Forum: Zahnersatz

Mir musste im letzten Jahr ein oberer Schneidezahn gezogen werden, nachdem vor ca. 4 Jahren eine Wurzelfüllung vorgenommen und ein Stift eingesetzt worden war. Mein erster Gedanke wäre ein Implantat gewesen, aber bei der Überkronung des Stiftzahns war seinerzeit etwas vom Kieferknochen abgetragen worden - angeblich, um die Krone stabiler zu machen. Wegen dieses Defekts am Kieferknochen haben mir nun zwei angefragte Implantologen von einem Implantat abgeraten. Eine feste Brücke wollte mein Zahnarzt nicht machen, da auch die Nachbarzähne nicht in einem guten Zustand (mehrere große Füllungen) sind.

Als letzte Lösung hat mir der Zahnarzt nun eine herausnehmbare Klammerprothese angefertigt. Ich muss sagen, der optische Eindruck ist gar nicht mal schlecht, die Klammern sieht man bei meiner Mundform kaum. Allerdings stört mich die Gaumenplatte erheblich. Beim Reden höre ich mich an, als ob ich einen Sprachfehler hätte und beim Essen schmecke ich nichts. Zudem habe ich das Gefühl, als ob sich ständig Essensreste unter die Platte schieben würden. Nach Auskunft meines Zahnarztes sei die Gaumenplatte ohnehin schon sehr dünn angefertigt worden. Aber irgendwie kann ich mich nicht daran gewöhnen. Glücklicherweise arbeite ich ganz überwiegend im Home-Office, so dass ich die Prothese nur einsetze, wenn ich das Haus verlasse. Mittlerweile lasse ich sie auch weg, wenn ich zu Gesprächen gehe, da ich den Eindruck habe, mein Gegenüber wird durch den "Sprachfehler" mehr verunsichert als durch meine Zahnlücke. Natürlich ist mir klar, dass dies die Eingewöhnung noch mehr beeinträchtigt, aber nach mehr als 8 Monaten fehlt mir die Perspektive.

Sind Gaumenplatten denn bei Klammerprothesen zwingend erforderlich oder gibt es da andere Modelle ?

erstellt: 05.04.2023 - 12:04

Zahnarzt
Dr. Roos MSc. mult.
73765 Neuhausen


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Guten Tag,

wenn es sich nur um den Ersatz eines Frontzahnes handelt, ist die Gaumenplatte nicht zwingend erforderlich. Das ist allerdings sehr von der individuellen Verzahnungssituation(Tiefbiss?) abhängig, sodass ich auf Grund der vorliegenden Infomationen kein abschließendes Urteil fällen kann. Meine Überlegung ist folgende: Wenn die Nachbarzähne so geschädigt sind, dass sie nicht zur Aufnahme einer Brücke geeignet sind, könnte man sie evtl. entfernen und an ihrer statt zwei Sofortimplantate als Brückenpfeiler setzen. Vielleicht gehen Sie im Geiste diese Variante durch und diskutieren sie mit Ihren Zahnarzt..

Grüße

R. Roos