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Forum: Implantologie

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Thema:
Frontzahn Implantat bei hoher Lachlinie
Anzahl der Beiträge: 3

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erstellt: 14.10.2018 - 08:24

Sabine aus Düsseldorf

Haallo zusammen,

ich habe beide Frontzähne seit einem Unfall vor 11 Jahren überkront. Unter einem davon hat sich der Zahn quasi aufgelöst, so dass dieser gezogen werden soll.

Nun habe ich verschiedene Meinungen eingeholt und bei einer Frage noch keine Lösung. Da ich eine hohe Lachlinie und dünnes Zahnfleisch habe, ist das Frontzahnimplantat nicht so einfach. Der Knochen scheint ok zu sein, am Zahnfleisch sind keinerlei Entzündungen zu sehen. Allerdings hat sich das Zahnfleisch bei meiner Schwangerschaft vor einigen Jahren schon etwas zurückgezogen. 

Meine Frage nun: soll das Implantat aus Titan mit Keramik (also zweiteilig) sein oder aus Keramik? Ich hatte es so verstanden, dass der im Knochen sitzende Titanteil nicht durchschimmern würde, lese aber häufig, dass Implantate dennoch in der Front durchschimmern. Und dann ist bei einem zweiteiligen Implantat ja auch die Frage, ob zwei Schraubverbindungen nicht kritischer sind als nur eine.

Dann habe ich noch eine zweite Frage: einer Meinung nach sollte ich 6 Monate eine Schiene über dem sofort eingesetzten Implantat tragen, damit ich beim Essen und Sprechen mit der Zunge nicht drankomme - ist im beruflichen Alltag kaum zu machen. Lt. Zahnarzt allerdings unumgänglich.

Vielen Dank für Ihre Antworten!

Schöne Grüße


Guten Tag,

die angesprochene Situation gehört zu den kompliziertesten in der Implantologie, nicht weil sie technisch überaus schwierig ist, sondern weil das Ergebnis so schwer vorhersagbar ist. Dreh und Angelpunkt ist das Zahnfleisch , das bei Ihrem "Typ" sehr dazu neigt, nach unten abzurutschen. Daher steht für mich eine Verdickung des Zahnfleisches mit einem Bindegewebstransplantat an erster Stelle. Als zweites nach ca 3-6 Monaten und günstigen Knochen-/Schleimhautverhältnissen (DVT) erfolgt die Zahnentfernung und die Versorgung mit einem Sofortprovisorium auf dem Implantat und ggf. einer lokalen Knochenaugmentation mit einem nicht resorbierbaren Knochenersatzmaterial. Sollte der Zahn so lange nicht zu erhalten sein, belässt man die Zahnwurzel und versorgt die Lücke bis zur Implantation mit einer einflügeligen Klebebrücke. Nach einer weiteren Heilphase von 3-6 Monaten erfolgt die definitive Versorgung. Ggf muss in dieser Zeit der Implantataufbau noch modifiziert werden. Bei richtiger Stellung des Implantats und verdicktem Zahnfleisch sollte die Titanfarbe keine Rolle spielen. Keramikimplantate sind farblich besser, bringen jedoch zusätzliche Probleme (Einteiligkeit, langsamere Einheilung, Kombination mit Augmentationen). In jedem Fall brauchen Sie einen sehr erfahrenen Implanteur, der gleichzeitig ein guter Prothetiker mit einem exzellenten Zahntechniker ist.

Viel Erfolg wünscht

R. Roos

.

 


Hallo Sabine,

die "aufgelöste" Wurzel könnte ein Problem sein. Es gilt festzustellen (sondieren oder DVT), ob die zur Lippe zeigende Knochenwand an der Wurzel noch vorhanden ist oder nicht. Ist sie vorhanden, würde der erfahrene und fortgebildete Implanteur sofort nach dem Zahnziehen ein einteiliges Keramikimplantat, z. B. der Firma SDS, setzen. Darauf kann sofort eine provisorische Krone aufgesetzt werden, die an einer Seite mit dem Nachbarzahn verklebt wird. Das Provisorium muss außer Kontakt bleiben und es darf nicht abgebissen werden. In der Nacht schützt eine Schiene das Implantat. Ist die Knochenwabd resorbiert, muss anders vorgegangen werden. Ein permanenter Schienenschutz über ein halbes Jahr ist unzumutbar.

Viel Erfolg wünscht Rainer Littinski aus Magdeburg


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