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Gesunde und fest sitzende Zähne geben Ihnen ein schönes und unbeschwertes Lächeln. Wir beantworten Ihnen gerne allgemeine Fragen zum Thema Zahnmedizin.

Thema:
Psychosmatik und Zahnschmerzen
Anzahl der Beiträge: 14

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erstellt: 04.04.2024 - 11:33

Justus aus Hessen

Hallo,

ich habe eine Frage zu psychosomatischen Zusammenhängen bei Zahnschmerzen.

Mir fällt beim Thema Psychosomatik grundsätzlich auf, dass alle Beschwerden, denen die Medizin gelegentlich auch psychische Zusammenhänge unterstellt, immer unter dem gleichen Erklärungsmuster diskutiert werden. Da steht dann immer das Wort „Stress“. Und das wars dann schon.

Ich halte das für sehr oberflächlich. Denn wenn das Thema tatsächlich mit einem wissenschaftlichen Mindestanspruch erklärt wird, dann muss es bewiesen sein und nicht nur so eine Art „esoterisches“ Bauchgefühl sein, was Beschwerden psychosomatisch erklärt.

Da muss dann auch klar sein, warum man in diesem konkreten Kontext gerade Zahnschmerzen bekommt und keine Hautauschläge oder einen HNO Infekt usw..

Ich hatte gestern ein paar Stunden lang Zahnschmerzen. Davor hatte ich sie im Januar und davor hatte ich sie das letzte Mal im Januar 2023 und zwar am exakt gleichen Kalendertag.

Als ich meine Zahnärztin fragte, ob es psychosomatische Zahnschmerzen gebe, da sagte sie sofort „ja“, ging aber nicht näher darauf ein. Mein Eindruck ist, dass es in der wissenschaftlichen Medizin heutzutage halt en vogue ist, gesundheitliche Beschwerden manchmal psychisch verursacht zu sehen, aber niemand wirklich Ahnung vom Thema hat.

Wenn ich jemandem sage, dass ich am 13. Januar 2023 Zahnschmerzen hatte und das nächste Mal am 13. Januar 2024, dann hört der Mediziner auf zu denken, weil er sofort denkt, das sei reiner Zufall. Wissenschaftlich wäre es, wenn man eine saubere Anamnese machen würde, d.h. nachfragen.

Weiß jemand, welche konkreten psychischen Themen bei Zahnschmerzen angesprochen sind, also, was über allgemeine Floskeln wie „Stress“ hinaus geht?

Justus


erstellt: 04.04.2024 - 17:56

Johann aus Taunus

Guten Abend Justus,

ich habe zwei Fragen an Dich:

  1. Hattest Du nur in den letzten zwei Jahren am 13. Januar Zahnschmerzen?

  2. Hat dieser Kalendertag irgendeine persönliche Bedeutung für Dich und Dein Leben?

Herzliche Grüße

Johann


GutenTag,

Schmerzen sind ein komplexes Geschehen, vor allem wenn sie chronisch werden. Tatsächlich wird auf diesem Gebiet heftig geforscht, eine Zusammenfassung der heutigen Erklärungsmodelle können Sie unter https://www.aerzteblatt.de/archiv/45427/Chronischer-Schmerz-Nur-interdisziplinaer-behandelbar nachlesen. Hier versagen oft die leicht erklärbaren Ursache- Wirkungsmodelle. Wir Zahnärzte bewegen uns auf diesem Gebiet nicht mehr auf dem Boden unserer Fachkompetenzen.

Grüße

R. Roos 


erstellt: 05.04.2024 - 10:10

Justus aus Hessen

Guten Morgen Johann,

nein, die Zahnschmerzen waren nur in den beiden Jahren 2023 und 2024 am 13. Januar.

Der Tag selbst hat insofern eine Bedeutung, weil an dem Tag meine Schwiegermutter Geburtstag hat.

