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Mit folgendem Problem möchte ich mich gerne an Sie wenden für eine Entscheidungsfindung, da ich seit 2 Wochen überlege, was ich tun soll.

Um einer möglichen Infektion mit Corona komplett zu entgehen, bin ich nun seit vielen Wochen ohne jeden Kontakt zu Hause. Ich gehe davon aus, das ich eine Infektion mit dem Virus schwer überleben würde bei meiner Konstitution. 

Situation ist folgende:

es geht um einen vor gut 12 Jahren mit großer Krone überzogenen, großen, wohl wurzelbehandelten Backenzahn, von mir aus gesehen, links hinten, der letzte. Dieser ist seit mindestens 1 Jahr locker, ich gehe eher davon aus, das dieser Zustand schon wesentlich länger so ist. Er ist wahrscheinlich seit einigen Jahren auch ein bißchen wieder runtergewachsen, die Kronenränder liegen jedenfalls seit Jahren etwas tiefer. Beim Essen merke ich den Zahn nicht, ich esse aber auch nur recht weiche Nahrung. Wenn man mit der Zunge unter den Zahn drückt oder ihn sonstwie testet, merkt man, das er weiter oben irgendwie eine zeitlang darauf reagiert, aber nicht schmerzhaft. Manchmal tritt dann ein leichter wohl Blutgeschmack auf. Bisher hatte ich den Zustand hingenommen und wollte die Sache weiter beobachten.

Neulich habe ich mal selber Untersuchungen angestellt und dabei festgestellt, das sich der Zahn ca. 1 mm?? von innen nach außen bewegen läßt dabei mal ein leichtes "Gnubsen" zu hören ist, nur, wenn man ganz leicht mit einem Wattestäbchen dagegen drückt!

Das hat mich in ziemliche Panik versetzt, denn, ich möchte auf keinen Fall eine Krone oder einen Zahn im Hals stecken haben, aber auch eigentlich nicht während der Corona-Krise zu Arzt oder Zahnarzt gehen müssen! Ich hatte mir fest vorgenommen, ca. 1 Jahr abzuwarten, bis es eine Impfung gibt und danach erst wieder zum Zahnarzt/Arzt zu gehen.

Ich war mehrfach seit einem Jahr bei meinem nun in den Ruhestand gegangenen Zahnarzt, zuletzt im Januar 2020. Er sagte stets:

den Zahn in Ruhe lassen, er soll sich wieder festigen. Er selber hätte einen Zahn der wäre lockerer als meiner.

(Ich selber gehe aber nicht mehr davon aus, das der Zahn sich wieder festigen kann, er wird das nicht schaffen?

Ich denke auch das Zahnfleisch ist außen hinten zurückgegangen, vielleicht baut sich auch der Knochen weiter ab?)

Er sagte vor einem Jahr auch, bevor ich die Krone verlieren würde, dann würde eher der Zahn ausfallen.

Vor 3 Monaten sagte er dann noch, ich müßte schon jemandem in die Faust laufen, damit der Zahn ausfiele.

Fragen an Sie:

1. wenn sich der Zahn so leicht wegdrücken läßt, wie oben beschrieben, kann es trotzdem der ganze Zahn sein, den ich da wegdrücke?

2. oder, denken Sie eher, das die Krone locker sein könnte und sich daher bewegen läßt? 

3. wenn sich eine Keramikkrone lockert, innerhalb welcher Zeit würde das passieren?

    ist es Vorgang von vielen Wochen, einigen Tagen oder, würde eine lockere Krone sofort abfallen?

4. Wie würde man merken, ob tatsächlich die Keramikkrone locker wäre?

5. Könnte diese nachts in den Hals fallen und man würde ersticken?? Das ist meine größte Sorge bei der ganzen Sache!

    Oder würde sie, wenn, dann beim Essen abgehen?

6. könnte sich der Backenzahn quer stellen, wenn man nur leicht Kaubares generell ißt?

    was wäre dann - läßt er sich von mir dann in die normale Position wieder drücken oder müßte man gar in irgendeine Notfallpraxis sofort?

7. könnte der untere Teil des Zahnes abbrechen, so das man ihn gar nicht mehr ziehen könnte problemlos?

8. vielleicht muß man auch bedenken, wenn man den Zahn ziehen würde, ob der sich dann als hinterster befindliche Zahn der Belastung standhalten würde?     Er ist nicht der kräftigste. Nicht, das sich dann ergeben würde, das man mit Folgeproblemen nochmals während der Coronakrise zum Zahnarzt müßte! 

Ich erbitte sehr Ihren Rat, was zu tun ist.

Muß ich noch schnell, ehe die Coronazahlen noch höher werden, den Zahn ziehen lassen?

Oder würden Sie sich da keine Sorgen machen, alles so lassen und nächstes Jahr dann, nach einer Impfung, den Zahn wieder anschauen lassen?

Ist es ein Risiko, die Angelegenheit bis dahin zu vertagen? 

Was ist riskanter? Den Zahn solange so zu belassen oder, das Risiko trotz aller Vorsichtsmaßnahmen der Zahnarztpraxis, sich doch zu infizieren mit Corona?

Mit freundlichen Grüßen,

G. Bauer 

erstellt: 26.04.2020 - 06:59

Zahnarzt
Dr. Roos MSc. mult.
73765 Neuhausen


roos@roos-zahnarzt.de
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Guten Tag,

ein solches Forum ist kaum dazu angetan, akademische Ausführungen und wissenschaftliche Aufsätze zu formulieren. Während der Corona- Zeit haben sich die Praxen, die geöffnet haben, speziell auf die Situation eingerichtet, sodass eine Ansteckungsgefahr minimal ist. Scheuen Sie nicht den Gang zum Zahnarzt und lassen Sie den Zahn entfernen.

Grüße

R. Roos