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Gesunde und fest sitzende Zähne geben Ihnen ein schönes und unbeschwertes Lächeln. Wir beantworten Ihnen gerne allgemeine Fragen zum Thema Zahnmedizin.

Thema:
Positiver Titan-Unverträglichkeitstest LTT
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erstellt: 07.01.2021 - 16:22

Hubert Luible aus München

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für die Möglichkeit, hier eine Frage an Spezialisten stellen zu können. Ich habe folgendes Thema:

Aufgrund von diverser körperlicher Beschwerden, die hauptsächlich mit dem vegetativen Nervensystem sowie dem Verdauungsapart zu tun haben, war von einem Heilpraktiker der Verdacht auf eine Titan-Unverträglichkeit geäußert worden. Ich trage 5 Titan-Zahnimplantate. Das Labor-Ergebnis eines LTT-Tests betrug einen Wert von 6,4. Der Max-Grenzwert liegt lt. Labor bei 2,0. Es wurde also eine Sensibilisierung der Lymphozyten gegenüber Titan festgestellt.

Es geht nun um die Deutung des o.g. Ergbenisses und die potentiellen weiteren Schritte. Welche Möglichkeiten gibt es, einen Zusammenhang zwischen der Titan-Sensibilität und den Symptomen nachzuweisen? Die Entscheidung, alle vorhandenen Titan-Stifte durch Keramik-Implantate austauschen zu lassen würde ich ungerne auf Basis eines einzelnen Tests und einer Vermutung des Heilpraktikers fällen, da dies sicherlich auch eine Risikoabwägung ist. Dieser relativ aufwändige Eingriff könnte auch wiederum andere Komplikationen mit sich bringen. Jedoch, bei sehr hoher Wahrscheinlichkeit eines Zusammenhangs würde ich den Austausch dennoch ins Auge fassen. Jedoch - wie kann man die Wahrscheinlichkeit herausfinden?

Haben Sie evlt. einen Tipp, was nun "next step" sein könnte?

Vielen Dank und beste Grüße aus München

Hubert Luible

 


Guten Tag,

Jetzt hat man ein Testergebnis und muss sich nun fragen, welche Konsequenzen man bereit ist, daraus zu ziehen. 
Nach der Theorie des LTT liegt bei Ihnen eine Titanunverträglichkeit vor, die Entzündungsreaktionen auslösen kann. Leider kann niemand ( vorher-)sagen, ob diese Reaktion etwas mit Ihren Beschwerden zu tun hat. An dieser Stelle hilft nur der Glaube. Sind Sie der Überzeugung ( oder so verzweifelt) dass das Titan Ihre Beschwerden verursacht, werden Sie um eine Entfernung nicht herumkommen. Eine "sanfte" Alternative kenne ich leider nicht.

Grüße

R. Roos


Der "Austausch" ist leider kein "einfacher Austausch", wie zB beim Reifenwechsel, sondern ein Riesenakt, weil die vorhandenen Implantate aus dem Knochen herausgefräst werden müssen, was entsprechende Knochendefekte zur Folge hat. Ob/ unter welchen Voraussetzungen danach Keramikimplantate möglich sind, sei dahingestellt. Von der neuen Prothetik ganz zu schweigen. Bedenken Sie ,daß TiO2 uns täglich fast auf Schritt & Tritt begleitet: in vielen Kosmetika, Sonnenschutzmitteln, zT auch in der Nahrung.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


Hallo Herr Luible,

es gibt keinen Test, der mit Bestimmtheit Titan als Ursache ihrer Beschwerden bestätigen oder ausschließen könnte. Die Titanimplantate zu entfernen ist nicht aufwendig, da es schon lange Tools gibt mit denen man die Implantate einfach rausdrehen kann. Auch haben sich Keramikimplantate längst in der Implantologie etabliert. Trotzdem ist der Aufwand beträchtlich, vor allem der pekuniärer Natur. Mein Rat ist, zuerst alle schulmedizinischen und altrnativmedizinischen diagnostischen Mittel abzurufen und lassen sie ihren Darm untersuchen einschließlich des Mikrobioms und Metaboloms. Spezialiten auf diesem Gebiet sind die sog. Mayr-Ärzte. Wenn sie bei "Biovis-Diagnostik" nachfragen erhalten sie Informationen über Spezialiten in ihrer Nähe. Der Test bei einem Heilpraktiker sollte sie jedenfalls nicht zu der o.e. drastischen Therapie verführen.

Alles Gute!

Dr. Rainer Littinski, Magdeburg



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