Forum: Implantologie

Bei Zahnverlust können Ihnen Zahnimplantate mehr Lebensqualität zurückgeben. Wir möchten Ihnen weiterhelfen, wenn Sie Fragen zu Zahnimplantaten haben.

Thema:
nicht angelegte Schneidezähne
Anzahl der Beiträge: 5

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erstellt: 12.11.2014 - 19:55

Doris Birkner aus Hannover

Bei unserem Sohn (10 Jahre) sind die unteren Schneidezähne nicht angelegt. Zur Zeit wird die Lücke noch von den zwei Milchzähnen freigehalten, die mittlerweile jedoch wackeln. Unsere KFO hat uns zwei Möglichkeiten genannt, die wir tun können. Entweder die Lücke durch Zusammenführung der Zahnreihe schließen oder Implantate setzen (wenn er alt genug ist). Sie meinte allerdings, dass der untere Kieferknochen an den Schneidezähnen sehr dünn sein kann, so dass man vorab einen Knochenaufbau machen müsste, welches wiederum sehr aufwendig sei. Wir wissen jetzt nicht, was wir tun sollen. Ab wann setzt man bei Kindern Implantate, wie aufwendig kann das werden? Was genau bedeutet "Knochenaufbau"? Stimmt das, dass der untere Kieferknochen schwierig für Implantate ist? Über Antworten würden wir uns freuen!

MfG

D.Birkner


Guten Tag Frau Birkner,

Bevor diese Frage beantwortet werden kann, zunächst eine Frage von mir: Welche Zähne genau sind nicht angelegt?

Können Sie mir ggf. ein Panoramaröntgenbild unter roos@roos-zahnarzt.de  zumailen? Die Entscheidung für ein bestimmtes Therapieverfahren ist für ein Kind von 10 Jahren so prägend, dass keine "Schnellschüsse" erlaubt sind.

Herzliche Grüße

R.Roos


Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier:


Sehr geehrte Frau Birkner,

eine Implantatlösung erscheint wenig sinnvoll, weil in der Tat in 10 Jahren (Ihr Sohn ist dann 20) der Kieferknochen an dem "freigehaltenen Platz" sehr sehr dünn/schmal sein wird (der Knochen "sieht" auch keine biologische Veranlassung, breit zu bleiben. nur weil irgendjemand ein Implanatt plazieren will). Diesen dünne Knochen aufzubauen/zu verbreitern; good luck! Ergo sollte ein kieferorthopädischer Lückenschluß angestrebt werden.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


hallo,

nichtanlagen sind nicht per e-mail "zu lösen". fehlen 2 oder 4 untere frontzähne?  lassen sie den zahnarzt UND den kieferorthopäden draufschauen. die optionen 1. milchzähne möglichst lange erhalten, langfristig marylandbrücke oder implantat 2. kieferorthopädischer lückenschluss. 

in der literatur liegen noch keine belastbaren daten für implantate über 20 jahre vor.( wobei die erfolge über 10 und 15 jahre sehr ermutigend sind !) da man erst implantieren sollte, wenn ihr sohn ausgewachsen ist, haben sie bei variante 1.  keinen zeitdruck. für eine bessere beratung bräuchte man frontale und seitliche farbfotos, röntgenblilder und modelle von beiden kiefern.

herzlicher gruss aus bad mergentheim!

dr.spaeth

zuletzt geändert: 15.11.2014 - 07:17


Hallo Fr. Birkner,

hier noch eine Meinung. Grundsätzlich gilt für mich in solchen Fällen das Verbot von Lückenschluss. Das Wachstum, oder das dann geringere Wachstum, des Unterkiefers hätte unnötigen negativen Einfluss auf die Okklusion (Aufeinandertreffen der OK und UK-Zähne) und überhaupt auf das cranio-mandibuläre Gleichgewicht (siehe Fußnote).

Lassen Sie die Lücke vom Kieferorthopäden soweit öffnen, wie es die bleibenden Zähne getan hätten. Mit einer Klebebrücke (Marylandbrücke) kann dann die Lücke sehr zuverlässig für viele Jahre geschlossen werden. Die Implantation ungefähr ab dem 20. Lebensjahr halte ich schon mit den heutigen Mitteln, möglicherweise mit Knochenaufbau, für unproblematisch. In 10 Jahren wird sich auch die Implantologie genau um 10 Jahre weiterentwickelt haben.

Viel Erfolg wünscht Rainer Littinski aus Magdeburg

 


Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier:

  • CMD, Craniomandibuläre Dysfunktiion
    Unter diesem Begriff werden die Gesundheitsstörungen, die durch Dysharmonien im Zusammenspiel zwischen Unter- und Oberkiefer hervorgerufen werden. Die Zusammenhänge im gesamten Körper sind sehr komplex. Das Wissensgebiet "Gnathologie" spielt dabei eine wichtige Rolle... Weiterlesen über obigen Link!



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