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Forum: Endodontologie

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Thema:
Revisionsbehandlung
Anzahl der Beiträge: 8

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erstellt: 02.01.2020 - 09:59

Stefan aus Bielefeld

Sehr geehrte Damen und Herren,

eine wohl fehl geschlagene Wurzelbehandlung liegt ca. 2,5 Jahre zurück. Seitdem habe ich eigentlich fast immer mit Schmerzen zu tun (mal mehr, mal weniger). Nicht, dass ich dann Schmerzmittel nehmen müsste, aber ein ständiges Entzündungsgefühl und bei Berührung empfindlicher Zahn. Es handelt sich um einen Schneidezahn und war wohl damals ein länger zurückliegendes Zahntrauma (da kein Karies, keine Entzündung auf Röntgenbild zu sehen). Die akuten Schmerzen waren nach der WZB weg, aber die Probleme blieben. Dennoch wurde die Wurzel nach ca. 3-4 Wochen final gefüllt. Hatte mir seitdem mehrere Meinungen verschd. Zahnärzte angehört. Über Empfehlung zur Resektion, da die Füllung gut sitzen würde und ansonsten ich mit dem Phantomschmerz! leben müsste über möglicher Nervenschmerz (Gesicht) war alles dabei. Eine Überlastung des Zahnes wurde ausgeschlossen (habe Schiene, da Bruxismus).

Selbst ein Endodontologe fand meine Befundlage nicht eindeutig. Man könnte eine Revision machen und die Füllung ein bisschen höher ansetzen, Kanal verbreitern und parallel Schmerztherapie. Eine weitere Empfehlung führte mich zu einem Zahnarzt, der mir ein schlüssiges Konzept vorlegte. Seine Vermutung: zu 99% verbliebene Bakterien im Zahn (mittlerweile chronisch), Wurzelfüllung zu nierig. Therapie: Revision und mehrere Medikamente über die nächsten Wochen, um die Bakterien abzutöten, wenn Beschwerdefreiheit finale Füllung, ansonsten auch Empfehlung Resektion. Alles als Kassenleistung, d.h. ohne Kofferdam, Mikroskop, ...

Habe mich sehr viel in die Materie eingelesen. Ein Endodontologe kann natürlich mit dem Mikroskop verkrümmte Kanäle besser bearbeiten und versteckte Wurzeln finden, aber alle Zahnärzte, die ich bisher aufgesucht habe, erklärten mir, dass es bei dem Schneidezahn mit einem Kanal keinen Sinn macht, dafür soviel Geld auszugeben.

Meine Frage:

1) Ist der Unterschied einer endodontologischen Revisionsbehandlung zu der Behandlung, die ich gerade bekomme, wirklich so unterschiedlich, dass der Zahn dadurch eher gerettet werden kann? Weil auch die herkömmliche Revision läuft ja nach wissenschaftlichem Standard.

2) Für meinen aktuellen Zahnarzt, der die Revision durchführt, war das Röntgenbild eindeutig, dass die Füllung nicht bis oben durchgeführt wurde (es fehlen ca. 2 mm). Ich kann das als Laie auch so auf dem Röntgenbild erkennen. Können dadurch wirklich diese Probleme kommen, die ich jetzt seit 2,5 Jahren habe.

Vielen Dank für eine Rückmeldung.

Mfg

 


erstellt: 03.01.2020 - 09:39

Stefan aus Bielefeld

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute hatte ich meinen nächsten Termin beim aktuellen Zahnartz und das Medikament wurde gewechselt (die letzten 2 Wochen mit einem Desinfektionsmittel führten zu keiner Verbesserung). Zusätzlich wurde das erste Mal seit 2,5 Jahren eine Einzelaufnahme (Röntgenbild) vom Zahn gemacht. Die Füllung geht bis ca. 1 mm an die Wurzelspitze (es fehlen nicht 2 mm, sondern nur 1 mm). Mein Zahnarzt war sich nicht sicher, ob er hier weitergehen würde oder ob man etwas kaputt machen könnte. (wo der Nerv gezogen wurde, wurde einen Längenmessgerät benutzt).

Was man aber definitiv ausschließen kann: Es war nicht ein Ansatz einer Entzündung an der Wurzelspitze zu erkennen (was auch schon vorherige Aufnahmen gezeigt haben). Demnach dürfte die Wurzelspitzenresektion hier nicht das Mittel der Wahl sein, sondern richtigerweise die Revision, wie sie aktuell durchgeführt wird.

