Patientenforum

Forum: Endodontologie

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Thema:
Welchen Vorteil bringt eine Vollkrone zur Teilkrone im Rahmen der lanfristigen Zahnerhaltung?
Anzahl der Beiträge: 4

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erstellt: 26.09.2018 - 19:59

Lutz Meier aus ...

Hallo,

was spricht gegen eine Teilkrone zur Vollkrone. Leider sagt Zahnarzt A was anderes als Zahnarzt B. Die Argumente gegen die Krone sind meines Erachtens:

- Gegebenenfalls ist eine Teilkrone sogar besser als eine Vollkrone, da die Wände oft sehr dünn sind und ein Beschleifen von außen letztere noch mehr schwächt.
- 2/3 des Zahnes wird wegeschliffen und man verliert Substanz
- es besteht die 10% Wahrscheinlichkeit, dass man den Zahn beim Überkronen verliert
- seit 10Jahren gibt es Teilkronen und Klebesubstanzen die einen festen Verbund ermöglichen und somit die Stabilität sogar erhöhen und eigentlich erhalten
- bei der Krone hat man Paradondoserisiko und das Problem vom Randkaries.

auch hier äußert sich ein Zahnarzt ab Minute 17:30 dazu, dass die Sinnhaftigkeit einer Krone generell in Frage gestellt wird.
https://www.youtube.com/watch?v=fL5lJu0KiLk

Die Frage die ich mir stelle ist, was neben optischen Gesichtspunkten überhaupt für eine Krone spricht und warum dann davon so viele erstellt werden. Gerade nach der Wurzelbehandlung wird dann im inneren schon Substanz entnommen und dann soll außen auch noch was weg? Eine Überkupplung mit einer Randfläche bietet doch weniger Halt, als wenn man von innen eine Teilkrone fest verklebt, so dass ein Längsbruch, doch erst recht im Verbund verhindert werden sollte?

Vielen Dank für Ihre Antwort was für die Krone spricht und die Frage ob Sie bei Patienten ggf. umschwenken, wenn dies thematisiert wird. 


Guten Tag,

die Teilkrone ist eine gute Möglichkeit der Zahnerhaltung, wenn die seitlich verbleibenden Wände stark genug sind, um Kaubelastungen ohne Bruch über Jahre aufzunehmen.Grundsätzlich sind alle Klebeverfahren in der Langfristigkeit immer problematisch, da sich durch Einfluss des Speichels und durch spezielle Enzyme im Bindegewebe diese Klebungen lösen können. Dabei gibt es hohe individuelle Unterschiede. Die Vollkrone ist einfacher und weniger techniksensitiv, erfordert jedoch mehr Substanzabtrag. Was nun die richtige Lösung für den einzelnen Patienten ist, kann nur an Hand seiner eigenen Prioritäten entschieden werden. Wer das Geld in den Vordergrund setzt, sollte eine Vollkrone wählen, wem Substanzerhalt am wichtigsten ist und wer ein gewisses Bruchrisiko in Kauf nimmt, sollte sich für eine Teilkrone entscheiden.

Grüße

R. Roos


erstellt: 14.10.2018 - 19:19

Unbekannt aus ...

Guten Abend und vielen Dank für die Anwort,

anhand der neuen Bilder vor der Schließung des Zahnes hätte ich gerne Ihre Meinung wie hoch die Bruchgefahr und ein Totalverlust sein kann. Letztlich will ich die haltbarste und langfristigste Lösung wählen. Ich war irritiert, dass die Teilkrone erst weniger kosten sollte, als die Vollkrone und jetzt umgekehrt. Vorher war auch ein Inlay verbaut was meines Erachtens deutlich kleiner ausfällt als der jetzige Krater der mich ziemlich erschreckte, wobei jetzt auch eine Wurzelhandlung fällig war.

Hier stelle ich mir die Frage wie gut und ob man als Zahnarzt minimalste Substanzverluste realisieren kann und wie in meinem Fall gearbeitet wurde. Die kleine Karies am Nachbarzahn wurde ebenfalls entfernt. Ich hoffe dies war nicht nur eine Verfärbung? Der jetzige Zahnarzt meinte, ich solle so schnell wie möglich Überkronen, wobei meines Erachtens die Kasse 6 Monate Wartezeit vorschreibt. Probleme oder Schmerzen hatte ich keine. Bei der Wurzelfüllung hat es etwas geziept, weil man wohl an die Wurzelhaut gekommen ist? Diese Aussage kann ich nicht nachvollziehen, da eigentlich der Tiefenmesser zu Einsatz kam und dies verhindern sollte?

Vor behandlung
https://workupload.com/file/Rh5NWmuP

Nach Behandlung
https://workupload.com/file/uHRf4yjN

Vielen Dank für Ihre fachmännische Meinung und Empfehlung für die weiteren Schritte oder kann man so auch langfristig den Zahn belassen. Vor der Schließung wurde auch ein Stift zur Stabilisierung gesetzt.


Guten Tag,

es ist Ihr gutes Recht jedes einzelne Detail der Behandlung zu erfragen, die Antworten werden Sie nicht weiter bringen. Jede Lösung birgt Vor- und Nachteile. Eine Teilkrone wäre die Lösung, die ich in meinem Mund favorisieren würde, in Ihrem Fall würde ich die komplikationsärmste Versorgung vorschlagen, d.h.die Vollkrone.  Falls Sie sich streng an Kassenrichtlinien halten möchten, sei das Ihnen unbenommen, die Kasse hat sicher Verständnis dafür, wenn der Zahn dann gebrochen ist.

Grüße

R. Roos



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