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Forum: Endodontologie

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Thema:
Wurzelbehandlung
Anzahl der Beiträge: 9

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erstellt: 26.08.2019 - 13:39

mattes p. aus NRW

Sehr geehrte Damen und Herren,

vor ca. 3 Jahren wurde bei mir eine Wurzelbehandlung an einem Schneidezahn durchgeführt. Leider gab es seitdem (bis auf eine kurze Ausnahme) immer wieder Schmerzen. Sobald man dem Zahn zu nahe kommt (Zahnseide etc.) werden die Schmerzen stärker. Die Röntgenbilder und CT-Aufnahmen sind unauffällig. Die Wurzelfüllung sitzt lt. Ärzten eigentlich gut. War schon beim Endodontologen; der eine Revision machen könnte, mir gleichzeitig aber auch eine Schmerztherapie empfohlen hat. Die Schmerzen sind definitiv nicht eingebildet und nehmen bei Reizung (Zahnseide) dann massiv zu und sind praktisch den ganzen Tag präsent. Das Zahnfleisch ist nicht entzündet, keine Taschen, absolut unauffällig, nur leichter Aufbissschmerz wenn ich die Zähne zusammen presse (bin Knirscher und trage eine Schiene, Zahl hier komplett entlastet). Schmerzen nur am wurzelbehandelten Zahn. Wenn der Zahn über längeren Zeitraum in Ruhe gelassen wird, wird es tendeziell ein bisschen besser.

Wäre hier als nächster Schritt eine Revision durchzuführen, obwohl die Röntgenbilder unauffällig sind? Weiß hier so langsam nicht mehr weiter.

Vielen Dank für eine Rückmeldung.

Mattes P.

 




erstellt: 28.08.2019 - 09:14

mattes p. aus NRW

Hallo,

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Wie kann denn eine Wurzellängsfraktur festgestellt werden? Müsste ich da nach so langer Zeit nicht schon andere Symptome haben? Wenn die Wurzellängsfraktur erst bei der orthograden Revision auffällt, müsste die Revision dann abgebrochen werden, da der Zahn bei einer Wurzellängsfraktur sowieso extrahiert werden muss?

Bliebe nicht nach der orthograden Revision noch der Schritt der Wurzelspitzenresektion, wenn es sich nicht um eine Wurzellängsfraktur handelt?

Mehrere Zahnärtze bestätigten mir, dass der Zahn mit Schiene komplett entlastet ist. Oder meinen Sie eine Überlastung tagsüber ohne Schiene? Was könnte man dagegen tun?

Vielen Dank für eine Rückmeldung.

Mfg

mattes p.



erstellt: 06.09.2019 - 13:20

Mattes P. aus NRW

Sehr geehrter Herr Dr. Püllen,

ich bin noch einmal bei meinen Zahnartz gewesen. Er hat mir als nächsten Schritt zu der WSR geraten. Seiner Meinung nach würde eine aufwändige Revision (incl. hoher Kosten) an diesem Schneidezahn überhaupt nichts bringen, da die Füllung absolut in Ordnung ist. Kleine Seitenkanäle, wo man auch mit einem Mikroskop nicht hinkommen würde, bleiben so oder so mit Bakterien durchzogen. Er hat das Problem definitiv an der Wurzel gesehen und hier könnten man mit einem kleinen Schnitt schnell für Abhilfe sorgen und meine Probleme würden höchstwahrscheinlich der Vergangenheit angehören. Er meinte mit einer neuen Wurzelfüllung würde man das Delta zur Wurzelspitze nicht erreichen. So würde man eigentlich immer die WSR machen müssen.

Bin total verunsichert, da ich sehr viel gelesen habe, dass die WSR nichts bringt, wenn noch Bakterien im Zahn sind. Und dass die Erfolgsaussichten so schlecht sind, dass man die WSR eigentlich gar nicht mehr macht. Würde den hohen Eigenanteil einer Revision bezahlen, bin aber durch die Aussagen von meinem Zahnarzt total verunsichert.

Können Sie mir hier noch einmal weiterhelfen?

Mfg Mattes P.


...das mit dem "apikalen Delta" ist nur ein Teil der Wahrheit. Es gibt durchaus Seitenkanäle an ganz anderen Stellen. Ich würde eine orthograde Revision durchführen. Die Kosten hierfür sind -meiner Ansicht nach- wirklich überschaubar, weil der Zugang meist gut möglich ist. Die Behandlung ist in einer Sitzung gegessen. Dann sieht man weiter.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


erstellt: 10.09.2019 - 12:58

Mattes P. aus NRW

Hallo Herr Dr. Püllen,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Leider sollen die Kosten bei einem Spezialisten zwischen 1.000 und 1.200 EUR für die Revison betragen, was ich doch nicht unerheblich finde. Aber wenn ich Sie richtig verstehe, gibt es keine andere Möglichkeit als die Revision auszuprobieren und zu gucken, ob es dadurch besser wird. Alternativ würde immer noch die WSR möglich sein.

Was mich wirklichan der Revision Zweifeln lässt, ist die Tatsache, dass der Endodontologe meinte, dass die Wurzelfüllung an sich sehr ordentlich aussieht und er max. ein bisschen höher füllen würde und den Kanal ein wenig verbreitern würde, ich parallel aber zu einer Schmerztherapie gehen sollte oder ich die sogar vorab machen sollte. Das erschließt sich mir nicht, da eine Schmerztherapie nicht die Ursache löst.

Würde Sie trotz der Faktenlage weiterhin zuerst die Revision empfehlen?

Mfg.

Mattes P.


Ich gebe zu, daß der veranschlagte Betrag recht hoch ist; natürlich ist das eine individuelle Kalkulation, aber -ehrlich gesagt- unter diesen Konditionen würde ich ganz wenig Revisionsbehandlungen durchführen. Eine Schmerztherapie ist eine etwas aufwändigere Therapie, sodaß ich zuerst die Revision machen würde, weil diese in kurzer Zeit abgeschlossen ist.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburh



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