Forum: Implantologie

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Thema:
Implantat Schneidezahn
Anzahl der Beiträge: 3

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erstellt: 19.05.2014 - 15:19

Petra aus Nürnberg

Guten Tag!

Ich bin derzeit in einer recht unglücklichen Situation - zumindest teilweise. Der glückliche Teil: Ich bin im 5. Monat schwanger. Der unglückliche: Heute musste mir ein entzündeter und gebrochener mittlerer Schneidezahn gezogen werden. Der Zahn hatte Vorschäden durch einen Unfall vor Jahren und wurde vor einem Jahr einer WSR unterzogen (mit retrograder Füllung), die allerdings keinen Erfolg brachte. Vielleicht auch wegen der Längsfraktur, die jetzt entdeckt wurde.

Fakt ist, ich habe jetzt eine Zahnlücke :( die einstweilen mit einer Klammerprothese versorgt wird. Ich hätte an der Stelle gerne ein Implantat, allerdings ist es so, dass ich ja planmäßig noch etwa 5 Monate schwanger bin - und in den ersten Wochen nach der Geburt meines Kindes möchte ich mich dieser OP ja auch nicht unterziehen. Würde außerdem seeeehr gerne stillen und da ist ja auch die Frage, ob ein Implantat in der Stillzeit gesetzt werden soll/kann?
Generell ist es schon so, dass es einige stillfreundliche Medikamente gibt - zb Augmentin Antibiotika und Mexalen als Schmerzmittel.

Welche Antibiotika würden sie bei einem Frontzahnimplantat (Ziemlich fix mit Knochenaufbau, da zwischen EX und Implantation wohl mind. 6 Monate vergehen werden und der Knochen ohnehin von WSR und Entzündug vorgeschädigt ist) geben und für wie lange? Ist es idR dann überhaupt noch ein Unterschied vom Knochenangebot in der Region her, ob man nach 6 oder nach 12 Monaten ab Ex den Knochenaufbau vornimmt? Ein einteiliges Vorgehen - Knochen + IMplantat gleichzeitig -  wird ja eher nicht gehen.

Was meinen Sie? Oder soll ich mich mit dem Gedanken einer Brücke anfreunden? :(


Hallo Petra,

zuerst Gratulation zur Schwangerschaft. Jetzt und sicher auch bis einige Monate nach der Geburt ist Ihre gesamte Aufmerksamkeit gebunden. Es wäre daher schon gut, wenn Sie sich in Sachen "Implantation" entspannen könnten. In der Tat können Sie das.

Der Verlust Ihres oberen mittleren Schneidezahns kam zwar zur Unzeit, ist jetzt aber Tatsache. Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit sollte nicht implantiert werden, was Sie ja auch nicht wirklich wollen. Verlieren Sie keinen Gedanken an Antibiotika und Augmentationen. Lassen Sie sich von Ihrem ZA einen Kunststoffzahn in die Lücke kleben. Das sieht ordentlich aus und ist auch haltbar. Damit gewinnen Sie Zeit und Ruhe bis zum richtigen und Ihnen genehmen Termin. Bitte keine Brücke.

Ich wünsche Ihnen eine für Mutter und Kind glückliche Geburt. Das Zahnproblem lößt leicht ein ordentlicher ZA und Implantologe.

Rainer Littinski aus Magdeburg

 


Liebe Petra,

auch von meiner Seite Glückwunsch zur Schwangerschaft.

Wie der Kollege Littinski bereits sagte, es ist wichtig, erst einmal der Situation den Druck zu nehmen bis für die Zeit nach der Entbindung und ggf. des Stillens. Keine Mutter nimmt hier gerne Medikament, auch wenn sie als unbedenklich eingestuft werden. Daher: erst ein vernünftiges Langzeitprovisorium, das kann ein eingeklebter Kunstsoffzahn od. u. U. auch eine Klammerprothese (ni optimal, da es hier zu einer stärkeren Knochenatrophie kommt) sein. Dann suchen Sie sich in aller Ruhe einen versierten Implantologen, denn im ästhetisch wichtigen Bereich sollte das Implantat hinterher auch nicht als solches zu erkennen sein....

Ich wünsche Ihnen alles Gute :-)

Stefan Bieger



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