Mein Zahnarzt hatte außerdem ausgeschlossen, dass es mehr als einen Kanal an diesem Schneidezahn gibt (22er). Dennoch habe ich seit 2,5 Jahren diese Empfindlichkeit des Zahnes.

Die Frage, die mich weiterhin so dringend beschäftigt. Bin ich mit der aktuellen Behandlung auf dem richtigen Weg (Revision und mehrere Medikamente zum Abtöten der Bakterien, falls Schmerzfreiheit: neue finale Füllung)? Eine Resektion scheint mir hier ohne Entzündung an der Wurzelspitze der völlig falsche Ansatz (eine Extraktion sowieso), d.h. es kann sich doch nur um Bakterien im Zahn handeln, die mein Körper seit 2,5 Jahren versucht zu bekämpfen, aber nicht so extrem sind, dass es schon eine Entzündung an der Spitze gibt. Oder müsste die Entzündung an der Spitze nach so langer Zeit schon sichtbar sein und der Therapieansatz ist der völlig falsche? Eine Überlastung und Paradontose / Wurzellängsriss wurden von mehreren Zahnärtzen ausgeschlossen. Kann es zu solchen Problemen führen, da 1 mm bis zur Wurzelspitze nicht gefüllt wurden?

Ich würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen.

Mfg

Stefan


erstellt: 09.01.2020 - 09:40

Stefan aus Bielefeld

Hallo,

hat irgendjemand eine Idee oder eine Antwort auf meine gestellten Fragen?

Vielen Dank im Voraus.

Stefan


Die begonnene Behandlung sollte auf direktem Wege abgeschlossen werden; die "korrekte" Länge läßt sich mit entspr. Meßgeräten überprüfen. Weitere medikamentöse Einlagen führen nicht weiter. 

P.S.: "...keinen Sinn macht, dafür soviel Geld auszugeben". Diese Aussage ist unsinnig; natürlich spielen Beträge eine Rolle, aber war dieser wirklich so exorbitant hoch? Besonders im Vergleich zu Behandlungsalternativen.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


erstellt: 10.01.2020 - 10:00

Stefan aus Bielefeld

Hallo Herr Dr. Püllen,

ich habe bisher bei zwei Endodontologen angefragt, die Kosten belaufen sich auf ca. 1.200 - 2.000 EUR für einen Schneidezahn. Haben Sie Erfahrungen, dass es auch günstiger geht? (mit OP-Mikroskop).

Macht es denn Sinn eine Wurzelfüllung zu setzen, wenn ich aktuell noch Beschwerden habe? So ist es schon eim ersten Mal vor 2,5 Jahren gemacht worden und die Probleme sind geblieben.

Mein Zahnarzt argumentiert, dass es verschd. Medikamente gibt, die auf verschd. Bakterien reagieren. Und er sucht das richtige Medikament. Warum machen aus Ihrer Sicht weitere medikamentöse Einlagen wenig Sinn?

Kann es sein, dass sich in der Zeit, wo keine Füllung gesetzt ist, eine Entzündung an der Wurzelspitze bilden kann. Oder ist das aufgrund der Medikamente ausgeschlossen?

Vielen Dank für Ihre Rückmeldung



erstellt: 13.01.2020 - 09:25

Stefan aus Bielefeld

Hallo Herr Dr. Püllen,

könnten Sie mir noch die Frage beantworten, ob Sie den Zahn auch final füllen würden, wenn er noch Beschwerden macht? Mein Zahnarzt argumentiert, dass es verschd. Bakterien gibt und verschd. medimentöse Einlagen, die auf unterschiedliche Bakterien reagieren.


erstellt: 31.03.2020 - 17:53

Andre aus Hannover

Hallo Stefan,

Ich hatte ähnlich wie du einen Zahn, der immer wieder Probleme bereitet hat. Auf Röngtenbildern war NIE eine Entzündung zu sehen, aber ich hatte Beschwerden. Zuerst gab man mir alle paar Jahre Antibiotika, dann wurde eine Endo durchgeführt. Ein paar Jahre später eine Revision am selben Zahn.

Der Zahn wurde nicht überkront und somit porös, sodass irgendwann die Außenwand wegbrach und nicht richtig befüllt werden konnte. Irgendwann wurde der Zahn, der ja tot war und immer noch Schmerzen verursachte, gezogen.

Es gibt von diesem Backenzahn über 20 Röngtenbilder und auf keinem wurde ersichtlich, dass der Zahn extrem mit dem Kieferknochen verwachsen war. Diese Verwachsung führte bei mir immer zu den Schmerzen. Das Ziehen dauerte über eine Stunde, aber ich bin den Übeltäter und die Schmerzen los.



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