Forum: Zahnersatz

Ich habe ein Riesen Problem.
Vor drei Jahren wurden mir bei meinem Zahnarzt in der Front 4 Zirkonkronen angefertigt (die alten MK hatten unschöne Rändern und musste deshalb erneuert werden).
Die Form der Kronen war fein, die Farbe eine Katastrophe. Mit der Technikerin hab ich einen halben Tag rumgedokert. Am Ende wurde die Kronen eingesetzt, ich war aber nach einiger Zeit total unglücklich.
Zahnarzt hat das total verstanden, als ich ihm das gesagt hab, und mit mir einen Kompromiss bezüglich der Neukosten gemacht (die Zirkon Kronen hab ich schon voll bezahlt).
Jetzt fing das Drama aber erst richtig an:
Beim Runtermachen der Kronen ist einer der beschliffenen seitlichen Schneidezähne abgebrochen. Mein Zahnarzt musste zu einem anderen Patienten, weshalb sein Kollege mir ohne das ich wusste wir mir geschah, einen Stift da reingesetzt hat. Quer durch die Wurzel geschossen!
Mein Zahnarzt war geschockt, es war klar, dass der Zahn dann raus muss.
Also wieder warten....
In der Zwischenzeit hat auf der anderen Seite der Eckzahn geziept, der vor 10 Jahren eine WSR hatte. Also: erneute Wurzelbehandlung, leider auch am Schneidezahn daneben, denn der hatte sich mit entzündet. Bei der Behandlung ist dann an dem Schneidezahn auch der beschliffene Zahn gebrochen, also Stift rein.
Leider hat der Eckzahn nach der Behandlung keine Ruhe gegeben, also: WSR.
2 Monate später eine Fistel dort, also Zahn raus, dabei hat sich rausgestellt dass die Wurzel komplett gerissen war.
Knochenaufbau, wieder warten. Monatelang.
Dann dieses Jahr im Januar die beiden Implantate (Eckzahn rechts, Schneidezahn links), mit Knochenaufbau etc.
9 Monate warten.
Jetzt wurde gestern die "neue" Versorgung präsentiert und es war eine absolute Katastrophe!!!! Mega dick, mega groß, absolut unpassend!
Alle Zähne an einem Stück! Vollkeramik. Es sah aus, als wären die Dinger aus Beton!
Absoluter Horror!
Mein Zahnarzt ist absolut verständnisvoll und auch gewillt sich da was einfallen zu lassen, auch bezüglich eines anderen Zahntechnikers. Die Technikerin die diese Katastrophe verursacht hat ist fest bei ihm eingestellt.

Aber ich bin jetzt so was von verzweifelt.... Was kann ich tun?
Soll ich zu einem anderen Zahnarzt gehen um rauszukriegen ob das besser geht?
Ich habe mir die hässlichen Dinger nicht einsetzen lassen, sondern trage wieder das dämliche Provisorium, das aber tatsächlich besser aussieht als das was ich da gestern im Mund hatte.

Kann doch nicht sein, dass man heutzutage keine schönen Zahnkronen hin kriegt.
Die Kronen die ich vor 25 Jahren hatte, waren wesentlich schöner...

Was würde die Experten hier mir empfehlen?

Vielen lieben Dank!

erstellt: 28.09.2019 - 21:18

Zahnarzt
Dr. Püllen MMSc
63263 Neu-Isenburg


frankpuellen@arcor.de
http://www.zahnarzt-dr-puellen.de

Es handelt sich folglich um eine "4er-Brücke". Die Alternative ist die Anfertigung in einem anderern zahntehnischen Labor durchführen zu lassen. Während gewisser Herstellungsschritte müßten Sie jedoch im Labor "Modell sitzen".

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg

Guten Morgen Herr Dr. Püllen,

danke für Ihre Antwort.

Ich habe ehrlich gesagt nach all dem Horror das Vertrauen in den Behandler vollkommen verloren. Ich sehe nicht, dass hier noch eine gute Lösung gefunden werden kann.
Vorallem nachdem das nun schon die zweite Anfertigung war und das ganze nun schon über 2 Jahre geht.

Nach der Anprobe mit der grauenhaften Brücke habe ich nun totale Panik, dass das niemals auch nur annähernd gut gelöst werden kann. Nervlich bin ich tatsächlich nun vollkommen fertig.

Mit Beziehungen habe ich gleich am Montag einen Termin zur Zweitmeinung bei einem anderen Zahnarzt bekommen. Ich hoffe nun sehr, dass dieser mit da etwas Hoffnung auf ein gutes Ende machen kann, denn mit einer solchen Lösung wie letzte Woche würde ich mich wirklich von der Brücke stürzen, so absolut katastrophal sah das aus.

Jetzt gehe ich davon aus, dass ich mich auch mit der Kasse auseinander setzen muss und ich muss sagen, ich befürchte dass ich extrem viel Geld werde investieren müssen.
Ich hoffe dass die Kasse einem Behandlungswechsel zustimmt.

Jetzt noch eine Frage: Sollte die Kasse einen Wechsel ablehnen.... Kann ich trotzdem zu einem neuen Zahnarzt gehen und zur Not alles komplett auf Privatrechnung machen lassen?

Und bezüglich der Kosten des bisherigen Zahnarztes werde ich falls nötig auch zum Anwalt gehen. Aber er hat ja eine Nachbesserungspflicht/-recht, aber das gilt doch nur 2 Jahre oder? Wenn diese jetzt abgelaufen wären und die Neuanfertigung (so wie letzte Woche) nicht zumutbar ist.... Hat er doch auch keinen Anspruch mehr auf Nachbesserung oder?

Tausend Fragen.... Ich bin wirklich absolut am Ende....

Noch etwas, es war eine Brücke über 5 Zähne. Davon 2 Implantate. Ist das denn überhaupt eine gute Idee?

Und sollte man nicht eher versuchen Einzelkronen zu machen? Bzw. gibt es Voraussetzungen dass das nicht geht?

erstellt: 29.09.2019 - 20:04

Zahnarzt
Dr. Püllen MMSc
63263 Neu-Isenburg


frankpuellen@arcor.de
http://www.zahnarzt-dr-puellen.de

5 Frontzähne auf zwei Implantaten: das müßte man sich in der live-Situation anschauen (Bißlage, Zahnbogenverlauf, Kieferknochensituation,etc.). Sie können -meiner Meinung nach- den Zahnarzt wechseln; dem sollte auch die Krankenkasse folgen. Mit dem bisherigen Zahnarzt würde ich besprechen, wie eine gute Trennung aussieht: Implantate scheinen ja soweit ok zu sein, die Prothetik bliebe außen vor. 

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg

erstellt: 30.09.2019 - 17:35

Zahnarzt
Dr. Littinski M.Sc., M.Sc.
39108 Magdeburg


ra.littinski@praxis-littinski.de
http://www.praxis-littinski.de

Ja... was wohl, wenn sie nicht selbst drauf kommen. Ihre Versorgung ist zahnmedizinischer Standard, muss nur fachmännisch ausgeführt werden, was kein "Hexenwerk" wäre. Sie können es noch mal befummeln lassen, oder sie wenden sich woanders hin!

Dr. Rainer Littinski, Magdeburg