Forum: Zahnersatz

Durch Zahnerkrankungen oder Unfällen können Zähne verloren gehen. Wir geben Hinweise und Entscheidungshilfen zur richtigen Wahl der Zahnversorgung.

Thema:
Sollten Kronen so anders sein als die echten?
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erstellt: 09.04.2023 - 18:57

Monza aus Kassel

Hallo liebe Community.

Ich habe mir letztes Jahr alle alten Füllungen durch Inlays ersetzen und die Frontzähne überkronen lassen.

Dabei sind einige Dinge nicht so gut gelaufen, auf die ich hier nicht in toto eingehen will. Hier nur eine Frage zu den Frontkronen (die oberen vier), die anfangs "Gewöhnungssache" waren, dann aber durch okklusalen Stress im Seitenzahnbereich (Fehlbeschliff > Vertröstet > Kiefergelenk > Ausgleichspressen > Alles gestresst) mittlerweile sehr präsent sind.

Diese Kronen sind anders als meine echten. Sie sind auch anders als das Provisorium, das so ein (Wachs?)Modell war das einfach nur die Lücke dichtmachen soll. Ein eigentliches Testprovi wurde nicht angefertigt.

1. meine unteren und oberen Schneidezähne hatten mein Leben lang flächigen Kontakt (beschwerdefrei), was meinen Unterkiefer quasi fixiert hat. Die Kronen haben null Kontakt. Sie liegen etwas weiter vorne. 

2. Die Kronen sind etwas länger, und bedecken die unteren Zähne zu 3/4. Da sie auch weiter nach vorne gewölbt sind, liegen sie auf meiner Unterlippe auf, woran ich mich nicht gewöhnen kann. Da außerdem die Oberlippe anders über den Kronen liegt, bin ich ständig dabei, die Unterlippe hochzustülpen, einmal um die Zahnkante nicht zu spüren und auch um den Lippenschluss von unten herzustellen > Hängende Mundwinkel mit Faltenbildung.

3. Die Kronen laufen in einem bauchigeren Bogen und passen nicht ganz zwischen die Eckzähne. An einem Ende sind sie noch gut platziert, am anderen ist der Nachbar des Eckzahns leicht vor denselben gestellt da er nicht genau seitlich daneben passt. Seitdem die andere Problematik alles unter Stress gesetzt hat, gibt dieser Zahn quasi nach und hat sich m.M. leicht nach vorne getiltet. Er ist auch leicht, aber permanent gereizt. Ein Röntgenbild wurde trotz der Dauerschmerzen nicht gemacht.

Fairerweise: bis auf die sehr eindeutige Entfernung jeglichen Kontaktes sind die Änderungen nicht gravierend sichtbar. Ästethisch ist das Ergebnis weitgehend gut, auch wenn bei genauem Untersuchen von unten leichter Überbiss und Overjet sichtbar sind - funktionell komme ich nicht klar, es ist zu anders. Ich wüsste nun gerne, ob es eigentlich korrekt ist, die Kontakte so stark zu verändern, den Zahnbogen zu ändern, die Länge, und ohne korrektes Provisorium zu arbeiten. Nicht um auf Konflikt zu gehen, ich möchte aber auch wissen was da Sache ist. Wenn immer nur eine Seite was zu vermelden hat und ausserdem nur eine Seite die ganze Dokumentation kontrolliert (Abgleich mit Modellen o.ä. um objektive Erkenntnisse zu meiner ursprünglichen Okklusion zu haben, werden vermieden), ist es schwer gütlich zu einem Ergebnis zu kommen. Ich bin außerdem Selbstzahler, so dass ich mit dem "Verlust" alleine dastehe, sollte es nicht zu einer Einigung kommen.

Hätte in obiger Ausführung etwas anders laufen können oder sollen? Vielen Dank.


Guten Tag,

wenn ich mir Ihre Ausführungen durchlese, erkenne ich viele kleine Veränderungen zum vorherigen Zustand, die in Summe zu Unbehagen führen. Ob diese Veränderungen wirkliche "Fehler" darstellen, wage ich nicht zu beurteilen. Für privat Versicherte gibt es keine gutachterliches Mängelverfahren. Es sind jedoch bei den meisten Zahnärztekammern Einigungsausschüsse/ Schlichtungsstellen eingerichtet, die in Konfliktfällen aktiv werden. Oder sie gehen den Weg direkt über die juristische Auseinandersetzung mit einem offiziellen/ meist sehr teuren Gutachten. Auch hier halten die Kammern eine Gutachterliste vor. 
Grüße

R. Roos 



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