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Thema:
Krone: Ungeklärte Aufbeisschmerzen auch nach 10 Monaten
Anzahl der Beiträge: 2

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erstellt: 21.09.2021 - 10:02

Hermann Maier aus Böblingen

Ist ein längerer Beitrag, sorry, aber auch ein länger andauerndes Problem:

  • November: Karies unter Inlay. Wird entfernt, zentrale Füllung wird getauscht, Kunststoffprovisorium darauf. Davor und danach keinerlei! Schmerzen. Verbleibt so für zwei Monate. Die Füllung in der Zahnmitte wird bei den nächsten Schritten auch nie mehr angetastet, d.h. Zahn bleibt zu.
  • Ende Jan.: Zahn wird abgeschliffen, erhält aufgestecktes Kunststoffprovisorium ohne Kleber. Danach Schmerzen bei Aufbeissen und am Zahnfleisch, so dass Praxis nochmal aufgesucht wird. Provisorium war zu lang, Salbe auf Zahnfleisch zur Linderung.
  • Anfang Feb.: Krone sollte aufgesetzt werden, passt aber nicht. Kunststoffprovisorium wird wieder aufgesteckt
  • Februar: Einsetzen zweite neue Krone
    Biss ist auch zwei Wochen nach Einsetzen Krone sehr schmerzhaft, außerdem Schmerzen am Zahnfleisch außen: Zement wird abgeschliffen, führt zu Rückgang der Schmerzen an Zahnfleisch, aber nicht bei Aufbeissen
  • Ende März: Zahn nicht benutzbar wg. Aufbeißschmerz.
  • Mitte April: Entfernung Krone und erneute Anfertigung dritter Krone. Kunststoffkappe als Provisorium, diesmal luftdicht ausgeführt. Mit Provisorium nach wie vor kräftiger Aufbeißschmerz.
  • Ende April: Dritte Krone wird augesetzt, aber danach nach wie vor kräftiger Aufbeißschmerz

Zahnarzt regt Wurzelbehandlung an, da ich aber unsicher bin, ob Wurzel wirklich die Ursache (erscheint mir unlogisch, da Zahn zu blieb), rege ich Überweisung an eine Zahnklinik zur Bildgebung an, was Zahnarzt dann unterstützt. Röntgen in 2D und in 3D. Keinerlei Beteiligung der Wurzel erkennbar, Schleimhaut überhalb Wurzel regelgerecht. Zahn reagiert auf Kältetest, also Nerv vital. Damit rückt Behandlung der Tasche in den Vordergrund. Zahnklinik verordnet längere Chlorhexamed Behandlung. Leichte Entzündungen am Zahnfleisch werden darunter weniger, aber Aufbeißschmerz verbleibt.

  • Ende Mai: Zahnklinik führt geschlossene Kürettage durch. Reduziert Aufbeisschmerz um ca. 90%, das auch dauerhaft. Der erste große Erfolg in der Behandlung der Schmerzen.

Heute: Volle Benutzbarkeit des Zahns hat sich nicht eingestellt, harte Lebensmittel (Nuss) bleibt äußerst unangenehm. In Phasen, in denen der Zahn schmerzempfindlicher ist, ist immer auch das Zahnfleisch empfindlicher (reagiert auf Süßes & starke Gewürze). Insgesamt scheint der Schmerz seit der Kürettage ganz langsam abzunehmen.

Momentan sind alle, Zahnarzt, Zahnklinik, ich, ziemlich ratlos. Zahnklinik hat Test auf Unverträglichkeit Zement / Kronenmaterial angeregt, Zahnarzt hat das allerdings noch nie gemacht.

Zentrale Fragen für mich:

  • Der Zahnarzt regte wiederholt eine Wurzelbehandlung an. Die Wurzel scheint mir aber nicht beteiligt weil:
    1. Die zentrale Füllung blieb auch bei Abschleifen des Zahnes (Beginn der Probleme) erhalten.
    2. 2D und 3D Röntgen zeigen keinerlei Beteiligung der Wurzel.
    3. Zahn ist bei Kältetest noch vital
  • Warum hat die Kürettage eine so andauernde Schmerzlinderung gebracht?

Mittlerweile müsste eine weitere 30 Jahre alte Krone getauscht werden, da wäre mir schon wichtig, herauszufinden, was nicht geklappt hat.
Vielen Dank!


Guten Tag,

tatsächlich lässt sich nicht jede Schmerzursache durch diagnostische Mittel erkennen. Auch stelle ich die Qualität meiner Aussage mit den vorliegenden Aussagen weit hinter die Wertigkeit einer persönlichen Inaugenscheinnahme und geballtem universitären Wissen.  Ich hätte den Verdacht auf eine Wurzellängsfraktur, wobei Sie möglicherweise Argumente finden werden, weshalb das nicht sein kann. Ich selbst hätte mich bei dem betriebenen Zeit- und Kostenaufwand wahrscheinlich längst von dem Zahn verabschiedet und mit dem Behandler ein kostenneutrales Arrangement für die dann anstehende Versorgung angestrebt.

Grüße

R. Roos

 

 



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