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Thema:
Fissurenversiegelungen zwangsläufig erneuern?
Anzahl der Beiträge: 8

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erstellt: 16.03.2022 - 15:50

Werner aus Köln

eine kurze Frage:
Als Kind wurden bei mir die Fissuren versiegelt. An ein paar Zähnen habe ich mittlerweile Füllungen. Ein paar Zähne sind noch “unberührt”. Auf einer Seite wurde an ein paar Zähnen eine erweiterte Fissurenversiegelung vorgenommen. Ein paar Zähne wurden jedoch seit der Versiegelung im Alter von 11 nicht mehr behandelt.
Jetzt mittlerweile ca. 30 Jahre später kann ich mir nicht vorstellen, dass die Versiegelungen noch intakt sind. Müssen diese zwangsläufig erneuert werden, oder kann man “abwarten”?

An einem Zahn kann ich noch die Versiegelung erkennen, an 3 anderen jedoch nicht. Kann die Versiegelung "weg" sein, und der Zahn trotzdem in Ordnung?

Besten Dank



Weder Fissurenversiegelungen noch Füllungen sind nach 30 Jahren noch intakt. Für mich gilt im Allggemeinen:

Fissurenversiegelungskunststoff ist als Kunstsoff minderwertig, eine Konzession an seine hohe Fließfähigkeit. Eine richtige Versiegelung ist schmal wie ein dicker Zwirnsfaden. Hier kann der Betrachter, ausgerüstet mit einer starken Lichtlupe, erkennen, ob die Fissuren noch gesund sind. Die meißten Versiegelungen sind viel zu dick und zu flächig. Die Schrumpfung ist stärker, da der Kunststoff prozentual schrumpft. Dir Ränder krempeln sich hoch (nicht zu sehen) und die Bakterien können eindringen. Diese Versiegelungen entferne ich immer.Sehr oft finde ich darunter Karies bis weit ins Dentin.

Dr. Rainer Littinski, Magdeburg


erstellt: 17.03.2022 - 14:53

Werner aus Köln

Lieber Dr. Littinski,

das verunsichert mich. Einige Zähne sind, wie gesagt seit der Versiegelung nicht behandelt worden. Sollte dort Karies sein, müsste sich diese doch irgednwie bemerkbar machen, nach so langer Zeit.
Oder kann es sein, dass die Versiegelungen weg sind, und der Zahn trotzdem gesund bleibt?

besten Dank!


Die oberste Schicht entmineralisiert und remineralisiert täglich. Neutralisieren sich die Phasen gegenseitig bei wenig Säure und gutem Speichel, "steht"eine Karies. Eine Versiegelung hilft dabei. Durch Druck bleibt die Versiegelung aber über 30 Jahre nicht stabil und nicht putzbare Areale darunter können entkalken. 

Da wäre dann eine Neuanfertigung der "Versiegelung" durch eine neue Füllung nach 30 Jahren sinnvoll.


Lieber Werner, wenn die Versiegelung weg ist, ist alles ok. Wenn die Fissuren kariös geworden sind muss der Behandler, - in, das erkennen. Die Kariesbakterien können den Schmelz nicht verstoffwechseln. sie können aber mit einer Säureattacke denh Schmelz penetrieren. Ein richtiger Defekt am Schmelz entseht erst, wenn der ausgehöhlte Zahn einbricht.

Dr. Rainer Littinski, Magdeburg


erstellt: 19.03.2022 - 18:50

Werner aus Köln

Lieber Dr. Littinski,

danke für die Info. Das bestätitgt dann meinen Zahnarzt! Und beantwortet genau meine Frage, ob eine Versiegelung weg sein kann, der Zahn aber trotzdem ok! So scheint es dann wohl an einigen Zähnen zu sein. Deshalb wurden wohl nur an einigen Zähnen erweiterte Fissurenversiegelungen vorgenommen und an manchen nicht.

Das beruhigt mich jetzt schon...

Vielen Dank, dass Sie und die anderen, sich die Zeit nehmen in diesem Forum Fragen zu beantworten!


erstellt: 19.03.2022 - 21:22

Werner aus Köln

noch eine Ergänzung zu meinem Post davor:
Was mich auf jeden Fall beruhigt ist die Aussage, dass eine Versiegelung nicht mehr da sein kann/abgenutzt sein kann, und der Zahn trotzdem gesund.
Hätte ich nie gedacht, da ja bei der Versiegelung mit Säure der Zahnschmelz "angegriffen" wurde...



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