Forum: Implantologie
Bei Zahnverlust können Ihnen Zahnimplantate mehr Lebensqualität zurückgeben. Wir möchten Ihnen weiterhelfen, wenn Sie Fragen zu Zahnimplantaten haben.
Thema:
starker zahnfleisch- /knochenrückgang
Anzahl der Beiträge: 6
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erstellt: 18.05.2015 - 15:34
Sebastian aus NRW
Guten Tag,
Seit ca. 3 Jahren habe ich in der Region 16 ein Implantat, was komplikationslos eingeheilt und nach einer langzeitprovisorischen Versorgung seit 1 1/2 Jahren definitiv belastet ist. Das immer schon sehr dünne Zahnfleisch (und damit wohl auch der Knochen) hat sich seitdem in diesen 1 1/2 Jahren kontinuierlich abgebaut, sichtbar allerdings nur auf der Außenseite (Richtung Wange), sodass ein bogenförmiger Defekt nun die raue Oberfläche des Implantates auf einer Seite freigibt. Ist schwer zu sagen, aber ich schätze knappe 2 mm bzw 1-2 Gewindegänge. Bis jetzt sitzt das Implantat bombenfest, wird nur immer schwieriger zu reinigen (eine Essensreste-Falle) und der dünne Zahnfleischrand ist sehr empfindlich.
Blutungen oder für mich sichtbare Entzündungszeichen am Zahnfleisch gibt es nicht. Ich habe das bei meinem Behandler immer mal thematisiert, er sieht bis jetzt nur ein ästhetisches Problem und will beobachten, ich fühle mich sehr unsicher und bin mit der Situation unglücklich. Kann ein Rückgang dieser Größenordnung als unproblematisch hingenommen werden oder besteht Handlungsbedarf bzw. Therapiemöglichkeiten?
Ach ja, die Frage nach dem Rauchen... Für das Implantat habe ich vor über drei Jahren aufgehört und auch die komplette Einheilphase bis Belastung durchgehalten. Seitdem rauche ich leider wieder gelegentlich, das bewegt sich aber in einem nicht-täglichen Rahmen von 0-5 Stk. pro Tag.
Eine wasserdichte Diagnose erwarte ich hier natürlich nicht, aber vielleicht einige professionelle Einschätzungen zur Problematik.
Mit freundlichen Grüßen,
Sebastian
erstellt: 18.05.2015 - 20:53
hallo,
sofern kein / kaum knochenabbau am implantat bzw. den implantat-nachbarzähnen stattgefunden hat, ist ein gingivaaufbau sinnvoll, um weiterem verlust vorzubeugen. wie beim natürlichen zahn bringt eine stabile weichgewebsdicke resorptionsschutz. herr prof. giovanni zuccheli aus bologna hat dies eindrucksvoll belegt.
sie sind sich sicher im klaren, dass eine wiederholte begasung mit nikotin das problem NICHT löst...
gruss aus bad mergentheim!
dr.spaeth msc.msc.
erstellt: 18.05.2015 - 21:43
Sehr geehrter Sebastian,
ein wichtiges Kriterium sind "Zahnfleisch-/Knochentaschen". Falls "ja", ist die Prognose "unsicher", falls "nein" wesentlich besser. Man kann versuchen, die freiliegenden Gewindegänge mit einem Transplantat zu decken; dies ist jedoch im Ergebnis nicht gut vorhersehbar.
Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg
erstellt: 18.05.2015 - 22:06
Sebastian aus NRW
erstellt: 22.05.2015 - 14:43
Hallo Sebastian,
nach Ihrer Schilderung hört es sich für mich so an, als hätte der Implanteur das Implantat nicht regelrecht in die Zahnreihe, sondern etwas zu weit in Richtung Wange gesetzt. Dann hilft weder Knochen- noch Weichteilaufbau. Nichts wächst dann auf Dauer an. Ein anderer Grund für entzündungsfreien Geweberückgang fällt mir nicht ein. Es bleibt dann nur, die Unzulänglichkeit zu verwalten, oder das Implantat zu entfernen.
Grüße aus Magdeburg von Rainer Littinski
erstellt: 22.05.2015 - 23:07
hallo,
ich würde eher den augenmerk auf die korrekte positionierung des implantates und auf parodontose / rauchen legen. CMD ist für ein stabiles implantat kein problem, eher für die suprakonstruktion.
dr.spaeth