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Forum: Implantologie

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Thema:
Sinuslift / Schleimiges dunkles Blut mit Granulat aus Nebenhöhle?
Anzahl der Beiträge: 8

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erstellt: 12.01.2021 - 00:36

Tom aus Hamburg

Hallo, ich bin total besorgt und verunsichert. Vor 4 Tagen hatte ich eine Sinuslift OP im Oberkiefer Links mit Eigenknochen + Bio Oss. Der Eingriff verlief gut. Kurz nach dem Eingriff schnäuzte ich mir aus Reflex die Nase, worauf kurze Zeit später einige Tropfen Blut aus dem linken Nasenloch kamen. Den Tag danach lief häufig Sekret aus dem linken Nasenloch, meist transparent, manchmal leicht blutig. Am nächsten Tag gegen Abend hatte ich plötzlich ein Kratzen im Rachen (worauf ich mich räusperte) und dann einen dunklen Blutklumpen mit Knochengranulat im Mund. Das passierte 3x jeweils mit Knochengranulat. Ich hatte Panik, zumal Samstag Abend war. Naja, dass selbe passierte am Montag nochmal, wieder mit Knochengranulat im Mund. Zudem spucke ich dunkle Blutklumpen  aus wenn ich mich räuspre. Und habe ich teilweise Druck auf der Nase. 

Daraufhin bin ich heute zum Arzt und nun zu meinem Problem: Ich werde gefühlt nicht ernst genommen. Laut dem Arzt verheilen die Wunden im Mund gut und bluten nicht. Er tastete nochmal ab. Aber das ich Knochengranulat im Mund gehabt hätte, könnte garnicht sein. Der Weg in den Mund wäre nicht möglich, sondern maximal über die Nase. Und ich sollte mal ruhiger werden! Er schieb mir Gelomytrol auf. Ich kam mir vor wie ein Blödmann in der Situation. Wenn ich mich räuspere, spucke ich  immer noch dunkle Blutklumpen aus. 

Ich habe Angst, dass der Knochenaufbau irgendwie abwandert oder es irgendwo noch blutet. Was kann ich machen bzw. ist das normal oder Gefährlich? 

Vielen Dank vorab!



erstellt: 13.01.2021 - 23:13

Tom aus Hamburg

Hallo Herr Dr. Püllen, 

vielen Dank für Ihre Antwort. 

Die letzten Tage habe ich bewusst auf das Räuspern usw. verzichtet und es hat sich beruhigt. Mittlerweile sind nur noch minimale Blutspuren im Speichel und es ist auch kein weiteres Knochengranulat raus gekommen. Scheint nun zu verheilen. 

Abschließend eine Frage: 

Sollte die Kieferhöhle hierzu nochmal  untersucht werden, oder reicht der aktuelle Heilungsprozess aus?

Vielen Dank vorab.


Guten Tag, Tom,

ich würde Ihnen derzeit empfehelen abzuwarten. Wenn die Kieferhöhle endoskopisch untersucht wird, besteht die Gefahr, dass die Wunde wieder aufgeht.

Eine Kontrolle des Heilungsverlaufs nach 2-3 Monaten ist in diesem Fall sinnvoller.

Viele Grüße,

Christian Buhtz


Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier:


erstellt: 17.01.2021 - 22:34

Tom aus Hamburg

Guten Tag Herr Dr. Buhtz, 

vielen Dank für Ihre Antwort sowie Empfehlung. 
Heute am 10. Tag nach der OP habe ich teileweise noch leichte Blutspuren im Nasensekret bzw. Speichel. Meist dunkle Streifen, allerdings vereinzeln auch hellrote Flecken. Zudem war heute wieder Knochengranulat dazwischen. Bewege ich mich somit noch im "normalen" Heilungsverlauf? Die Fäden werden in 3 Tagen gezogen. 
 

Vielen Dank vorab! 


Guten Tag Tom,

das ist leider kein sehr gutes Zeichen, wenn auch nach zehn Tagen noch Granulatabgänge zu verzeichen sind. Trotzdem würde ich erstmal weiter abwarten.

Wenn die Wunde gut verheilt, wird sich in 2-3- Monaten zeigen, ob der Eingriff erfolgreich war.

Viele Grüße,

Christian Buhtz

 


Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier:


erstellt: 20.01.2021 - 21:20

Tom aus Hamburg

Hallo Herr Dr. Buhtz, 

vielen Dank für Ihre Antwort. Ich freue mich, dass Sie sich die Zeit nehmen und antworten. 

Gestern wurden die Fäden gezogen und die Wunden sehen gut aus. Ich habe meine Beschwerden beschrieben, aber der Arzt meinte auch, wir müssen warten. Nähere Untersuchungen wollte er nicht unternehmen und ich soll in vier Wochen zur nächsten Kontrolle kommen.

Es verabschieden sich aktuell tägl. ca. 3-5 dunkle Krümel vom Knochengranulat, zumindest was ich so bewusst mitbekomme. Bemerke das wie ne Art Kratzen im Rachen und habe die Krümel dann im Mund. Die Blutbeimischungen werden immer weniger. Allerdings habe ich teilweise noch einen dumpfen Druck im Bereich Mund/Nase. Vor allem wenn ich den Kopf nach vorne neige. 

Abschließend hätte ich noch die folgende Fragen und würde mich über die Beantwortung freuen. 

-Angenommen die Schleimhaut zur Kieferhöhle ist verletzt, heilt diese von alleine aus? 

-Sind 3-5 Krümel Knochengranulat Verlust am Tag sehr störend für den Erfolg der OP? 

-Wie lange dauert es i. d. R. bis Kieferknochen und das Bio-Oss zusammen wachsen? 

-Haben Sie noch Tipps für einen erfolgreichen Heilungsverlauf? 

Vielen Dank vorab.

Viele Grüße, Tom


erstellt: 21.01.2021 - 12:02

Unbekannt aus ...

Hallo Tom,

gern beantworte ich Ihre Fragen:

Die Kieferhöhlenschleimhaut ist sicher verletzt, denn nur so kann das Granulat austreten. In der Regel heilt Kieferhöhlenschleimhaut sehr gut, so dass hier abgewartet werden sollte.

Der Verlust von 3-5 Krümeln wäre wahrscheinlich zu verkraften. Die Frage ist, ob sich ein Teil des Aufbaumaterials in die Kieferhöhle entleert hat und nun langsam durch Nase und Rachen abtransportiert wird, ober ob eine Perforation besteht, die das ganze Aufbaumaterial betrifft. Dann wist eine knöcherne Verheilung eher unwahrscheinlich.

Bio-Oss wird in den Knochen eingebaut, das bedeutet, dass die Knochenzellen um die "Krümel" herumwachsen müssen. Das dauert ca. 3-6 Monate. Bio-Oss wird nur extrem langsam vom Körper abgebaut, so dass auch geprüft werden muss, ob wirklich ein Einwachsen stattgefunden hat, oder ob das Bio-Oss im Weichgewebe eingeschlossen ist. Aufgrund dieser Eigenschaft bevorzuge ich abbaubare Materialien, die vom Körper nicht ein- sondern um- und abgebaut werden.

Es gibt leider wenig Möglichkeiten den Heilungsverlauf positiv zu beeinflussen. Wichtig ist wenig Druch auf die Kieferhöhle zu bringen. Kamille beruhigt sie Schleimhäute, so dass Inhalieren mit Kamille etwas helfen kann. Viel mehr ist leider nicht zu machen.

Viele Grüße,

Christian Buhtz



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