Gruß vom Johann


erstellt: 05.04.2024 - 10:25

Justus aus Hessen

Guten Morgen Dr Roos,

danke für Ihre Antwort.

Die Zahnschmerzen sind in meinem Fall nicht chronisch. Ich hatte sie am 13. Januar 2023 für ein paar Tage, Backenzähne links unten.

Dann hatte ich wieder welche am 13. Januar 2024, Backenzähne rechts oben und am Mittwochnachmittag für ein paar Stunden, dann wieder links unten.

Ich war am 15. Januar 2024 bei meiner Zahnärztin, die aber nichts finden konnte, außer, dass ich an einer bestimmten Stelle wegen Schmerz immer zusammenzuckte, wenn sie mit dem Instrument dran war.

Sie röntgte, konnte aber nichts finden, meinte, es könnte eine Entzündung sein, gab mir ein Schmerz- und ein entzündungshemmendes Mittel rein. So richtig geholfen hatte das aber nicht. Die Schmerzen verschwanden dann eher von selbst nach etwa zwei Tagen.

Herzliche Grüße von Justus


erstellt: 05.04.2024 - 18:48

Johann aus Taunus

Hallo Justus,

die Zahnschmerzen am vergangenen Mittwoch: War da auch was, das Du mit Deiner Schwiegermutter in Verbindung bringen könntest? Kannst Du Dich noch erinnern, mit wem Du am Mittwoch vor Beginn der Schmerzen gesprochen hast?

Grüße vom Johann


erstellt: 06.04.2024 - 10:43

Justus aus Hessen

Guten Morgen Johann,

du stellst interessante Fragen. Ich komme so langsam dahinter, was da los ist, weil ich gestern auch wieder Zahnschmerzen bekam.

Am Mittwoch bekam ich gegen 14 Uhr drei Mails von meiner Tochter. Sie meldete sich seit mehreren Wochen das erste mal wieder, sagte, sie seien bei den Großeltern zu Besuch gewesen und müssten erstmal auspacken und waschen. Danach kamen die Zahnschmerzen.

Im Gespräch gestern mit ihr ging es auch um ihre Großeltern, meine Schwiegereltern.

Bist Du Arzt, Johann? Du bist der erste in meinem Leben, der eine Anamnese macht. Die anderen Ärzte machen bestenfalls Laborwerte.

Meine Erfahrung war bisher, dass Ärzte die Krankheiten von den Menschen trennen. Max hat eine Erkältung. Monika hat eine Erkältung. Beide bekommen dasselbe verordnet, weil es auf Max und Monika gar nicht ankommt. Und dann passiert etwas nach dem Muster, wie mir das meine bisherige Hausärztin einmal sagte, als ich mit einer Erkältung zu ihr kam. Sie fragte: „Soll ich Ihnen was verschreiben?“ Ich guckte sie kritisch an. Dann sagte sie: „Wenn ich Ihnen was verschreibe, dann dauert der Infekt 2 Wochen. Ansonsten dauert er 14 Tage.“

Schönes WoE vom Justus


erstellt: 06.04.2024 - 12:41

Johann aus Taunus

Hallo Justus, 

wenn ich dich recht verstehe, dann muss es da ja irgendeine Erzählung geben, welche erklärt, warum du die Zahnschmerzen jedesmal im Kontext mit einer Affinität zu deinen Schwiegereltern bekommst. Du hast das also schon erkannt?  Dann warst du enorm schnell. Erzähle sie doch einfach.

 

Die Menschen achten ja im allgemeinen nicht auf den Kontext, in dem sie krank werden, weil auch die Ärzte nicht hinterfragen. Meine Hausärztin hat nach 12 Jahren noch keine Anamnese gemacht und weiß vieles nicht, was sie wissen müsste.

 

Nein, ich bin kein Arzt. Ich hatte während meines Studiums Seminare zu Psychosomatik und achte inzwischen bei meinen gesundheitlichen Beschwerden genauer auf alles, was im zeitlichen Zusammenhang mit dem Entstehen geschieht. 

