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Hallo,

ich habe eine etwas länger dauernde Wurzebehandlung gerade laufen. Manchmal ist der Zahn ruhig, manchmal aber auch nicht. Es sind alle Kanäle gefunden (Mikroskop, DVT). Nun war es so, dass im Rönten ein Schatten an der Spitze war. Letze Woche erfolgte eine Spülung mit Natriumhydrochlorit und die einlage von Calzyl. Eigentlich sollte nun die Wurzelfüllung erfolgen. Aber seit dem Wochenende ist dort ein puckern im Zahn und Aufbisschmerzen. (Der Zahn war vier Wochen lang ruhig, nach einer Erkälung fing er wieder an).

Meine Frage ist nun, kann ich ihn jetzt trotzdem füllen lassen mit der Wurzelfüllung? Der Schatten soll erst später weggehen nach Monaten. Aber mich verwundert jetzt, dass er auf einmal wieder diese Entzündungszeichen hat. Auch in den Kanälen tut nichts mehr weh. Ausser man kommt an die Spitze, dann pikt es sehr. Jetzt ist Ledermix im Zahn und ein Provisorium mit Kavit. 

Danke. MFG Matthias 

erstellt: 15.11.2023 - 20:21

Zahnarzt
Dr. Püllen MMSc
63263 Neu-Isenburg


frankpuellen@arcor.de
http://www.zahnarzt-dr-puellen.de

Der Zahn sollte in der nächsten Sitzung wirklich definitiv zu Ende behandelt werden; diese (unsäglichen) Einlagen helfen mehr oder weniger nichts.

Dr. FrankPüllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg

Woran liegt es denn, dass der Zahn bei Berührung weh tut? Im DVT, Mikroskop und visuell wurden keine weiteren Kanäle (3 sind da) gefunden. Spätenstens im DVT hätte man diese doch sehen müssen?.

Ich muss leider gestehen, dass ich große Sorge habe, den Zahn abfüllen zu lassen, dass er dann hochgeht. kann das passieren?

 Zudem tut es immer weh, wenn der Zahnarzt die Wurzelspitze mit den elektrischen Feilen berührt. Ist das normal oder ein Zeichen einer Entzündung. 

würde mich nochmal über eine Antwort freuen.

MFG Matthias

erstellt: 22.11.2023 - 20:17

Zahnarzt
Dr. Püllen MMSc
63263 Neu-Isenburg


frankpuellen@arcor.de
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Rein biologisch gesehen passiert folgendes: am Übergang vom Wurzelkanal zum Kieferknochen sind wahrscheinlich ein paar Bakterien, auf jeden Fall die körpereigene Immunabwehr/Entzündungszellen. Dann kommt der eigentliche Wurzelkanal, ein ungefüllter Hohlraum mit irgendeiner Melange aus Bakterien und "Einlagefragmenten". Nun soll dieser defintiv aufbereitet, desinfiziert (Na-Hypochlorit), getrocknet und richtig gut abgedichtet/verfüllt werden. Somit sind Bakteriennachschubwege/Reservoirs verschlossen. Wenn es danach zu einer (Schmerz)Reaktion kommt, die mit Schmerztabletten nciht abgestellt werden kann, wäre ein Antibiotikum für 7 Tage sinnvoll, welches im Kieferknochen, aber (selbstverständlich) nicht im Wurzelkanal wirkt.

Dr.Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg

Herzlichen Dank für Ihre Antwort. 

Ich habe noch 2 abschließende Fragen, vielleicht könnten Sie mir diese noch beantworten. 

Wie bekommt man diese noch bestehenden Bakterien akut aus dem Zahn entfernt? Und was tut man gegen diesen Schatten an der Spitze?

Könnte man auch erstmal testweise nur einen Kanal verschließen, um zu schauen, was passiert? Und in der nächsten Sitzung dann die anderen beiden? 

Mein zahnarzt sagte mal, man dürfe noch schmerzende Zähne noch nicht verschließen.

MFG Matthias 

Ich habe leider noch vergessen zu fragen. Bitte entschuldigen Sie. Wenn der Arzt unten mit den Feilen die Spitze berührt, sind da so hellende Schmerzen wie Stiche. Ist das normal oder ist das ein Entzündungszeichen?

MFG nochmal Matthias

erstellt: 23.11.2023 - 19:51

Zahnarzt
Dr. Püllen MMSc
63263 Neu-Isenburg


frankpuellen@arcor.de
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Wenn es sich um einen Oberkieferzahn handelt, würde ich für die Behandlung auch an der Gaumenseite des Zahnes betäuben. Die ggfs. noch vorhandenen Bakterien werden durch die adäquate mechanische Bearbeitung und Desinfektion während der Behandlung beseitigt. Der Hohlraum wird gleich im Anschluß dicht verfüllt. Der "Schatten" an der Wurzelspitze ist ohne praktischem Interesse, weil er auch durch die 1000.ste "Einlage" nicht verschwinden wird. Das schaut man sich ggfs. auf einem kleinen Röntgenbild (kein DVT) nach 4-6 Monaten nochmals an. Nur einzelne Wurzelkanäle zu verfüllen, ergibt keinen Sinn; entscheidend ist die vollständige Kanalaufbereitung bis zu deren Ende/Wurzelspitze hin.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg