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Hallo,

ich (37j, m) habe über die Weihnachtstage zum zweiten Mal innerhalb von einem Jahr nach einer professionelle Zahnreinigung (kurz vor Weihnachten) innerhalb von zwei Tagen einen Mundsoor entwickelt. Beim ersten Mal Ende 2021 war ich einigermaßen geschockt und habe mit Nystatin aus der Notapotheke innerhalb einer Woche wieder alles unter Kontrolle gebracht. Dieses Mal fiel die Zahnreinigung zufällig wieder auf die Tage vor den Feiertagen und wieder kamen innerhalb von 48 Stunden Schmerzen und weiße Schlieren/Beläge auf, Nystatin schlug hier wieder gut an. Letztes Jahr konnten weder meine Zahnärztin noch meine Hausärztin eine plausible Erklärung liefern. Für einen Abstrich war es da schon zu spät, da der Mundsoor durch die Nystatin-Behandlung verschwunden war. Meine immunologisch relevanten Blutwerte waren letztes Mal unauffällig (dieses Mal werde ich wohl wieder erst im nächsten Jahr einen Termin bekommen, um das Ganze nachzubesprechen). Ich habe allerdings schon seit ich denken ein chronisch entzündetes Zahnfleich (trotz guter Mundhygiene) und viele Kronen, die zwar gut sitzen aber deren Ränder laut Zahnärztin das Zahnfleisch reizen; daher meine  Frage: könnte der Mundsoor durch Verletzungen des Zahnfleisches während der Reinigung in Kombination mit dem entzündeten Zahnfleisch und den suboptimalen Kronen entstanden sein? Oder sollte ich doch eher von einem immunologischen Problem ausgehen? Welches prophylaktische Vorgehen würden Sie mir empfehlen?

erstellt: 28.12.2022 - 19:51

Zahnarzt
Dr. Püllen MMSc
63263 Neu-Isenburg


frankpuellen@arcor.de
http://www.zahnarzt-dr-puellen.de

Diesen Hefepilz trägt jeder mit sich herum; durch das Immnunsystem/uU auch andere Bakterienspezies wird dieser in seinen Schranken gehalten. Daraus würde ich schlußfolgen, daß entweder die "gewachsene" Bakterienflora durch die PZR so durcheinandergewirbelt ist, daß der Pilz Oberwasser bekommt, oder es könnte eine Frage der individuellen Immunabwehr sein.

Dr.FrankPüllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg

Guten Tag,

die Diagnose Mundsoor kann nur nach eindeutigem Nachweis der Pilze gestellt werden. Ich habe in der Vergangenheit immer wieder Fälle gesehen, bei denen der unsachgemäße Gebrauch des Pulverstrahlgerätes Verletzungen am Zahnfleisch verursacht hat. Diese verletzten Stellen belegen sich dann mit einem weißlichen Fibrinbelag und können leicht mit einem Mundsoor verwechselt werden. Aber das ist nur Spekulation.

Grüße

R. Roos 

Unter Umständen wurde dieser Zustand auch durch Chlorhexidin oder ein ähnliches Mittel ausgelöst, da es die natürliche Mundflora zerstört.