Patientenforum

Forum: Endodontologie

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Thema:
Wurzelspitzenresektion
Anzahl der Beiträge: 8

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erstellt: 13.09.2020 - 09:37

Mirjam aus Raum Stuttgart

 

Liebe Forumsmitglieder,

ich hätte Fragen bezüglich einer Wurzelspitzenresektion. Bei mir wurde vor zwei Jahren zufällig eine große Zyste an einem Schneidezahn entdeckt. Mein Zahnarzt machte dann eine Wurzelkanalbehandlung und wollte einige Monate abwarten ob es alles dadurch zurückbildet. Leider wurde das Röntgenbild dann wohl vergessen. Vor ein paar Wochen fiel mir eine große Beule über dem Zahn auf. Zahnarzt meinte dann ich solle zum Chirugen um eben eine Wurzelspitzenresektion abzuklären. Selbst war ich noch bei einem Spezialisten um eine potentielle Revision abzuklären.  Ergebnis: die Entzündung ist niemals zurückgegangen im Vergleich der Röntgenbilder von vor zwei Jahren und heute. Eine Revision sieht er kritisch, denn vom Röntgenbild her würde die Kanalfüllung gut aussehen und er wäre eher unsicher, ob man das besser hinbekommt. Dann war ich noch bei einem Chirugen der meinte man könnte es noch mit WSR und einer Ausschabung versuchen. Allerdings mache er sich Sorgen, ob ich das ohne Sedierung von den Schmerzen her packe? Wie schlimm ist denn der Eingriff einzuschätzen? Selbst hätte ich gedacht das würde gehen, zumindest habe ich schon einige Behandlungen auch eine Implantation mit örtlicher Betäubung überstanden.

Ich überlege ob es Sinn macht die WSR noch zu machen. Irgendwie kriegt man immer den Eindruck die Prognose ist da eher wenig gut. Wenn man den Zahn einfach entfernen würde, gäbe es dann Chancen dass die Zyste ohne OP ausheilt.

Liebe Grüße

Mirjam


Guten Tag,

es kann gelingen durch eine WSR mit Zystenentfernung die Situation zu retten. Allerdings ist die Prognose sicher nicht 100%. Ich würde allerdings an (m)einem Frontzahn viel versuchen, um ihn zu erhalten. Mein Vorgehen wäre eine Wurzekanalrevison mit zeitnaher WSR und Zystektomie. Im schlimmsten Falle verlierern Sie den Zahn nach kurzer Zeit, im besten Fall erfreuen Sie sich noch Jahre daran. Sicher ist nur, dass es einen großen Aufwand und einiges Glück bedeutet, wenn wir den Zahn durch ein Implantat ersetzen und eine vollkommen natürliche Situation als Ergebnis erwarten.

Grüße

R. Roos


erstellt: 15.09.2020 - 11:04

Mirjam aus Raum Stuttgart

Lieber Herr Dr. Roos, 

vielen Dank. Ich würde es versuchen mir nochmals eine Meinung einzuholen, ob eine Revision Sinn macht. Können Sie mir Adressen in Stuttgart oder im Rems Murr Kreis nennen. 

Liebe Grüße 

Mirjam


Hallo,

da läuft einiges schief. Selbst die beste Wurzelkanalbehandlung dieser Welt schafft es nicht, auch durch ihren HZA nicht, dass sich eine Zyste im Wurzelspitzenbereich zurückbildet. Wenn der Zahn überhaupt noch zu erhalten ist, dann wäre der Weg nach Dr. Roos` Vorschlag der einzig richtige. Es erfordert sehr viel Erfahrung zu erkennen, wann der Restzahn besser einem Implantat weichen sollte. Für mich hat die Meinung, dass jeder natürliche Zahn, irgendwie noch erhalten, besser sei als ein Implantat, längst keine Berechtigung mehr. Ich setze im Zweifelsfall ein Keramikimplantat.

Dr. Rainer Littinski, Magdeburg


erstellt: 15.09.2020 - 20:14

Mirjam aus Raum Stuttgart

Okay. Das heisst bei einer grossem Zyste gibt es keine Chancen mit einer Wurzelbehandlung und man hätte sie so nicht machen sollen? So wie ich Herrn Dr.Roos verstanden habe sollte man trotz WSR eine Revision machen um überhaupt die Qualität der Würzelfüllung sicherzustellen. Heilt denn die Zyste dann nach einer Zahnentfernung aus oder muss man es trotzdem ausschauen? 


Hallo,

erstmal Revision, nach Füllung des Wurzelkanals ein paar Tage später die Wurzelspitzenresektion mit Entfernung der Zyste,dann Verlauf beobachten.

Bleibt das Ergebnis symptomlos, ist erstmal alles gut, ansonsten lieber früher als zu spät den Zahn entfernen.

Ein Frontzahnimplantat ist eine Herausforderung ,von ihrere Seite und vom Behandler, suchen sie sich jemanden der damit Erfahrung hat.

Viel Erfolg,

A.Arenas

 


erstellt: 24.09.2020 - 12:34

Mirjam aus Raum Stuttgart

Vielen Dank. Ich war mittlerweile noch in einer Praxis die auf Überweiserbasis Patienten für Wurzelbehandlungen etc. aufnimmt. Der Zahnarzt riet mir es unbedingt mit Revision und falls das nicht ausreicht mit WSR zu probieren, schon aufgrund meines Alters, da ein Implantat dann auch nicht bis zum Ende des Lebens reichen würde. Kostenpunkt ca. 1000 Euro? Das ist wohl üblich wie ich lese? Anscheinend herrscht keine Klarheit ob es sich wirklich um eine Zyste handelt? 

Gibt es eine spezielle Ausbildung für Zahnärzte oder reicht es aus bei der KZV zu suchen wer diesen Tätigkeitsschwerpunkt hat? Bzw. hat Jeder der diesen Schwerpunkt hat auch eine spezielle Ausbildung? Oder reicht es wenn man diese Leistung einfach häufig anbietet? Woran würde ich ggf. einen Spezialisten erkennen? 

LG Mirjam 

 


Hallo,

es gibt natürlich Zahnärzte die auf endodontische Behandlungen spezialisiert sind, d.h aber nicht, dass ein "Nichtspezialist" dieser Aufgabe nicht gewachsen ist.

Es ist für einen gut ausgebildeten und erfahrenen Zahnarzt sicher nicht die große Herausforderung, an einem Frontzahn eine ordentliche Revision durchzuführen und die anschließende WSR.

Warum bei ihnen eine Anästhesie des Bereichs nicht möglich sein soll, bzw. die Aussage ob sie das "packen", ist mir schleierhaft.

Suchen sie sich einen ordentlichen zahnarzt der eine gewisse Erfahrung hat und nicht blendet durch Internetseiten oder womöglich "Ästhetischer Zahnmedizin", eine gute Revision und eine WSR sollte jeder können. Wenn der Fall nun besonderes schwierig sein sollte, dann wird er sie sicher bei der Suche unterstützen oder einen entsprechenden Kollegen an der Hand haben.

Im Übrigen ist ja auch sicher ein Kollege hier im Forum in ihrer Nähe.

Mit freundlichen Grüßen

A.Arenas



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