Forum: Endodontologie

Hallo liebes Ärzteteam,

vor 3 Wochen wurde mir nach Entfernung einer Amalgam-Plombe der Zahn 47 mit einer Vollkrone (Provisorium) versehen. Nach 3-tägiger Zahnfleischentzündung entwickelten sich Schmerzen im Zahninneren. Eine Woche später

sollte der Zahn die endgültige Krone erhalten.

Bei diesem Termin erzählte ich meiner Zahnärztin von meinen Schmerzen, worauf sie sagte, man müsse eine Wurzelbehandlung durchführen.

Sie führte einen Kältetest durch und der Zahn reagierte. Eine Röntgenaufnahme zeigte keinen auffälligen Befund. 

Daraufhin meinte sie, man könne auch abwarten, da die Nervenreizung sich noch zurückbilden könne.

Eine weitere Woche später (20.03.) waren die Schmerzen immer noch da (hauptsächlich nachts). Da ich großer Angstpatient

bin, fragte ich sie ob es nicht möglich ist Amoxicillin 1000mg zu nehmen bis sich die Entzündung zurückgezogen hat.

Dem hat sie zugestimmt. Jetzt nehme ich seit 3 Tagen diese Antibiotikum und es hat sich noch nichts geändert.

Bisher behandele ich die Schmerzen mit Paracetamol. Ich nehme seit knapp 3 Wochen 1x abends 500mg Granulat.

Da Paracetamol stark leberschädigend ist - ist meine erste Frage, sind bei 500mg täglich über 3 Wochen schon Schäden zu befürchten?

Zweite Frage: Bei meinem letzten ZA-Besuch vor 3 Jahren hatte ich 7 Std später einen epileptischen Anfall (der erste in meinem Leben) - ich hatte aus Angst im Vorfeld eine Ibuprofen genommen, vielleicht war das zuviel

zusammen mit der Spritze? Daher will ich kein Ibuprofen einnehmen, zumal es Wechselwirkungen (epi. Anfälle) mit Amoxicillin gibt.

Im Mai sollen desweiteren 6 neue Kronen und 2 Implantate in einer Vollnarkosebehandlung eingefügt werden. Kann ich solange die Wurzelbehandlung am Zahn 47 hinauszögern mit Schmerzmittel? 

Denn mir wäre die Wurzelbehandlung in Vollnarkose am liebsten (der Nerv ist ja nach wie vor entzündet und das alternative Schmerzmittel der Lokal-Anästie wirkt nicht so gut, daher würde es sehr schmerzen)

Oder kann ich im Vorfeld der Vollnarkose eine Dämmerschlafbehandlung für die WZB fordern?

Bitte helfen Sie mir, der Zahnschmerz hat sich in den letzten Tagen auch über den Kiefer und auch Oberkiefer ausgebreitet. Hab heute mit Nelkenöl gespült, das hat etwas geholfen. Im Moment ist es besser - aber es kommt

intervallartig und dann ist es wieder einige Stunden fast schmerzfrei.

Vielen Dank im Voraus.

erstellt: 25.03.2019 - 19:55

Zahnarzt
Dr. Roos MSc. mult.
73765 Neuhausen


roos@roos-zahnarzt.de
http://www.roos-zahnarzt.de

Guten Tag,

es ist nicht besonders klug und ungesund, eine Nerventzündung mit AB und Schmerzmitteln zu bekämpfen,und dann auch noch über einen so langen Zeitraum. Bei so starken Beschwerden muss sofort gehandelt werden mit dem Anästhesieverfahren, das den besten Erfolg verspricht. Das kann durchaus auch eine örtliche Betäubung sein.

 Grüße

R. Roos

Vielen Dank für Ihre Antwort.

Ich habe mir heute einen Termin für Mi. 27.3. geben lassen. Es wird dann die Wurzelbehandlung durchgeführt. Die Schmerzen sind die ganze Zeit über nur gering, lediglich nachts muss ich eine 500mg Paracetamol nehmen. Tagsüber war es eher ein undefinierbares Empfinden, wenn dann nur ein leichter diffuser Schmerz bzw. Druck. Dieser hat sich auch nicht verschlimmert, nur vor einigen Tagen merkte ich mittags mehr. Wenn der Nerv beim Beschleifen nur gereizt worden ist (Schleiftrauma) muss man dann zwangsläufig von einer Bakterienbesiedlung des Nervs ausgehen (er könnte ja 'nur' gereizt sein)?  Beim letzten Zahnproblem half Amoxicillin, da hatte ich aber eine Entzündung unterhalb des Zahns, also frei zugänglich für das AB. Eventuell diemal nicht, da sich die Bakterien im Wurzelkanal eingekapselt haben. Ich habe noch eine halbe Packung übrig, soll ich die nehmen?

Was kann ich denn im Vorfeld der WZB tun, um diese möglichst schmerzarm und 'entspannt' durchzustehen. Ich habe zuhause Diazepam, kann ich davon 3-4 Tropfen nehmen? Ich will keinen zu großen Medikamenten-Cocktail nehmen, aber ich habe große Angst vor den heftigen Schmerzen.