Forum: Implantologie

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Thema:
Im Frontzahnbereich (li Schneidezahn) besser Brücke oder Implantat
Anzahl der Beiträge: 4

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erstellt: 06.02.2015 - 21:24

Jenny aus Rheinland Pfalz

Guten Abend,

meine Frage steht ja oben. Nach Wurzelbehandlung, und dunkelfärbung des Zahnes jahrelang Krone, diese hatte sich wohl gelockert und derStiftzahn drunter war dann leider nicht mehr zu retten und wurde gezogen. Ab einsetzen der Krone hatte ich immer das Zahnfleisch an der Stelle entzündet. Jetzt habe ich ein Provisorium (Spange mit einem Zahn) und weiß nicht ob ich mich für eine Brücke (1400 Euro - 25 % Zusatzversicherung) oder ein Implantat (2900 Euro - 0% Zusatzversicherung) entscheiden soll. Abgesehen vom Geldfaktor spielt die Zeit eine Rolle. Brücke wäre ja recht schnell erledigt, Implantat würde wohl etwa bis Juli noch dauern (Im März würde das Implantat eingesetzt).

Meine Frage wäre jetzt noch, welche Probleme sind bei beiden Varianten zu erwarten? Was ist im Frontzahnbereich vielleicht besser? Könnte mein Zahnfleisch wieder Probleme machen (aktuell sind eigentlich keine Zahnfleischbeschwerden da?) Laut Zahnarzt war die Entzündung bedingt dadurch dass die Kollegin iregendwie den Rand der Krone nicht richtig angeglichen hat oder so ähnlich.

 

Für Antworten wäre ich sehr dankbar

Gruß Jenny


Sehr geehrte Jenny,

diese Frage ist nicht leicht zu beantworten, weil viele verschiedene Aspekte da hineingreifen. Ich werde Ihnen auch keine abschließende Antwort geben können, aber vielleicht helfen meine Hinweise ein wenig.

Generell hat ein Implantat den Vorteil, dass ein Zahn nicht auf Kosten der Nachbarzähne ersetzt wird. Diese müssen abgeschliffen werden und leiden daher.

Wenn bei Ihnen der linke zentrale Schneidezahn ersetzt wird (Zahn 21), dann werden als Brückenpfeiler in der Regel die Nachbarzähne, also 11 und 22 verwendet. Das hat den Nachteil, dass der rechte und der linke Oberkiefer fest miteinander verbunden werden. Der Oberkiefer besteht aus zwei Teilen, die nicht fest knöchern miteinander verbunden sind (bis vor ein paar Jahren wurde behauptet, dass dieser Spalt im Erwachsenenalter verknöchert, aber das stimmt so nicht). Mit der Zunge können Sie am Gaumen diese Naht auch am Zahnfleisch ertasten. Bei manchen Patienten kann die starre Verbindung der beiden Kieferhälften zu Kopfschmerzen etc. führen. Die meisten haben allerdings kein Problem damit, weswegen solche Brücken als lege artis gelten und oft mit großem Erfolg gemacht werden. Trotzdem sollte man diesen Aspekt im Hinterkopf haben.

Nun kommen die Nachteile eines Implantats: Wenn, wie Sie es beschreiben, das Zahnfleisch sich schon stark zurückgezogen hat, dann bekommen Sie entweder ein ästhetisch unbefreidigendes Ergebnis, oder der Knochen muss aufgebaut werden. Auch mit Knochenaufbau ist es schwierig und teilweise auch unmöglich einen perfekten Zahnersatz zu bekommen. Auch hat man an einem Implantat immer  ein erhöhtes Risiko von Zahnfleischentzündungen, was aber in der Regel ein lösbares Problem ist.

Zusammengefasst, spricht aber in der Regel mehr für eine Implantatlösung.

Herzliche Grüße und viel Glück bei der richtigen Entscheidung.

 

Dr. Jürgen Klatt M.Sc.

 


Verehrte Jenny,

Diese interessanten Fragen von Ihnen stellen wir uns auch selbst. Können wir über das Ergebis sichere Voraussagen treffen ? Ist die Brücke die bessere Lösung  oder das Implantat ? Das hängt vor allem von der voraussichtlichen Entzündungsreaktion bei der Einheilung und von der Stabilität von Knochen und Schleimhaut um das Implantat in der Gebrauchsphase ab. Und darüber können wir mittels Gentests bessere Prognosen abgeben. An Ihrer Stelle sollte das Risiko über die voraussichtliche Immuntoleranz  vorher abgeklärt werden. Mittels Abstrich an der Wangenschleimhaut (schmerzlos) kann die DNA der Entzündungsparameter untersucht werden. Interessant sind Zytokine  wie IL 1, IL 1RN und TNFa. Sind die Genstellen dafür unauffällig, rate ich zu Implantat, weil die Einheilung unproblematisch  sein kann. Sind Sie empfindlich (Highresponder, Risikogruppe 3+4),  ist die Brücke die sicherere Variante. Die meisten Patienten tragen aber ein niederes Risiko und dann wäre das Implantat die bessere Lösung.

Gruß 

Dirlewanger


hallo,

die erfolgsaussichten / überlebensrate ist von implantat wie brücke über 10 jahre ähnlich gut. wenn die nebenzähne kariesfrei, unversehrt und nicht beschliffen sind, ist das implantat die schonendere alternative. wenn schon kronen beidseits der lücke da sind, bzw. diese zähne überkront werden sollen, ist eine brücke eine interessante variante.  

gruss aus bad mergentheim!

dr.spaeth



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