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Thema:
Behandlung einer Kiefernzyste / Fragwürdiger Ablauf
Anzahl der Beiträge: 2

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erstellt: 10.02.2023 - 16:31

PDM1299 aus Potsdam

Hallo zusammen, 

ich benötige bitte eine Einschätzung zu dem Ablauf einer OP, bei der mir ein kleiner Schneidezahn gezogen wurde und eine Perspektive zu den weiteren sinnvollen Schritten.

Meine oberen Frontzähne bestehen zum Großteil aus Füllungen und ich habe hinter einem Eckzahn eine Lücke die geschlossen werden muss. Der kleine linke Schneidezahn um den es hier geht, war "wurzelbehandelt" und besaß eine Stiftkrone. Meine Zahnärztin riet dazu, die ganze Front zu erneuern, einschließlich der Krone, aus ästhetischen Gründen (Farbe). Wir sprachen über Kronen ud Implantate. Beim Röntgen stellte sie nun über dem Stiftzahn eine große Kiefernzyste fest, welche vorab behandelt werden müsste und überwies mich in eine Praxis für Kiefernchirugie. Der Zahnarzt dort meinte, die Chance bei einer Zyste dieser Größe den Zahn zu retten liegen bei maximal 50%. Des Weiteren erhiet ich von Zahnarzt ein Angebot zum Setzten der Implantate, mit dem Hinweis, als Raucher von ca. 20 Zigaretten täglich, würde ein Implantat nicht dauerhaft halten und er empfiele mir Brücken. Dies berichtete ich meiner Zahnärztin, die dann entschied, dass der Zahn komplett gezogen werden müsse, alles andere mache keinen Sinn. Dies ist der erste Punkt bei dem ich um ein Feedback bitte. Ihre Motivation war vermutlich auch, die Krone "loszuwerden" jedoch wiederspricht das doch wohl dem Ansatz die Zahnsubstanz um jeden Preis zu erhalten!? Da ich Sorge um eine Entzündung nach der OP hatte und ggf. zwei Mal operiert werden müsste, willigte ich ein. Immernoch im Glauben, dass ich dort ein Implantat bekommen würde, da mir meine Zahnärztin auch einen Knochenaufbau schon während der OP durch den Kollegen in Aussicht stellte. Es wurde ein Abdruck erstellt und ein Provisorium anfertigen lassen. Ich sollte direkt nach der OP zu meiner Zahnärztin kommen, um das Provisorium, eine Art Spange einsetzen zu lassen.

Nun kommen wir zu OP: Der Chirurg war recht jung und es gab vorab einige sprachliche Barrikaden, da sein Deutsch nicht wirklich gut war. Er machte auf mich auch einen etwas unsouveränen Eindruck und verhielt sich recht flapsig gegenüber der Assistenz. Er erklärte mir nun kurz vor der OP, das er ggf. mit selbstauflösendem Material Nähen würde und das Thema Implantat vom Tisch sei. Die OP Assistenz wies ihn darauf hin, dass ich laut Akte / Vorgespräch dies Art Faden nicht vertrage. Er zog nun den Zahn. Ich habe relativ lange Zahnhälse. Die Assistenz sagte ihm nun, dass der Löffel den er vorhatte zu benutzen, zu kurz sei. Daraufhin wurde eine weitere MItarbeiterin gerufen, mit dem Hinweis, auf irgendeinem Schrank würde das richtige OP Besteck liegen, sie solle es holen. Nach kurzer Zeit kam sie wieder und sagte, sie hätte nun dieses Besteck gefunden.  Er meinte, das würde auch funktionieren und der Arzt schabte nun vermutlich für ca. 1 Minunte die Zyste aus, meinte das würde wohl nun genügen und damit war die OP vorbei. Ich fuhr in die Praxis meiner Ärztin, welche mir direkt die Spange einsetzte, welche ich dann auch in den nächsten 3 Tagen trug. Die OP und Wundheilung verlief erstmal gut. 

