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Hallo, 

ich wurde in den letzten 11 Jahren mindestens 17 mal geröntgt.( 2- 3 mal OPG und der Rest Bissflügelaufnahmen). Ich hatte vier Wurzelbehandlung, Kronen und neige zur Karies.. Außerdem mussten nach Schmerzen die Weisheitszähne raus. 

Als ich meinen Röntgenpass vor kurzem sah, bin ich fast umgefallen!! Seit da an, geht’s mir so schlecht und ich mache mir solche Sorgen über Spätfolgen. Das passiert wohl häufig bei Privatpatienten, dass ihnen so viele Röntgenbilder aufgeschwatzt werden :( 

Ich wusste nicht wie schädlich das ist! Mir wurde immer nur gesagt, das hätte kaum Strahlung. Und der Vergleich mit dem Fliegen wurde oft gemacht. Nur dass beim Röntgen, die Menge Strahlung von 9 Stunden Flug in weniger als einer Sekunde in den Kiefer geballert werden!

Ich bin erst 35 und habe schon so viele Röntgenaufnahmen gehabt :( Das belastet mich so sehr. Ich wünschte die zwei Zahnärzte (weil Praxisübernahme) könnte ich anzeigen oder bei der Zahnarztkammer melden. Andere Menschen in meinem Alter wurden vielleicht 3 bis 5 mal an den Zähnen geröntgt. Das belastet mich echt sehr! 

Ich bitte um Ihre Einschätzung! Wie sehr liege über dem Durchschnitt mit 35 Jahren? Danke!

erstellt: 23.01.2019 - 21:27

Zahnarzt
Dr. Roos MSc. mult.
73765 Neuhausen


roos@roos-zahnarzt.de
http://www.roos-zahnarzt.de

Guten Tag,

es gibt eine Reihe von Ängsten, die Menschen so plagen können, dass ihre Lebensqualität darunter leidet. Oft sind diese Ängste rational gar nicht begründbar.

Erstens gilt der Grundsatz, so wenig wie möglich zu röntgen und zweitens die Pflicht des Zahnarztes Erkrankungen rechtzeitig zu diagnostizieren, um größere Schäden zu vermeiden.

Grundsätzlich liegen die zahnärztlichen Rötgenverfahren um den Faktor 10- 100 niedriger als die Röntgenbestarhlungen in anderen Bereichen der Medizin. Letzte sorgen für etwa 90% aller Röntgenbelastungen.

Lassen Sie uns eine Rechnung aufmachen: Sie haben bislang nach Ihren Angaben 14 Bissflügel a 0,005 Mikrosievert erhalten= 0,07 MSievert  und 3 OPG a 0,05 MSievert= 0,15 MSievert.Zusammen die Summe von 0,22 Mikrosivert in 35 Jahren. Die natürliche Strahlenbelastung beträgt in Deutschland 2,4 MSievert/Jahr, davon 1,3 MSievert durch Radon, das natürlich in Häsusern vorkommt.. Also in 35 Jahren waren Sie einer natürlichen Belastung von 87,5 MSievert (ohne Flugreisen und ohne Hochgebirgsaufenthalte) ausgesetzt, davon in Ihrem Heim zirka der Hälfte. Falls Sie nach diesen Zahlen sich immer noch  vor dem zahnärztlichen Röntgen fürchten, sind die Relationen völlig verrutscht. Die ionisierende Stahlung ist Teil der menschlichen Existenz auf dieser Erde kann vom Körper gut kompensiert werden. Vielleicht hilft Ihnen das.

Grüße

R. Roos

Hallo Herr Dr. Roos,

ich möchte mich vielmals bedanken für Ihre umfangreiche Antwort! Und sie haben recht, laut Ihrer Rechnung schlägt meine „Röntgenkarriere“ tatsächlich nicht derart ins Gewicht!

Und das mit den Millisievert stimmt insofern, dass mir mein Arzt 0,0029msv als Wert seiner Röntgenanlage mitgegeben hat. Es handelt sich um Speicherfolienaufnahmen. Nur wurde mir eine Belichtungszeit genannt 220ms-280ms genannt. Ich weiß von anderen digitalen Herstellern neuer Geräte, dass diese nur 10 bis 100ms benötigen für die Belichtung. Nur deren Millisievert kenne ich nicht. Deshalb kann ich als Laie garnicht wirklich abschätzen, welchem msv Wert ich über die Jahre erhalten habe. (wenn man einmal davon ausgeht, es sei immer dieser genannte gewesen, OPG ausgeschlossen) 

Ich weiß nur, dass neben Millisievert, die Belichtungszeit eigentlich das Ausschlaggebende für die Höhe einer Strahlenexposition ist. Und dieser Wert war bei meinem Gerät nicht sehr optimal! Aber ich hoffe einfach mal, dass sich ihre Strahlenrechnung mit der genannten Belichtungszeit nicht eklatant zum negativen verändern würde!? 

Vielen Dank!