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Gesunde und fest sitzende Zähne geben Ihnen ein schönes und unbeschwertes Lächeln. Wir beantworten Ihnen gerne allgemeine Fragen zum Thema Zahnmedizin.

Thema:
Komplikationen nach Zahn Extraktion
Anzahl der Beiträge: 4

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erstellt: 11.06.2023 - 11:26

Ander aus Mecklenburg

Hallo Zusammen,

seit nunmehr fast 2 Jahren habe ich mich mit einem Backenzahn oberer Kiefer rumgequält und alles mögliche versucht ihn irgendwie zu retten, daher wurde er Anfang Mai gezogen. Leider schlug auch diese Behandlung mehr oder weniger fehl. Hier kurz die Timeline:

Oktober 2021: Unter der Füllung war Karies, Nerv war minimal geöffnet. Medikament auf dem Zahn half zunächst, einige Monate ruhe.

März 2022: erneut schmerzen wieder Medikamente, wieder ruhe einige Monate.

Oktober 2022: Endo am Zahn. 3 Kanäle gefunden und aufbereitet.

Dezember 2022: wieder schmerzen, Endo Spezialist findet 4. Kanal.

Januar 2023: Schmerzen weiterhin da, Zahn wird zwei weitere Male geöffnet und mit Medikamenten behandelt und Antibiotika.

April 2023: Wurzelspitzenresektion an zwei Zahnwurzeln, da auf dem Röntgenbild leichte Entzündungen zu erkennen waren.

Mai 2023: Schmerzen weiterhin da, Zahn wird gezogen. Blutprobf hatte sich aufgelöst und entzündet, Knochen lag etwas offen, Kieferhöhle geschlossen. Daraufhin Wunde erneut aufgekratzt, neuer Blutprobf gebildet, dazu Einlagen getränkt mit CHKM in die Wunde gelegt, regelmäßig gewechselt und Antibiotika. Weiterhin Schmerzen, eine Art brennen. Wunde dann erneut aufgekratzt, Einlagen mit irgendeinem anderen Medikament (Leukase?).

Blutprobf blieb zwar stabil aber sah nicht aus wie er sollte, Schmerz weiterhin da. Erneut aufgekratzt, dieses Mal mit Einnahme von Cyklokapron. 

Weiterhin Schmerzen. Mein Zahnarzt war dann ratlos, hat mich zum Kieferchirurgen überwiesen. Dieser wollte nochmalig aufkratzen. Da habe ich mich zunächst geweigert, weil die Wundrevision bereits 3mal fehlgeschlagen ist. Er meinte, wir können es auch so lassen, Wunde sieht nicht schlecht aus und ich muss jetzt erstmal da durch, habe die nächsten 3 Wochen Schmerzen und dann ist es gut.

Nun sind 3 Wochen rum, der Schmerz war nach 1 Woche bereits deutlich weniger, aber seit vorgestern wieder zunehmend. Ich bin langsam echt ratlos und fange an, mir ernsthaft Sorgen zu machen. Jede Behandlung an diesem Zahn schlägt fehl, die Ärzte alle ratlos. Ich rauche und trinke nicht und habe sonst nur gesunde Zähne, aber ich quäle mich jetzt schon so lange damit rum und es wird und wird nicht besser.... Hat jemand Erfahrungen oder Tipps? (Außer zum nächsten Zahnarzt rennen) Ist Schmerz bei offenem Knochen wirklich so lange normal (auch nachlassen und Zunahme der Schmerzen) oder sind da ggf. Antibiotika Resistente Bakterien? 

 

Mfg Ander


Guten Tag,

es ist keine einfache Aufgabe, die vielen möglichen Schmerzursachen ohne Inaugenscheinnahme auseinanderzuhalten und eine kompetente Aussage zu treffen. Die verschiedenen Kollegen sind sicher auch nicht auf den Kopf gefallen.

Aus der Vorgeschichte mit der langjährig verschleppten Infektion glaube ich am ehesten an eine Knochenmarksentzündung (Osteomyelitis), bei der sehr widerstandsfähige Keime eine dauernd oder in Schüben schmerzhafte Entzündung unterhalten. Selten kommt es zu Fistelbildungen. In jedem Fall breitet sich die Entzündung unbehandelt weiter aus. Die Therapie besteht in einer hoch dosierten Antibiotikatherapie und der Ausräumung der infizierten Knochenanteile unter stationären Bedingungen. Typischerweise sind Unikliniken mit einer MKG-Abteilung mit dieser Verdachtsdiagnose die richtige Anlaufstation.

Grüße und gute Besserung

R. Roos


erstellt: 30.06.2023 - 15:29

Ander aus Mecklenburg

Hallo Herr Dr. Roos,

Vielen Dank für die Antwort.

Mitlerweile war ich bei der MKG einer Uni Klinik. Es wurde ein CT wegen Verdacht auf Kieferhöhlenentzündung gemacht. Auf dem CT sieht alles gut aus, Wundheilung ist zwar nicht so, wie sie nach all der Zeit hätte sein sollen, aber sieht auch ganz gut aus. Auf dem CT ist nichts zu erkennen, wo die Schmerzen herkommen könnten. Kieferhöhle, Kieferknochen, alles i.O. Lediglich am Zahn davor könnte an der Wurzel eine kleine Beschädigung sein, ist aber wohl kaum zu erkennen. Mitlerweile schmerzt die ganze Region leicht und ein Kribbeln ist am Mund und an der Zunge zu spüren.

Der Arzt meinte, dass der Zahn daneben nun auch eine Wurzelbehandlung benötigen könnte. Jetzt soll also ein weiterer Zahn quasi "tot" gemacht werden? Mir scheint das alles doch etwas ratlos und in ein paar Monaten stehe ich dann komplett ohne Zähne da...?

 

Hätte man auf dem CT eine Entzündung des Knochens am bereits entfernten Zahn sehen müssen?

MfG Ander 


Guten Tag,

ich fühle mich an dieser Stelle überfordert. Wie soll ich ohne Behandlungsunterlagen eine kompetentere Auskunft als die Kollegen an der Uniklinik geben. Sie haben jetzt nicht mehr von Beschwerden berichtet. Ich würde jetzt auf die Heilung des Körpers vertrauen und nicht noch zusätzliche Probleme durch eine weitere Behandlungsstelle riskieren, nur so auf Verdacht. Lassen Sie die Kollegen auch über die Diagnose "atypischer Gesichtsschmerz" nachdenken. 
Grüße

R. Roos 



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