Nach ca. 6 Wochen bekam ich plötzlich eine starke eitrige Entzündung, welche den Bereich stark anschwellen ließ. Über Nacht ist dann im Schlaf der Eiter über ein Fistel komplett abgeflossen. Ich ging trotzdem zu meiner Ärztin, welche über die Fistel den Bereich spühlte und meinte, das wäre etwas ungewöhnlich. Wir müssten nun weitere 3 Monate bis zum festen Ersatz warten. Sie sagte auch, dass der Kiefernknochen stark eingefallen wäre. Auf meine Frage nach dem Knochenaufbau den sie mir in Aussicht gestellt hatte, meinte sie nur lapidar: Entscheidung des Zahnarztes. Da ich von der OP und Art und Weise des Chirurgen nicht sehr begeistert war und dort nicht unbedingt wieder hin wollte, sagte sie wir warten jetzt wie es sich entwickelt. Nun sind fast 3 Monate rum und der Bereich hat sich nun wieder entzündet. Diesmal ohne starke Eiterbildung jedoch auch nach wie vor Abfluss durch die Fistel, bei Berührung des Bereichs mit der Zunge nehme ich einen salzigen Geschmack war. Der Kiefer ist so stark eingefallen, dass das Provisurium sehr schlecht sitzt. Es sieht aus als ob ich eine schiefe Zahnreihe habe. Ich arbeite im Vertrieb, und auf ein selbstbewusstes Auftreten angewiesen. Die ganze Aktion sollte 3 Monate dauern. Ein Ende ist nun nicht abzusehen... Hier nun meine weitere Bitte um Einschätzung: 

1. War es sinnvoll den Zahn zu ziehen?

2. Ist die OP professionell und nach heutigen Standards verlaufen?

3. Hätte nach der 1. Entzündung und dem Erkennen der Fistel nicht sofort Maßnahmen getroffen werden müssen?

4. War das Erstellen des Provisoriums vor der OP sinnvoll ebenso das sofortige einsetzten oder hat es wohlmöglich ein Abfließen des Wundsekretes gestört? Insbesondere, da es nun nicht mehr passt.

5. Sollte ich ggf. die ganze Sache begutachten lassen. Mir ist dadurch ein psychischer wie finanzieller Schaden entstanden.

6. Wie löse ich die Sache zu einem positven Ende auf?

 

Ich habe in ein paar Tagen einen Termin in einer Praxis, welche sich auf ästhetischen Zahnersatz und Zahnerhalt spezilisiert hat. 

Meiner Zahnärztin kann ich mindestens eine mangelnde Kommunikation und Intransparenz vorwerfen. Die Informationen kamen immer nur in einer Art Salamitaktik. Hätte Sie mich über Verschiedenes vorab in Kenntniss gesetzt, hätte ich mich anders entschieden. 

Sollte meine Schilderung offene Fragen hinterlassen, reiche ich die Antworten gerne nach. Ich bedanke mich schonmal für Ihre Einschätzungen.

 


Guten Tag,

aus Ihren Schilderungen kann ich primär keine Behandlungsfehler erkennen. Dass es bei starken Rauchern zu einem erhöhtem Aufkommen an Wundheilungsstörungen kommt, ist inzwischen allgemein bekannt. Dass Sie sich beim Vorliegen einer eiternden Entzündung der zielgerichteten Behandlung entzogen haben (Ich wollte da nicht unbedingt wieder hin), können Sie den Zahnärzten kaum anlasten. Manche Behandlungen laufen "schicksalhaft" und sind nicht schuldhaftem Handeln zuzuordnen. Es steht Ihnen natürlich jederzeit frei, gegen Ihre Behandler juristisch vorzugehen. Ich kann spontan nicht erkennen, welche Anspruchgrundlage Sie geltend machen könnten- aber als Zahnarzt bin ich nicht befugt, juristische Einschätzungen abzugeben. 

Grüße

R. Roos



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