 

Meine Erfahrung ist inzwischen die, dass die Beschwerden verschwinden, wenn man den Kontext erkennt und versteht, dass man keine gesunde Haltung zum dahinter stehenden Konflikt hat. 

 

Schönes Wochenende auch dir vom Johann


erstellt: 06.04.2024 - 20:53

Johann aus Taunus

Guten Abend Justus,

was verletzt Dich bei Deiner Tochter im Zusammenhang mit ihren Großeltern?

Johann


erstellt: 06.04.2024 - 22:21

Justus aus Hessen

Wir beenden jetzt mal hier den schriftwechsel, denn das hat hier nichts mehr mit dem zahnmedizinischen Forum zu tun. Ich habe genug geschrieben.


erstellt: 06.04.2024 - 22:45

Justus aus Hessen

Also ich fand das bisher sehr interessant, brachte mich weiter, ich kann aber verstehen,

wenn der Admin aus verletzter fachlicher Eitelkeit dieses Gespräch zensiert,

sollte aber dann bitte nicht den von mir gewählten Usernamen missbrauchen.

Justus


erstellt: 07.04.2024 - 05:15

Johann aus Taunus

Guten Morgen Justus,

wir kommen nun an den Punkt, wo es sehr persönlich und beinahe intim würde. Die Wissenschaft hat mit zu viel Seele ein Problem. Deshalb verwendet sie auch das distanzschaffende Wort Psyche statt Seele und fühlt innere Ängste, wenn es zu persönlich wird, wie Mephisto, wenn er dem Gretchen das erste mal begegnet. Deshalb banalisiert sie alles in der psychosomatischen Richtung mit blutleeren Begriffen wie "Stress". Als die Psychologie sich nach der Säkularisierung von der Philsosophie zu empanziperen suchte, dessen Teil sie unter Aristoteles noch war, da wurde ihr anfangs der Zugang an die Hochschulen als eigenständige Disziplin verweigert, weil sie dem wissenschaftlichen Kanon zu esoterisch war. Man bekam erst Eintritt, als man die Existenz einer Seele bestritt. Das Problem der faktischen Entsselung des Menschen hat auch die moderne Medizin. Ich denke auch, dass wir unseren Schriftwechsel nun beenden sollten. Man sollte in einem feindlich gesinntem Umfeld sein Innerstes und Intimstes nicht offenbaren und seine Perlen nicht vor die Säue werfen. Ich hoffe abschließend, dass Du nunmehr ahnst, welchen Weg Du einschlagen solltest, wenn Du gesund sein willst.

Herzliche Grüße vom

Johann


erstellt: 07.04.2024 - 09:53

Justus aus Hessen

Guten Morgen Johann,

danke für Deine Fragen. Du hast schon recht. Es wird langsam brisant persönlich. So etwas diskutiert man nicht offen im Netz, vor allem nicht in einem Umfeld, das ganz offensichtlich mit Tiefe nichts anfangen kann. Ich merke tatsächlich inzwischen, dass die letzten Zahnschmerzattacken, die ich hatte, im zeitlichen Vorfeld den gleichen psychologischen Konflikt hatten und so langsam auch, warum es Zahnschmerzen und keine Hautausschläge waren, wie mein Körper darauf reagierte. Das verdanke ich Deinen Fragen. Es gibt hier zwar schon einen Strang mit dem Thema psychosomatische Zahnschmerzen. Da ging es aber nicht wirklich um Psychosomatik. Ich muss da an die Aussage meiner Schwester denken, Zahnarzt sei ein handwerklicher Beruf und keine Wissenschaft, auch wenn die meisten wie Wissenschaftler bezahlt werden. Trotzdem muss ich den Zahnärzten zugute halten, dass sie kein Wissen vorgaukeln, das sie nicht haben. Alles Gute Dir vom

Justus




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