Sinn davor einen Termin für die Anprobe vor dem Brennen zu machen oder ist dies eher nur für die dichte Kronenränder wichtig? Habe auch gefragt, ob vllt die fertige Keramik im OK zuerst provesorisch eingesetzt werden könnte, aber er möchte dies lieber vermeiden weil es schon vorkam das durch das einkleben man diese schlecht wieder entfernen konnte oder fast überhaupt nicht. Um Gründe möchte ich dies ja auch nicht und eben vorher handeln. Können Sie mir einen Rat geben?
erstellt: 27.11.2024 - 18:09
Guten Tag,
Sie beschreiben einen äußerst komplexen Behandlungsfall, der allerhöchste Ansprüche an alle Beteiligten stellt. Grundsätzlich sollte von Anfertigung der definitiven Versorgung Schmerzfreiheit bestehen. Ich teile Ihre Bedenken, jetzt sofort auf die definitive Versrogung zu gehen. Es ist aus meiner Sicht kein Problem, mit Ihrem Zahnarzt darüber zu reden und ihn zu bitten, erst für Beschwerdefreiheit zu sorgen, bevor endgültig eingegliedert wird.
Grüße
R. Roos
erstellt: 28.11.2024 - 12:48
Unbekannt aus ...
Vielen Dank Dr.Roos für Ihre Antwort und Ihre Einschätzung,
Es ist wirklich sehr kompliziert bei mir einen entspannten Biss zu erreichen, täglich andere Situation momentan. Die Praxis die zuvor behandelt hat, hat dies immer abgetan und mir erklärt das mein Kiefer arbeiten würde. Zur Überbrückung um eine entspannte Situation und gegen das Knirschen und Pressen hab ich überwiegend einen Aqualizer im Mundraum, da ich mit diesem aber nachts manchmal presse, ist im UK der Teilkrone Zahn besonders empfindlich. Hab mir deswegen für den fertigen UK eine einfache weiche Miniplastschiene machen lassen, weil die bestellten Selbstgemachten Knirscherschienen im Internet eher nicht gut sind. Nach tragen der Schiene die eigentlich nur Schutz für die Zähne sein sollen, verändert sich der Biss so das quasi wieder viel Kontakt an der Seite der Zahnbrücke vorhanden ist, bei der mit Aqualizer eher bisschen an Höhe fehlt. Es wird wahrscheinlich das Beste sein, das LZP nochmal anzufertigen. Würden Sie dann raten beide Seiten im OK nochmal vom Labor anfertigen zu lassen oder nur die Problemseite mit der Brücke? Stell mir alles auch sehr schwierig vor da eine entspannte Phase rein zu bekommen, weil doch alle 4 "Ecken" behandelt wurden, es mir aber sinnvoll erschien dies gleichzeitig machen zu lassen damit es für den Zahntechniker einfacher ist. Die Praxis wechseln möchte ich auch nicht oder würden Sie mir für eine 2.Meinung raten? Muss dieses Thema leider beim kommenden Termin ansprechen, schon aufgrund wegen dem Kiefergelenk... Es stellt sich eben die Frage ob man nur die eine Seite mit LZP neu versorgt oder besser beide? Für die Zeit mit LZP besser Aufbisschiene? Bekomm eine perfekte Michigan nach Abschluss der Behandlung um den Biss auch zu festigen. Für Sie ist es auch schwierig ohne es gesehen zu haben zu beurteilen, aber vllt hatten Sie einen ähnlichen Fall wie meinen in Ihrer Praxis. Wir geh ich vor wenn mein Zahnarzt mir nicht zur Neuanfertigung des LZP rät und mich auf die definitive Versorgung vertröstet?
Mit freundlichen Grüssen
erstellt: 29.11.2024 - 07:52
Guten Tag,
Sie tun gut daran, in Ihrer Praxis und im Vertrauensverhältnis zu bleiben. Ich lese hier viele Beiträge von Zahnarztodysseen, wo oft keine Arzt-Patientenbeziehung besteht und damit wenig Aussicht auf Heilung. Zu Ihnen: natürlich ist es möglich, die Seite mit störendem Biss getrennt zu versorgen. Ob das mit Einschleifen geht ( Höcker) oder mit Neuanfertigung kann ich nicht beurteilen.
Offensichtlich scheint der eingeschlagene Weg erfolgversprechend, sodass Sie ihn in Ruhe zu Ende gehen sollten. Vielleicht wäre es sinnvoll, die endgültige Versorgung in kleinen Stücken anzufertigen.
Grüße
R. Roos