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Forum: Implantologie

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Thema:
Explantation zweier fest verwachsener Implantate und massiver Knochenverlust
Anzahl der Beiträge: 4

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erstellt: 30.04.2014 - 22:01

Thomas Wester aus Herne

Guten Tag.

Vor genau einem Jahr wurden zwei Implantate (Unterkiefer 5 und 6) gesetzt, drei Monate später schaute sich der Implantologe, zum Termin der Freilegung, das Röntgenbild an und sagte das die Patientin damit keinen Spass haben würde und die Implantate wohl auf den Nerv drücken würden, die Implantate müssten entfernt werden. Die Explantation gelang jedoch nicht mit dem Werkzeug, da die Implantate vorbildlich eingewachsen waren, die Stelle wurde wieder vernäht und ein neuer Termin gemacht. Der Implantologe (Kieferchirug) müsste sich beim Herstelller anderes Werkzeug besorgen!?

Danach haben wir uns das Röntgenbild besorgt, auf dem Bild sind zwei Implantate zu sehen, die mit den Enden noch weit vom Nerv enfernt sind, jedoch schauen sie einige Millimeter oben heraus und was genauso besorgniserregender ist, dass dem Unterkiefer mehr als 10 mm Material (der komplette Knochenkamm und ein wesentlicher Teil Kieferknochen) wurden durch fräsen entfernt, nur um das klarzustellen, dass war die Situation vor der Explantation. Da ist dramatisch viel Knochen entfernt worden, es ist eine tiefe gerade Platte gefrässt worden, eventuell auch noch zu heiß gefräst worden.

Beim zweiten Explantationsversuch, wurde wieder Zahnfleisch freigeschnitten und es gab kein Spezialwerkzeug des Herstellers, es wieder wurde Knochen gefrässt und die Implantate unter großem Kraftsufwand entfernt (ich vermeide mal brutal zu schreiben), die Wunde wurde anschließend wieder mal vernäht, mit dem Ergebnis, das dort mittlerweile viel Narbengewebe ist.

Der Implantologe bot uns an die Implantate kostenlos neu zu setzen. Nach einiger Recherche entschlossen wir uns dazu bei einem andren Implantologen eine 3D Aufnahme machen zu lassen um genaue Kenntnis über den Kiefer zu haben. Es wurde festgestellt, dass eine hangeführte Neuimplamtation viel zu risikoreich sei, es gab nur noch sehr wenig Spielraum für neue Implantate und durch die schwache Statik können auch nur "kleine" Kronen aufgeschraubt werden.

Kürzlich hat sie die navigierte erneute Implantation (sie würde nie mehr einer anderen Implantation zustimmen) bereits unter Vollnarkose hinter sich gebracht. Die Implantate wurden durch das navigierte Implantieren mittels Schablone genau positioniert. 

Zu erwähnen wäre noch, das bei letzten O.P. auch noch einige "Fräsenspäne" von der Explantation gefunden wurden!!!

Wir hoffen, das diese "letzte" Chance jetzt gelingt, auch wenn das Zahnfleisch mittlerweile fast eine einzige Narbe ist und die Voraussetzungen nicht mehr gut sind. Ganz abgesehen von den ganzen unnötigen Eingriffen.

Den Text habe ich jetzt aus der Erinnerung geschrieben und eine genauere Schilderung für einen eventuellen Rechtsstreit behalten wir uns vor

Gerne hätten wir von Experten gewusst, was sie zu so einem großen Knochenverlust bei der Erstimplatation (in der Höhe, wie oben beschrieben) sagen würden.

P.S.: Dem ersten Kieferchirugen habe wir übrigens per Email und Brief (bisher nicht per Einschreiben, weil auch wir meinen Fehler können passieren aber man sollte dazu stehen) einen Gesprächsanruf angeboten, bisher aber noch keine Reaktion erhalten!?

Vielen Dank im Voraus für Ihre Expertenantworten.

Grüße

 

 

 

 


hallo,

aus der ferne kann man ohne 2D  und 3D röntgenbilder - vorher und  nachher- sowie einartikulierte planungsmodelle von BEIDEN kiefern wenig präzises und seröses aussagen. wenn viel knochen verloren ging, so ist das bedauerlich, wenn der chirurg "brutal" hinlangte, dann ist das schlimm. sie müssen aber wissen, dass ein fest im knochen eingewachsenes implantat sehr schwer zu entfernen ist. in nervnähe soll genau geplant werden, das kann auch 3D navigiert sein (bei 3D planung kann man bei bedarf lateral -also seitlich-  am nerv vorbeigehen). besser sind mehrer kurze implantate als ein aufwändiger, risikoreicher knochenaufbau in der höhe (für längere implantate), zumal durch das narbengewebe die versorgung / deckung / nahttechnik  komplizierter wird. die aktuelle studienlage zeigt im unterkiefer gute erfolge auch für kurze implantate. gehen sie zu einem erfahrenem implanteur, dem sie vertrauen und planen in ruhe eine neue lösung. ...oder gibt es eine lösung OHNE implantate?

gruss aus bad mergentheim!

dr.spaeth

zuletzt geändert: 03.05.2014 - 09:28


Sehr gehrter Herr Wester,

ich hoffe, daß der zweite Anlauf jetzt zum Ziel führt. Gegen den ersten Operateur Ersatzansprüche geltendzumachen wird schwierig sein, weil Sie den/dessen Fehler beweisen müssten. Wenn die Explantation indiziert war, so ist dies immer mit (mehr oder weniger) Knochensubstanzverlust verbunden. Ein "brutales" Vorgehen ist zwar menschlich fragwürdig, meiner Ansicht nach jedoch nicht justiziabel.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


erstellt: 03.05.2014 - 17:30

Wester aus ...

Nur um es mochmal zu verdeutlichen, die mehr als 10mm Knochenhöhe wurden schon vor der Explantation, also bei der Erstimplantation entfernt! Bei der Explantation wurde nur im die Implantate herumgefräßt, darum waren an der Stelle auch die Späne von der Fräse verblieben.



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