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Forum: Endodontologie

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Thema:
Schmerzen und Eiter nach mikroskopischer Wurzelbehandlung
Anzahl der Beiträge: 7

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erstellt: 16.11.2023 - 10:40

Alexander aus Raum Frankfurt

Guten Tag,

leider habe ich immer noch starke Druckschmerzen an einem wurzelbehandeltem unteren Frontzahn.

Vorgeschichte: Der Zahn fing aus dem Nichts zu Schmerzen an. Diese haben sechs Wochen persistiert. Weder im Röntgen noch klinisch zeigten sich irgendwelche pathologischen Anzeichen (Perkussion, Vitalität, keine Karies, keine Taschen, keine Aufhellung oder stark verbreiterter Parodontalspalt). Daher wurde erst einmal nichts unternommen. Die Diagnosen waren CMD, Stress und Psyche. Auf Drängen meines HNOs wurde dann ein DVT erstellt. Das war sechs Wochen nach Beginn der Schmerzen. Dort hat man dann eine Aufhellung um die Zahnwurzel gesehen. Zwei Tage später wurde dann eine mit dem DVT geplante Wurzelbehandlung unter dem Mikroskop durchgeführt. Dort wurde eine "schwarze" Pulpa entfernt. Außerdem habe sich Eiter entleert. Da es laut Endodontologe stark geblutet hätte, wurde Ledermix eingelegt und der Zahn provisorisch verschlossen, damit die Entzündung abklingt.

Nach anfänglicher Verbesserung der Symptome baute sich der Druck wieder auf, der mich vor allem nachts bzw. im Liegen noch stärker quält. Dazu hatte ich eine Art unangenehmes Jucken in der Region um die Zahnwurzel (wahrscheinlich wegen der Entzündung). Daher habe ich vier Tage nach der Behandlung ein Antibiotikum verschrieben bekommen. Aufgrund weiterhin starker Schmerzen wurde der Zahn sechs Tage nach der Behandlung noch einmal geöffnet und gespült und neu Ledermix eingelegt. Dabei habe sich "etwas Eiter" entleert. Leider hat sich der Druckschmerz danach recht schnell wieder aufgebaut.

Nun ist Tag 7 und ich habe leider wieder das starke Druckgefühl. Es kommt manchmal vom Zahn aber vor allem vom Knochen darunter. Geplant ist ein Verfüllen des Zahns am Montag. Allerdings habe ich folgende Fragen / Gedanken:

1. Der Zahn hatte einen Vorkontakt (der wurde in den vielen diagnostischen ergebnislosen Sitzungen weggeschliffen) bzw. wurde in einer Bruxismus-Schiene anscheinend erdrückt. Hat er dort vielleicht einen Riss erfahren, den niemand sieht?

2. Aufgrund der starken Schmerzen trotz Behandlung denke ich ernsthaft an eine Extraktion. Irgendwie ist das für mich der logische Weg, da sich die Entzündungskontrolle anscheinend schwierig gestaltet

3. Dass noch Gewebe im Zahn ist, halte ich fast für ausgeschlossen, denn es ist ein einwurzeliger Zahn und der Behandler ist kompetent und hat sich viel Mühe gegeben.

4. Ich habe natürlich Angst, dass evtl. ein Nachbarzahn miterkrankt ist. Dort tut zwar keiner so weh, wie der behandelte Zahn zu Anfang, aber da es dort auch aus "dem Nichts" kam, treibt mich das ebenso um.

Ich bin ziemlich ratlos und schmerzgeplagt, daher wende ich mich hier an Sie und bedanke mich schon einmal für die Zeit des Lesens und einer Antwort!


Guten Tag,

auch wenn es keiner hören mag: Bei einer so schlecht verlaufenden Behandlung beim Einsatz größtmöglicher Sorgfalt ist die Extraktion eine echte Alternative. Wäre es mein Zahn, würde ich tatsächlich eine Wurzelspitzenresektion gleichzeitig mit der Wurzelfüllung unter antibiotischer Abdeckung durchführen lassen.

Grüße

R. Roos 
 

 


erstellt: 20.11.2023 - 15:42

Alexander aus Raum Frankfurt

Vielen Dank für die Antwort!


Heute wurde tatsächlich ein im DVT nicht sichtbarer Nebenkanal (8er) gefunden und aufbereitet. Da kam auch nochmal viel Eiter. Weiterhin wurde MTA bis 3mm über das sichtbare Entzündungslevel im PA-Spalt eingefüllt. Darüber eine Calxyleinlage und ein provisorischer Verschluss.

Der Deal ist nun ein Kontrolltermin in sieben Tagen. Wenn dort keine Beschwerdefreiheit erreicht ist, sprechen wir über die Extraktion. Finde das gut!



erstellt: 19.01.2024 - 20:37

Alexander aus Raum Frankfurt

Nach langem Hin- und Her wurde der Zahn dann gezogen. Das ist jetzt ca. einen Monat her. Seitdem heilt es gut aus und die Schmerzen waren direkt nach dem Ziehen auf der ganzen Seite besser und gehen seitdem zurück bzw. sind weg.

Leider tut seitdem der Zahn nebenan (sozusagen der Frontzahn auf der Gegenseite) weh. Irgendwie erscheint mir das auch logisch, weil ich nun diesen Zahn in der Schiene "plattpresse". Diese wurde inzwischen an der Stelle schon entlastet, der Zahn wegen eines Vorkontaktes eingeschliffen und daneben mache ich auch noch Meditation und Psychotherapie gegen den Stress.

Leider habe ich nun Angst, dass sich die ganze Sache mit der späten Diagnosestellung wiederholt und es auch für diesen Zahn schon zu spät ist, weil es schon wieder so eklig wehtut als wäre dieser auch entzündet (kann das inzwischen leider schon unterscheiden). Der Zahn ist (wie bei dem anderen Zahn mit der Wurzelnekrose auch) weder klopfempfindlich, noch reagiert er verdächtig im Vitalitätstest. Auch im Röntgen sehe man angeblich wenig/nichts (Bild habe ich digital). Mein Endodontologe ist mega nett und kompetent, allerdings kann auch er nicht in den Zahn reinsehen und lag beim letzten Mal auch falsch (nicht sein Fehler, da es bis auf den Schmerz auch keine objektivierbaren Befunde gab). Leider weiß ich nun nicht weiter, möchte aber nicht wie beim letzten Mal so lange durch die Schmerzhölle gehen müssen, bis es irgendwann entdeckt wird.


Guten Tag,

sie bemerken es wahrscheinlich selbst: Sie befinden sich in einer psychologischen Abwärtsspirale. Dabei empfinden Sie Schmerzen an einem Zahn und jetzt wird solange nach einer dentalen Ursache gesucht und schlussendlich auch gefunden, bis eine Therapie beginnt, an deren Ende der Zahnverlust stehen wird. Ich vermute als Ursache parafunktionelle Überlastung, die durch Schiene und Entspannung,ggf. Medikamente behandelt werden sollte. das GEHT NICHT IN WENIGEN TAGEN!!!

Grüße

R. Roos 


erstellt: 01.03.2024 - 20:50

Alexander aus ...

Danke für die ehrliche Antwort. Tatsächlich habe ich mich weiter entspannt. Die Schmerzen wurden dabei allerdings immer schlimmer. Schlussendlich wurde der Zahn aufgebohrt. Auch hier war die Pulpa schon zersetzt. Ich hoffe nun, dass es nun besser läuft, bzw. dass es der letzte Zahn war.



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