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Thema:
Paradontitis, Angst und Zahnersatz
Anzahl der Beiträge: 3

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erstellt: 10.12.2021 - 13:31

Jennyy28 aus Mainz

Hallo,

Ich bin 28 Jahre alt und bei mir wurde heute Paradontitis festgestellt. Es ist sehr vorangeschritten und vom Kieferknochen ist bereits viel abgebaut worden.

Trotz einigermaßen regelmäßiger Besuche beim Zahnarzt und guter Hygiene, entwickeln sich immer wieder Entzündungen, Zahnstein und Schmerzen. Ich habe immer Probleme mit den Zähnen. Hinzu kommt, dass ich beim Zahnarzt panisch werde und sofort anfange zu weinen. Ich kann es nicht ändern oder die Angst umgehen.

Jetzt nach meiner Diagnose muss ich sehr viele Termine über mich ergehen lassen, von denen jedoch die Paradontitis auch nie komplett geheilt werden wird und meine Zähne auch nach der Behandlung nicht außer Gefahr sind auszufallen.

Im Moment denke ich ernsthaft darüber nach, mir alle Zähne ziehen zu lassen und Prothesen zu tragen. Ich halte das psychisch nicht mehr aus. Aber ich mache mir Sorgen wegen des abgebauten Kieferknochens, da es mit Prothesen wahrscheinlich noch schlimmer wird oder sie nicht richtig halten.

Hat jemand Erfahrung hinsichtlich der Paradontitis oder Zahnprothesen und kann mir einen Tipp geben etc.?


Damit die restlichen Zähne erhalten werden, sollte die Parodontitis ausgeheilt werden. Zur Stabilisierung der Restzähne und zum Erhalt des Restknochens sollten danach Zähne und Kiefer funktionell richtig belastet werden. Bei hoher genetisch bedingter Neigung zu aggressiver Parodontitis empfiehlt sich ein erweiterbarer Zahnersatz,  der leicht gereinigt werden kann sowohl im Mund wie in der Hand z.B.in Form einer abnehmbaren Brücke.  Diese kann auch zusätzlich an Implantatverbindungen stabilisiert und verankert werden.

Ihr Zahnarzt kann Sie beraten. Oder Sie suchen einen implantologen in ihrer Gegend auf.


Guten Tag,

nur eine Ergänzung zum Beitrag von Kollegen Dirrlewanger: Parodontalprobleme sind ein äußerst komplexes Zusammenspiel von Genetik, Ernährung, Vitaminstatus, Immunsituation, Stress, toxischen Einflussen (Rauchen) und chronischen Grunderkrankungen (z.B. Diabetes, Übergewicht). Die Mundhygiene (Bakterienflora) spielt eine eher untergeordnete Rolle) Gerade die aggressive Verlaufsform darf nicht nur eindimensional mit Zahnreinigungen behandelt werden, sondern benötigt eine intensive Zusammenarbeit auch mit dem Hausarzt. Wichtig ist, dass die Behandlung durch alle Beteiligte konsequent erfolgt, die neuen Parodontalbehandlungsgrundsätze bieten ein weiteres Betätigungsfeld als füher. Fragen nach Erhaltung oder Entfernung von Zähnen müssen sehr genau erwogen werden, am besten durch einen Spezialisten.

Grüße

R. Roos 



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