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Thema:
beim Zahnarzt
Anzahl der Beiträge: 4

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erstellt: 15.09.2023 - 14:02

Beate aus Konstanz

Hallo,

beim Zahnarzt wurde Karies oben und unten an zwei großen Backenzähnen festgestellt, die beim nächsten Termin behandelt werden soll. Auf meine Frage hin, ob eine Betäubung nötig sei, antwortete der Zahnarzt - weil ich die die Leitungsanästhesie abgelehnt habe - „Sie wollen doch keine Betäubung“. Ich fragte, ob es keine Alternative gäbe. Da meinte er missmutig (wie ich empfand), ja, die gäbe es, aber das hätte andere Nebenwirkungen, ohne sich weiter zu äußern. Können Sie mir sagen, welche Alternativen es gibt und was diese für Nebenwirkungen haben? Ich bin nach der Aussage des Zahnarztes etwas irritiert.

Lieben Dank im voraus.


Guten Tag,

irgendwie kann ich den Kollegen verstehen, denn Sie setzen hohe Hürden: Es bleibt die intraligamentäre Anästhesie, die toll wirkt, wenn sie wirkt (schätze in 50% der Fälle im Seitenzahngebiet) oder eine intraossäre Anästhesie, die exzellent wirkt, aber nur in wenigen Praxen wegen der hohen Investitionen verfügbar ist. Sonst bleibt nur der Weg der Analgosedierung mit einem Anästhesisten (teuer und aufwändig für so einen minoren Eingriff, schwer verfügbar). So verlängert sich die Behandlungszeit auf ein Vielfaches, die meisten Patienten sind aber nicht bereit, ein Vielfaches für ihre jetzt anspruchsvolle Behandlung zu investieren.  Vielleicht verstehen Sie unter diesen Aspekten die geringe Begeisterung des Kollegen....

Grüße

R. Roos   


erstellt: 17.09.2023 - 18:00

Beate aus ...

Guten Tag,

vielen Dank. Können Sie mir sagen, welche Nebenwirkungen die intraligamentäre Anästhesie hat?


Hallo,

Leitungsanästhsie bedeutet eine Betäubung eines ganzen Nervenastes. In der Regel betrifft das den Unterkiefer. Nachteil ist die mögliche Anspritzung des Nervs mit temporärer Schädigung. Es geht aber auch ohne Leitung durch Umspritzung des zu betäubende Areals, mit der terminalen Anästhesie. Intraligamentale Anästhesie bedeutet relativ hoher Druck durch das Betäubungsmittel im Wurzelspalt. Laut Literatur könnte es damit zur Gewebeschädigung kommen. Das habe ich in dreiunddreißigjähriger Anwendung nie erlebt. Charmant ist die Betäubung nur eines Zahns, ohne die sonst unvermeidliche Kollateralbetäubung.

Dr. Rainer Littinski, Magdeburg



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